Folge uns auf unserem letzten Roadtrip für 2018! Der Plan lautet eigentlich keinen Plan zu haben… Doch auch diesmal konnte Tascha es nicht lassen und hat heimlich eine Route erstellt!
Dabei fahren wir einmal durch das Herz Frankreichs bis hinunter an die spanische Grenze. Rein zufällig kommen wir auf dieser Strecke an 25 Orten vorbei, die zu den „Les plus beaux villages de France®“, also zu den schönsten Dörfern Frankreichs, zählen.
Roadbook
Das Roadbook ist sozusagen unser Tagebuch „on the road“. Hier erhältst du persönliche Einblicke in unsere Abenteuer und kannst live mitverfolgen, was wir unterwegs alles erleben.
1. Weiswampach, Luxemburg
Betty ist gepackt und wir sind startklar für’s unseren letzten grossen Roadtrip des Jahres!
Wenn du wissen willst was wir alles mitschleppen dann hier entlang!
2. Friterie Des 3 Frontières – Beho, Belgien
Doch bevor es nach Frankreich geht, haben wir noch Hunger! So ein Stop an unserem Lieblings-Imbiss in Belgien lohnt sich immer. Dieses Mal wollen wir die französische Grenze nämlich über Belgien passieren. Ansonsten wird’s ja auch langweilig…
3. Villers-sous-Châtillon, Frankreich |Stellplatz-Empfehlung!
Nachdem wir ab Reims ein klein bisschen auf der „Route Touristique du Champagne“ gefahren sind, haben wir in Villers-sous-Châtillon unser Nachtlager aufgeschlagen. Genauer gesagt auf einem offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gegenüber einem Champagner-Händler. Und das völlig kostenlos!
Viel gesehen haben wir heute allerdings nicht entlang unserer Strecke. Das Wetter hat sich unterwegs verschlechtert und ein dichter Nebel erschwerte uns die Sicht.
4. Yèvre-le-Châtel | Nr.1 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz-Empfehlung!
Eigentlich war der Plan ja keinen Plan zu haben…
Doch Tascha wäre nicht Tascha wenn sie nicht doch einen klitzekleinen Plan ausgetüftelt hätte. Sie hat eine Route zusammengestellt, die uns quasi durch das Herz Frankreichs bis hinunter an die spanische Grenze führt. Ganz zufälligerweise kreuzen wir dabei 25 von den schönsten Dörfern Frankreichs… Jaja, schon klar! Alles völlig ohne Plan.
Den Auftakt unserer „Wir entdecken die schönsten Dörfer Frankreichs“-Tour machte der Ort Yèvre-le-Châtel. Hier gibt es sogar einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz direkt an einer Kirchenruine. Der dichte Nebel, der uns schon den ganzen Tag begleitete, machte den Ort noch mystischer… vielleicht sogar ein bisschen „spooky“.
Viel mehr haben wir uns allerdings nicht angesehen. Der Panoramablick von der Festung soll noch ganz schön sein…Leider hat der Nebel uns einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Ausserdem haben wir an diesem Ort absolut kein Netz!
Also ziehen wir weiter…
5. Germigny-des-Prés |Stellplatz-Empfehlung!
In Germigny-des-Prés treffen wir auf einen weiteren kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz. Das Netzt stimmt – hier bleiben wir! Übrigens sind die Wohnmobil-Stellplätze zur Zeit menschenleer…scheint wohl nicht die beste Reisezeit zu sein. Umso mehr Platz für uns 🙂
Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen und schauen Netflix im Bett. Immerhin haben wir uns mit dem Kauf einer Free-Simkarte 100GB Datenvolumenfür Frankreich gesichert und die müssen ja irgendwie verballert werden.
6. Saint-Martin-d’Abbat | Geheimtipp!
Bevor wir gestern kurz vor Einbruch der Dunkelheit unserer Stellplatz erreichten, ist Tascha ein Schild im Nachbarort aufgefallen. Dem wollten wir heute nachgehen und sind nach dem Frühstück zurückgefahren.
Am Ortseingang von Saint-Martin-d’Abbat steht ein Schild „Bienvenue au village des boîtes aux lettres“ (Willkommen im Dorf der Briefkästen)…okay?
Wir stellen Betty am Gemeindehaus ab und drehen eine Runde durch den Ort. Und tatsächlich!
Vor vielen Häusern stehen mit Liebe dekorierte Briefkästen, teilweise auch ein paar skurrile Modelle…
Diese Franzosen überraschen einen auch immer wieder!
7. Lavardin | Nr. 2 der schönsten Dörfer Frankreichs
Der zweite Halt unserer Tour durch die schönsten Dörfer Frankreichs brachte uns nach Lavardin.
Doch der Weg dahin war gar nicht so einfach…
Da die Franzosen mittlerweile die Schnauze voll haben von hohen Steuern und ständig steigenden Spritpreisen, sollte der 17. November 2018 in die Geschichte Frankreichs eingehen. Eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Les gilets jaunes“ (die gelben Warnwesten) hat landesweit zum Aufstand aufgerufen. Im Klartext: die „Gilets jaunes“ haben den ganzen Tag über wichtige Strassen, Kreuzungen und Kreisverkehre blockiert. Natürlich haben wir auch einige dieser Punkte gestreift und mussten teilweise wieder wenden oder ausharren bis die Blockade aufgehoben wurde… Schlussendlich hat es uns aber nicht gross gestört. Denn wir sind ja nicht in Eile!
Mit etwas Verspätung sind wir dann am Nachmittag in Lavardin angekommen. Hier thront eine spektakuläre Burgruine über dem Dorf, die man auch besichtigen kann. Leider ist die Ruine aber nur bis September geöffnet…also keine Burgbesichtigung für uns. Schade…
Das Video zu diesem Abschnitt unserer Frankreich-Tour findest du auf YouTube:
8. Villdômer |Stellplatz-Empfehlung!
In Villedômer haben wir zum Übernachten angehalten. Denn hier gibt es wieder mal einen kostenlosen Stellplatz gleich am Fluss.
Dies ist einer der Gründe warum wir Frankreich als Reiseland so lieben. Weil man in jedem, noch so kleinen, Ort einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz finden kann. Und meistens ist dieser auch noch kostenlos. In der Regel zahlt man nur für’s Ver- und Entsorgen.
Was die Stellplatzkosten betrifft, so haben wir bisher 0 EUR gezahlt. Ist doch cool, oder?
Natürlich könnten wir auch irgendwo frei in der Natur stehen…
Denn auch das geht in Frankreich ziemlich problemlos. Aber warum sollen wir frei stehen, wenn wir es auch offiziell in einem Dorf können, wo der Bäcker gleich um die Ecke liegt? Des weiteren war das Wetter bisher nicht so toll um frei zu stehen. Das machen wir lieber bei schönem Wetter, wo wir uns dann auch draussen aufhalten können.
9. Montrésor | Nr. 3 der schönsten Dörfer Frankreichs
Nachdem wir uns beim Bäcker in Villedômer leckere Croissants zum Frühstück geholt hatten, ging unsere „Jagd“ auf die schönsten Dörfer Frankreichs weiter.
Die Route brachte uns am Örtchen Montrésor vorbei. Übersetzt heisst der Ortsname so viel wie „Mein Schatz“. Ob wir hier einen Schatz finden werden?
In der Tat! Das gesamte Dorf ist ein Schatz…denn die Kulisse ist traumhaft schön. Es gibt mal wieder eine Burg, die man für 9 EUR besichtigen kann. Sie war sogar geöffnet und das an einem Sonntag!
Wir haben uns die 18 EUR aber lieber eingespart und sind stattdessen dem ausgeschilderten Wanderweg „Les Balcons de l’Indrois“ gefolgt. Hier läuft man eine kleine Runde um das Dorf und darf die schöne Aussicht am Fluss entlang geniessen. Wir sind begeistert!
10. Angles-sur-l’Anglin | Nr. 4 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz
Nachdem wir unsere Runde durch Montrésor beendet hatten, blieb uns noch etwas Zeit.
Also beschlossen wir noch ein bisschen Strecke zu machen und landeten auch gleich im nächsten schönsten Dorf Frankreichs: Angles-sur-l’Anglin.
Anfangs fanden wir die roten Schuhe, die hier überall herumlagen etwas verwirrend… Doch dann wurden wir aufgeklärt. Es war Künstlermarkt und das Motto lautete „Rouge & Or“ (Rot und Gold). Dabei führten die roten Schuhe einen stets zum nächsten Marktstand oder Geschäft.
Angles-sur-l’Anglin scheint im Grossen und Ganzen das Dorf der Künstler zu sein. Es gibt zahlreiche Ateliers, welche sich hinten den alten Gemäuern der Stadt verbergen. Hausgemachte Produkte der Region, sowie selbstgemachte Seifen und Kleidung gab es zu bewundern.
Doch Angles-sur-l’Anglin hat noch mehr zu bieten:
1. Eine Burgruine! Mittlerweile sind wir der Meinung, dass man den Titel der schönsten Dörfer nur bekommt, wenn man eine Burg oder ein Schloss vorzeigen kann. Wir werden im Laufe unserer Tour bestimmt noch aufklären können, ob diese Vermutung stimmt oder nicht.
2. Einen coolen Wanderweg durch die obere und untere Stadt, natürlich mit schöner Aussicht
3. Roc des Sorciers – 15.000 Jahre alte, in Stein gemeisselte, Fresken und Höhlenmalereien! Das hätten wir uns persönlich sehr gerne angeschaut. Doch leider ist nur von Ende März bis Ende September geöffnet. Eintritt: 7 EUR/Person.
Entschädigt wurden wir mit einem wundervolle Sonnenuntergang während unserer kleinen Sightseeing Tour.
Unser Übernachtungsplatz war ein für Wohnmobile ausgeschilderter Parkplatz, nicht weit vom Roc des Sorciers entfernt.
11. Mortemart | Nr. 5 der schönsten Dörfer Frankreichs
Nach dem Frühstück haben wir Angles-sur-l’Anglin verlassen. Denn heute hatten wir noch viel vor!
Der Kühlschrank war leer und so langsam ging uns das Wasser aus. Also mussten wir zum Supermarkt. Gar nicht so einfach, denn hier in der Gegend gibt es nicht viel… Und eine Dusche wäre auch nicht schlecht.
Eine kleine Suchaktion auf der Navigationsapp brachte Licht in’s Dunkle. In der Nähe von Limoges gab es eine Autobahnraststätte. Laut Internet sogar mit Dusche und ohne Maut erreichbar. Und in Limoges wurden uns mehrere grössere Supermärkte angezeigt. Na dann los!
Allerdings mussten wir unsere Reise nach Limoges noch kurz unterbrechen…ein weiteres der schönsten Dörfer Frankreichs war Schuld: Mortemart.
In Mortemart gab es allerdings nicht so viel zu sehen. Die eigentlichen Highlights sind das „Château des Ducs“ (hier wird gerade renoviert) und die alte Markhalle aus dem XIII. Jahrhundert, welche noch immer originalgetreu ist. In den Sommermonaten findet hier noch regelmässig ein Wochenmarkt statt. Dieser zieht zahlreiche Touristen nach Mortemart. Im November ist hier alles geschlossen und menschenleer…
Doch eigentlich stört es uns nicht. Denn man hat die schönsten Dörfer Frankreichs, genau so wie kostenlose Stellplätze, ganz für sich alleine. Und das ist doch auch nicht schlecht!
12. Aire de Beaune-les-Mines | Duschen
Ja, in den Herbst- und Wintermonaten möchte man nicht unbedingt draussen duschen. Dann suchen wir uns lieber alternative Duschmöglichkeiten. Zum Beispiel: Autobahnraststätten.
Manchmal muss man, um diese zu erreichen, eine kleine Mautgebühr auf sich nehmen. In unserem Falle hatten wir aber Glück und mussten keine Mautschranke passieren.
Der Kassierer meinte es gut mit uns und verrechnete die 2 EUR Duschgebühren nur einmal. Scheinbar ist heute unser Glückstag!
Frisch geduscht haben wir dann noch einen Hyper U Supermarkt in Limoges ausfindig gemacht und unsere Vorräte wieder aufgestockt.
13. Ségur-le-Château | Nr. 6 der schönsten Dörfer Frankreichs
Am späten Nachmittag landeten wir in Ségur-le-Château, unserer Nr. 6 der schönsten Dörfer Frankreichs.
Eigentlich wollten wir hier übernachten und am nächsten Tag den Ort erkunden. Doch der Parkplatz am Tourist-Info war jetzt nicht so toll. Dies war übrigens auch das erste Mal, dass wir keinen offiziellen Stellplatz vorgefunden haben. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Strassen hier doch sehr eng sind!
Jedenfalls beschlossen wir die Sightseeing-Tour sofort zu machen und danach einen Übernachtungsplatz zu suchen.
Ségur-le-Château ist anders… Gut, die Burgruine ist auch anwesend, doch die Architektur unterscheidet sich von den Vorgängern. Es gibt viele Fachwerkhäuser im Ortskern. Wir kamen an einer kleinen „Epicerie“ vorbei. Hier begrüsste uns ein netter Herr und bot uns einen kostenlosen Stadtplan an wo alle Sehenswürdigkeiten markiert sind.
Da soll noch einmal jemand behaupten die Franzosen wären unsympathisch… Was für ein Schwachsinn!
Wir nahmen die Karte dankend an und zogen los. Die Sonne ging unter, also mussten wir uns etwas beeilen. Die Dämmerung und die fehlenden Leute versetzte den Ort in eine ganz eigene Stimmung. Wie ausgestorben, schon fast unheimlich und doch so schön.
Für dieses kleine Highlight haben wir unsere Regel, einen Stellplatz nie nach Einbruch der Dunkelheit zu suchen, dann gerne gebrochen. Immerhin suchten wir nach einem offiziellen Wohnmobil-Stellplatz. In Frankreich kann man diese fast blind ansteuern. Einfach Ausschau nach einem Schild am Ortseingang halten. Lange dürfte die Suche nicht dauern…und so war es auch!
14. Ayen | Stellplatz-Empfehlung!
In Ayen wurden wir fündig. Hier lotsten Wegweiser mit der Aufschrift „Aire naturelle“ uns zu einer Art Wiese. Zwei Wohnmobile waren bereits vor Ort. Doch das Areal ist ziemlich gross und mit kleinen Hecken sogar teilweise parzelliert. Wir fuhren auf und suchten uns einen netten Platz.
Nach einer angenehm ruhigen Nacht beschlossen wir den folgenden Tag einfach zu bleiben. Tascha hatte am Vortrag einen Übersetzungsauftrag angenommen und dieser musste nun, so schnell wie möglich, abgearbeitet werden. Also, Arbeitstag einlegen!
Das ist das Schöne, wenn man als Freelancer (Freiberufler) arbeitet. Man ist flexibel, kann auch mal spontan noch einen Kundenauftrag dazwischenschieben und trotzdem reisen.
Aber jetzt wieder zum eigentlichen Thema!
Nachdem wir einen ganzen Tag im Van verbracht haben um unsere „digitalen“ Arbeiten zu erledigen, haben wir am nächsten Morgen die „Aire naturelle“ in Ayen verlassen. Dabei haben wir dann auch prompt noch die Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile entdeckt, die sich etwas oberhalb des Stellplatzes befindet. Hier konnten wir auch unseren Müll entsorgen. Perfekt!
15. Saint-Robert | Nr. 7 der schönsten Dörfer Frankreichs
Über Saint-Robert hatten wir eigentlich nicht viel im Netz gefunden. Ausser, dass es sich um ein Mittelalterdorf handelt. Wir haben Betty auf dem Platz vor dem Gemeindehaus geparkt. Der Ort wirkt ziemlich klein…die Kirche hingegen gigantisch gross!
Neben der Kirche kommt man in eine Art Parkanlage. Sie liegt auf Terrassen und bietet einen atemberaubenden Blick auf das ganze Tal. Wow! Mit einer solchen Aussicht hätten wir nicht gerechnet.
Die Sonne strahlt und der Nebel liegt wie ein weisser Schleier über den Wiesen und Wäldern um uns herum. Patrick ist nicht mehr zu halten und kehrt zum Wagen zurück um die Drohne zu holen.
Danach haben wir uns noch ein leckeres Baguette beim Bäcker geholt und schon ging die Reise weiter!
16. Saint-Amand-de-Coly | Nr. 8 der schönsten Dörfer Frankreichs
In Saint-Amand-de-Coly musste unsere Betty leider draussen bleiben…
Denn in diesem Ort sind nur die Autos der Anlieger erlaubt. Drei Parkplätze in direkter Umgebung bieten aber die Möglichkeit den Wagen abzustellen und das Dorf zu Fuss zu erkunden. Und da im Moment ja eh nichts los ist, durften wir uns auch gleich auf den Parkplatz am Ortseingang stellen.
Das Dorf war früher für seine Klosteranlage bekannt. Die gibt es heute auch noch, jedoch ohne Mönche. Die bestehenden Teile der Anlage kann man kostenlos besichtigen. Dabei erhält man durch Infotafeln einen Einblick in das frühere Leben im Kloster.
Die Kirche fanden wir sehr interessant… Denn hier fehlt irgendwie jeglicher Prunk den man eigentlich so aus Kirchgängen kennt. Keine, mit Gold verzierten Fresken oder Statuen, keine Kerzen, keine verzierten Holzbänke. Nur ein kleiner Blumenstrauss mit weissen Lilien begrüsste uns am Eingang.
Für den Rest gibt es hier zahlreiche Ferienwohnungen, die zur Zeit natürlich leer stehen.
Somit war die Runde schnell gemacht und wir zogen weiter nach…
17. Saint-Léon-sur-Vézère | Nr. 9 der schönsten Dörfer Frankreichs
Der Ort liegt an der Vézère, nicht weit von Montignac und den bekannten Höhlen von Lascaux entfernt.
Es scheint, als wäre das ganze Dorf schon im Winterschlaf. Denn hier ist niemand zu sehen, ausser einer neugierigen Katze die uns nicht mehr von der Seite weicht. Wir taufen sie auf den Namen Léon und ernennen sie spontan zu unserem Tourguide!
Léon zeigt uns die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert und schlendert mit uns am Château de Clérans (16. Jahrhundert) entlang. Das Schloss ist privat und mit einer hohen Mauer sichtgeschützt. Es wirk fast wie das Dornröschen-Schloss, welches seit Jahrhunderten im Schlaf liegt…
Die hohe Anzahl der kleinen Cafés, Restaurants und Kunst-Ateliers lassen anmerken, dass es wohl nicht immer so still in Saint-Léon-sur-Vézère ist. In den Sommermonaten scheint der Ort sehr beliebt zu sein. Das sehen wir auch an den vielen Ferienwohnungen und der Grösse des kostenpflichtigen Wohnmobil-Stellplatzes, welcher für das kleine Dorf doch schon recht gross ausfällt. In der Saison kostet das Übernachten hier 6 EUR. Im Moment kassiert hier allerdings niemand ein.
Trotzdem fahren wir weiter. Denn das schlechte Mobilfunknetz macht uns wieder mal einen Strich durch die Rechnung…
18. Tursac -La Maison Forte de Reignac | Stellplatz-Empfehlung + Besichtigung!
Keine 10 Minuten entfernt von Saint-Léon-de-Vézère finden wir über park4night einen kostenlosen Stellplatz.
Dieser liegt an der Maison Forte de Reignac, ein sogennantes „Château falaise“, also in eine Felswand eingebautes Schloss! Es zählt zu den einzigsten, noch intakten Felsschlössern Frankreichs. Sollte man so etwas nicht unbedingt besichtigen?
Wir haben’s gewagt und sagen: die Besichtigung ist ein MUSS!
Denn die Felsburg ist noch viel spektakulärer als sie vom Parkplatz aus scheint. Der Eintritt kostet um die 8 EUR und es gibt viel zu entdecken. Alles ist schön mit Infotafeln ausgestattet und die Burg hat sogar eine Folterkammer mit ganz vielen furchteinflössenden Instrumenten!
Hier geht’s zum YouTube-Video:
Des weiteren hat man eine richtig coole Aussicht von dort oben.
19. Le Bugue | Stellplatz-Empfehlung & Wäsche waschen
Nach der spannenden Besichtigung der Maison Forte de Reignac suchten wir uns einen Supermarkt um unsere Kühlbox wieder aufzufüllen.
In Le Bugue wurden wir fündig und entdeckten auch gleich noch einen Waschmaschinen-Automaten am Intermarché!
Eins haben wir mittlerweile unterwegs gelernt: wenn man eine Waschmaschine findet, dann sollte man sie nutzen. Denn man weiss nie wann die nächste kommt… Das Gleiche gilt übrigens für’s Duschen!
Also haben wir fleissig für die nächsten Tage eingekauft. Da wir unterwegs im Supermark immer rumtrödeln, haben wir beschlossen erst am nächsten Morgen zu waschen und sind gleich zum Wohnmobil-Stellplatz weitergefahren.
Dieser liegt gleich um die Ecke und ist eigentlich kostenpflichtig. Allerdings war auch hier wieder mal kein Mensch der uns einkassierte…ansonsten hätten wir die 7 EUR auch gezahlt.
Bisheriger Stellplatz-Kostenfaktor: 0 EUR!
20. Limeul | Nr. 10 der schönsten Dörfer Frankreichs
Nach einer angenehmen Nacht auf dem Stellplatz in Le Bugue, sind wir nach Kaffee und Baguette zum 10. Dorf unserer Tour aufgebrochen. Es ging nach Limeuil.
Sehenswert sind hier die Kirche – Eglise Saint-Martin – und die Panoramagärten – Jardins panoramiques.
In der Saison kann man in Limeuil diverse Workshops mitmachen, wie zum Beispiel Glasbläserei. In der Nebensaison wirkt alles ziemlich ruhig. Auffällig sind nur ein paar „Graffitis“ an alten Holztoren welche, vom Stil her, allesamt vom gleichen Künstler stammen müssen. Ja, die Franzosen lieben Streetart!
Am Gemeindehaus, wo sich auch gleichzeitig das Tourist-Info-Büro und die öffentlichen Toiletten befinden, erweckt ein Baum mit leuchtend orangenen Kugeln Tascha’s Aufmerksamkeit. Was ist das?!
Beim näheren Betrachten finden wir sogar eine Hinweistafel. Es ist ein Kakibaum! Also nicht Kaki, wie unsere Agave im Van… Nein Kaki, die Frucht. Wir wussten gar nicht, dass es diese Bäume hier in der Gegend überhaupt gibt.
Die Panoramagärten konnten wir uns leider nicht ansehen. Denn die sind nur bis Oktober geöffnet.
Limeuil war auch das erste Dorf OHNE offiziellen Wohnmobil-Stellplatz. Auf dem normalen Parkplatz darf man zwar tagsüber auch als Wohnmobil stehen. Für die Nacht wird allerdings auf die umliegenden Campingplätze verwiesen. Des weiteren ist der Parkplatz auch kostenpflichtig, denn dort steht eine Parkuhr. Diese war bei unserem Aufenthalt allerdings mit einer Mülltüte zugehängt.
Da wir in Limeuil aber nicht übernachten durften (obwohl es wahrscheinlich niemanden gestört hätte), sind wir einfach zurück zum offiziellen Stellplatz nach Le Bugue gefahren.
21. Beynac-et-Cazenac | Nr. 11 der schönsten Dörfer Frankreichs
Weil die folgenden vier Dörfer ziemlich nah beieinander liegen, beschlossen wir sie alle an einem Tag zu besichtigen.
Also sind wir zeitig, nach dem Frühstück, los zum ersten Dorf des Tages: Beynac-et-Cazenac.
Der Ort liegt am Fluss „Dordogne“, welcher bis zum Bau der Eisenbahn eine wichtige Handelsroute der Region war. Momentan fasst er nicht viel Wasser wegen dem trockenen Sommer. Das ist aber nicht immer so… Die Flussdörfer in der Vallée de la Dordogne werden öfters von Überschwemmungen geplagt. Davon findet man teilweise auch Bilder in den Orten.
Am Ortseingang befindet sich ein grösserer Parkplatz (allerdings mit einem Wohnmobil-Verbotsschild). Da wir von aussen ja nicht wie ein Wohnmobil wirken haben wir das Schild einfach mal ignoriert und sind trotzdem aufgefahren. Übernachten wollten wir ja nicht dort.
Eine Parkuhr gab’s auch, diesmal leider nicht „hors service“, also ausser Betrieb. 3 EUR für 2,5 Stunden parken! Nicht schlecht…
Na ja, wenn man schon keine Stellplatzkosten hat, dann kann man auch mal was in die Parkuhr einzahlen. Immerhin trägt man so zum Erhalt dieser wunderschönen Dörfer bei und das ist doch eine gute Sache.
Was wir nicht wussten ist, dass Beynac-et-Cazenac neben seinen schönen, alten Steinhäusern auch eine beliebte Filmkulisse ist. Hoch über dem Dorf thront die Burg. Alleine dieser Anblick ist schon spektakulär genug. Hier wurden die Filme „Jeanne d’Arc“ und „Les Visiteurs – die Zeitritter“ gedreht.
Der Weg hinauf zur Burg ist ausgeschildert, aber nicht ganz ohne! Der Aufstieg ist steil und steinig, wegen dem herunterkommenden Nebel sogar ziemlich rutschig. Doch die tollen Fotomotive in den alten Gassen erleichtern uns den Weg und geben uns Grund immer wieder kleine Pausen einzulegen.
Oben angekommen stockte uns dann der Atem: was für eine grandiose Aussicht! Das kann man nicht in Worte fassen, das muss man sich selbst anschauen…
Die Burganlage kann man für 8 EUR besichtigen. Wir beliessen es allerdings bei der schönen Aussicht und der eigenen Sightseeingtour durch’s Dorf.
22. Castelnaud-la-Chapelle | Nr. 12 der schönsten Dörfer Frankreichs
Castelnaud-la-Chapelle liegt keine 3 Kilometer von Beynac-et-Cazenac entfernt. Am Ortseingang befinden sich einige Parkplätze. Sie sind zum Teil kostenlos. Blau markierte Plätze sind kostenpflichtig und man darf nicht länger als eine Stunde hier stehen.
Wir hatten Glück und konnten uns einen kostenlosen, zeitlich unbegrenzten, Platz sichern.
Das Highlight des Ortes? Wie könnte es auch anders sein…die Burg! Wir folgten wieder der Beschilderung. Warum müssen diese Burgen auch immer über der Stadt liegen? Im Hochsommer kommt man hier garantiert in’s Schwitzen!
Die Aussicht hat uns jetzt nicht so gut gefallen wie in Beynac-et-Cazenac. Vielleicht lag es aber eher daran, dass der Nebel sich mittlerweile über das gesamte Dorf gelegt hatte und die Sicht glatt Null war.
Die Burg hingegen kann sich wieder mal sehen lassen! Sie ist, auch in der Nebensaison, täglich ab 14 Uht geöffnet und die Besichtigung kostet 9,80 EUR. Da wir vor 14 Uhr oben waren und der Durchgang am Kassenhaus offen, erlaubten wir uns einen kleinen Spaziergang auf dem Aussengelände, zumindest bis zur ersten Tür die dann doch abgeschlossen war. Somit haben wir doch noch ein paar tolle Bilder von der Burg gemacht.
Danach hielt uns aber sonst nichts mehr in Castelnaud-la-Chapelle. Also fuhren wir weiter. Es gab ja noch zwei weitere Dörfer an diesem Tag.
23. La Roque-Gageac | Nr. 13 der schönsten Dörfer Frankreichs
Es war nur eine kurze Hinfahrt. Doch der Nebel hatte sich mittlerweile verzogen und die Sicht wurde klarer.
La Roque-Gageac ist anders…und das in vielen Hinsichten!
Auf den ersten Blick zieht sich das gesamte Dorf an der Hauptstrasse entlang. Es gibt also keinen typischen Ortskern, wie wir ihn jeweils in den anderen Dörfern vorgefunden haben. Doch das erste Betrachten täuscht…
Wie der Ortsname „La Roque“ es schon verrät, geht es um die Felsen.
Ähnlich wie die Felsburg „La Maison Forte de Reignac“, zieht sich das gesamte Dorf von der Strasse in die Felswand hinauf. Verrückt! Und wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, gibt es in La Roque-Gageac viel zu entdecken.
Im Sommer kann man hier Bootstouren über die Dordogne machen. Das erste kleine Highlight, was wir entdeckten war aber der „Jardin Exotique“. Klingt etwas komisch für ein Mittelalterdorf, ist aber absolut sehenswert.
Wenn man sich das Dorf von der Strasse aus ansieht, wirkt die Bepflanzung schon sehr mediterran. Wir erspähen Kakteengewächse, grosse Agaven, Bambus und Olivenbäume.
Folgt man der Beschilderung „Jardin Exotique“ die kleine Pflasterstrasse hinauf, dann dauert es nicht lange und man taucht in eine Art Dschungel ein. Hier wachsen Zitronen, Orangen, Granatäpfel. Alles ist liebevoll beschildert, stets mit der Bitte die Pflanzen bitte zu respektieren. Einige Palmengewächse sind mit Stroh bedeckt. Wahrscheinlich damit sie im Winter nicht zu sehr frieren.
In diesem ganzen Pflanzengewusel versteckt sich eine alte Kirche. Von hier aus hat man schon eine tolle Aussicht hinunter zur Strasse und dem Fluss.
Wir gingen weiter und liessen uns einfach durch die engen, gepflasterten Gassen treiben. An vielen Häusern stehen Quads oder kleine Motorräder. Mit einem anderen Gefährt kommt man hier auch nicht hin!
Am Ende unserer Sightseeingtour entdecken wir noch eine Baustelle. Hier war früher die Felsburg. Restteile des Gemäuers und eine Infotafel lassen die Grösse erahnen. Jetzt sind wir verwirrt… Was ist denn mit dem anderen Schloss, welches wir am Ortseingang gesehen haben?!
Das wollten wir nun genauer wissen und sind einfach zu Fuss hin! Am Schloss angekommen finden wir heraus: es ist privat und wird für diverse Anlässe vermietet. Wow, auch nicht schlecht! Also, wenn jemand mal in einem richtigen Schloss wohnen möchte, dann kann man das in La Roque-Gageac. Den Preis haben wir allerdings nicht herausgefunden.
Auf dem Rückweg zum Van sind wir noch dem Froschkönig begegnet! Ein kleiner Frosch konnte unserer Kamera nicht entkommen, auch wenn er sich im den Wasserpflanzen versuchte zu versteckten.
Geparkt hatten wir auf dem grossen Parkplatz an der alten Markthalle. Hier befinden sich auch wieder öffentliche Toiletten und es gibt einen ausgeschilderten Bereich für Wohnmobile. Die Parkuhr hat wieder mal nicht funktioniert, worüber wir uns natürlich nicht beklagen möchten.
24. Domme | Nr. 14 der schönsten Dörfer Frankreichs
Schweren Herzens haben wir La Roque-Gageac verlassen. Wären die vielen Bars und Restaurants geöffnet gewesen, hätten wir es bestimmt noch länger dort ausgehalten. Denn das Dorf zählt zu unseren bisherigen Favoriten.
Somit waren die Erwartungen an das nächste Dorf natürlich sehr hoch! Die Route führte uns weiter nach Domme.
Anderes Dorf…andere Kulisse
Genau das ist es, was wir an diesen schönsten Dörfern Frankreichs so besonders finden! Auch wenn auf den ersten Blick alles gleich erscheint, so hat doch jedes Dorf seinen eigenen besonderen Charme.
So ist es auch mit Domme, der Nr. 14 unserer Frankreich-Tour.
Domme ist mit einem grösseren Wohnmobil nur schwer zu erreichen. 3 Kilometer vor dem Ort wird man schon darauf hingewiesen und soll einen Umweg zu einem eigens ausgewiesenen Parkplatz für Wohnmobile und Reisebusse folgen.
Wir wagten den kurzen Weg…und hatten Glück! Gleich am ersten Torbogen des Ortes war ein Parkplatz für uns frei. Ja, die Strassen sind sehr eng (zugelassen bis 2,50 Meter) und teilweise wegen der Torbögen auch höhenbegrenzt (auf 3,20 Meter).
Also beschlossen wir nicht weiter hineinzufahren und den Rest zu Fuss zu erkunden.
Domme ist vor allem wegen seiner Grotte und der Aussicht auf die gesamte Vallée de la Dordogne bekannt und bei Toursiten beliebt.
Auf dem Hauptplatz an den Aussichtsterrassen konnte man den Einheimischen beim „Boule“-spielen zusehen. Es schien so, als wäre das gesamte Dorf dort versammelt.
Und allein schon wegen der Aussicht auf das Dordogne Tal lohnt sich ein Abstecher nach Domme. Das Panorama ist der Hammer! Wir konnten sogar die drei Dörfer sehen, die wir an diesem Tag schon besichtigt hatten.
Wir hätten uns sehr gerne die Grotte angeschaut. Sie erstreckt sich unter dem gesamtem Ort und soll an einem besonders schönen Aussichtspunkt in der Felswand enden. Diese bleibt in den Wintermonaten allerdings zum Schutz der Fledermäuse geschlossen. So blieb es bei der Ortserkundung auf eigene Faust und einem schönen Spaziergang entlang der „Promenade des Falaises“, also den Klippen der Stadt.
Doch auch Fans der Tempelritter kommen in Domme auf ihre Kosten! Hier gibt es echte antike „Graffitis“ zu entdecken. Diese „Schnitzereien“ kann man innerhalb der zwei Türme am Torbogen des Orts-Eingangs/Ausgangs bestaunen. Jedoch blieb uns auch diese Tür verschlossen…Schade. Wahrscheinlich kann man die „Graffiti des Templiers“ nur mit einer geführten Besichtigung der Türme erreichen.
Hier geht’s zum YouTube-Video:
25. Belvès | Nr. 15 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz-Empfehlung
Nach Belvès sind wir eigentlich wegen dem offiziellen Stellplatz gefahren. Erst bei unserer Ankunft haben wir gemerkt, dass es auch das nächste Dorf auf unserer Liste ist. Na das passt doch perfekt!
Belvès ist auch bekannt als die Stadt der 7 Glockentürme. Des weiteren soll man auch unterirdische Wohnungen aus Mittelalter-Zeiten besichtigen können.
Vom Wohnmobil-Stellplatz sind es vielleicht gute 10 Minuten zu Fuss bis zur Altstadt. Und unterwegs begegnet man schon gleich einer ziemlich mächtigen Kirche aus dem XV. Jahrhundert. Ist das etwa schon der erste Glockenturm von sieben?
Die Altstadt ist teils Fussgängerzone, teils befahrbar. Es gibt kleine Läden und Tavernen. Die typische überdeckte Markthalle, wie wir sie jetzt schon sehr oft in den Mittelalterdörfern gesehen haben, darf natürlich auch nicht fehlen. Hier hängt noch eine alte Kette mit einer Art Eisenring an einem der Stützpfeiler. Die Infotafel erklärt uns, dass man früher dort am Hals angebunden und zur Schau gestellt wurde, wenn man etwas verbrochen hatte.
Die Leute waren aber auch fies im Mittelalter!
Gegenüber der Markthalle befindet sich ein weiterer Glockenturm, also Nummer zwei von sieben. Daneben das Tourist-Info-Büro. Hier erfahren wir, dass man diese unterirdischen Wohnräume nur mit einer geführten Tour zu bestimmten Zeiten besichtigen kann. Preis: 5,30 EUR.
Wir schlendern noch ein bisschen durch den Ort und entdecken weitere Türme, jedoch nicht immer mit Glocke. Zählen die nun auch dazu? Wenn nicht, dann wissen wir nicht wo die restlichen Türme sich verstecken…
Da das Wetter nicht so toll ist und wir unserer Meinung nach genug gesehen haben, beschliessen wir weiter zum nächsten Dorf zu fahren.
26. Monpazier | Nr. 16 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz-Empfehlung
Am Ortseingang von Monpazier entdeckten wir wieder einmal ein Wohnmobil-Schild, was uns zu einem kostenlosen Stellplatz am Feuerwehrgebäude lotste.
Hier stellten wir unsere Betty ab und gingen zu Fuss weiter. Lange dauerte es nicht bis wir den Torbogen der Altstadt sichteten. Wir gingen hindurch und es kam uns vor, als hätten wir gerade ein Zeittor durchschritten. Viele, sehr alte Gebäude sind hier zu sehen. Teils noch in ihrem Urzustand.
Ganze 32 Gebäude tragen hier die Bezeichnung „Monument classé“. Somit unterliegen sie dem Denkmalschutz und dürfen äusserlich nicht verändert werden.
Auf dem zentralen Platz sieht man es am Besten. In der Mitte steht die alte Markthalle. Diese ist umgeben von einer Art Galerie, wo sich kleine Läden und Restaurants drin befinden. Wenn man sich nun das bunte Treiben in den Sommermonaten hier vorstellt, dann muss das ein richtig schöner Ort sein!
Ein weiteres Highlight von Monpazier ist das Bastideum. Hierbei handelt es sich um ein Museum wo man virtuell in die Geschichte der Stadt eintauchen kann. Und einen mittelalterlichen Garten gibt es auch! Leider war das Museum für diese Saison schon geschlossen. Ab April kann es wieder besucht werden.
Beim Spaziergang durch den Ort fällt uns immer wieder das gleiche Schild in den Eingangstüren der Läden auf. Dort steht geschrieben, dass das Dorf in Gefahr sei, weil die grossen Supermärkte die kleinen Geschäftsleute zerstören. Und die Leute sollen doch bitte in den lokalen Läden einkaufen.
Genau deswegen schätzen wir Frankreich so sehr. Weil man hier noch beim kleinen Bäcker sein Baguette kaufen kann oder beim Metzger qualitativ hochwertiges Fleisch vom Kleinbauern. Doch die grossen Supermärkte werden wohl auch Frankreich zum Verhängnis werden… Deswegen versuchen wir jedes Mal, wenn wir in einem kleinen Ort kostenlos auf einem Stellplatz stehen, auch in den lokalen Läden einzukaufen.
27. Villeréal | Nr. 17 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz-Empfehlung
Nachdem wir uns in Monpazier noch ein Baguette für den Abend gekauft haben, sind wir weitergezogen.
Um unserem nächsten schönsten Dorf etwas näher zu kommen, sind wir einen kostenlosen Stellplatz in Villeréal angefahren. Dass uns dort eine kleine Überraschung erwartet, das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht…
Wir fuhren also in den Ort hinein. Doch was ist das?!
Hier strahlt auch ein Schild der schönsten Dörfer Frankreichs am Strassenrand! Diesen Ort muss Tascha bei der Planung der Route übersehen haben. Na dann haben wir jetzt 26 schönste Dörfer, die wir am Ende unserer Tour abhaken können. Cool!
Nachdem wir Betty auf unserem Übernachtungsplatz abgestellt hatten, machen wir uns auf zur Erkundungsrunde. Doch die Begeisterung hielt sich in Grenzen…
Okay, die Kirche und die Markthalle aus dem XVI. Jahrhundert sind ja ganz nett. Nicht mehr und nicht weniger. Was uns ein bisschen an diesem Ort stört sind die vielen Fahrzeuge, die den Ortskern quasi zuparken. Und die modernen Werbetafeln an den nostalgischen Mauerwerken zerstören die gesamte Kulisse.
Was die Franzosen sich dabei gedacht haben Villeréal einen solchen Titel zu verleihen? Etwas enttäuscht ziehen wir uns in den Van zurück. Eins ist sicher, Villeréal hat uns von all den bisherigen Dörfern am wenigsten gefallen.
28. Monflanquin | Nr. 18 der schönsten Dörfer Frankreichs
Nach der kleinen Enttäuschung in Villeréal, setzten wir am nächsten Tag unseren Weg fort. Es ging nach Monflanquin, dem 18. Dorf unserer Frankreich-Tour. So langsam geht’s voran…
Unterwegs fuhren wir wieder einmal durch dichten Nebel und es kamen uns Zweifel, ob wir überhaupt etwas vom Dorf sehen werden?!
In Monflanquin stellten wie Betty gleich auf dem ersten Parkplatz am Ortseingang ab und zogen los.
Hier war die Welt wieder in Ordnung! Schön erhaltene Gebäude aus alten Zeiten, liebevoll dekoriert, ohne moderne Werbetafeln die das Bild zerstören.
Uns ist mittlerweile aufgefallen dass jedes, dieser schönsten Dörfer seinen Titel anders behandelt. Die meisten versuchen ihre Häuser oder Läden im alten Stil zu bewahren, sowohl äusserlich als auch von innen. Andere kümmern sich nicht darum und machen was sie wollen…
Hier in Monflanquin merkt man, dass die Bewohner den Titel „schönstes Dorf Frankreichs“ in Ehren halten und ihn keinesfalls verlieren möchten! Jedes Strassenschild ist im gleichen Stil gehalten. Das selbe gilt für die Hausnummern. Die Fassaden der Häuser sind sauber und mit Blumen geschmückt. Sogar jetzt noch im November! Überall findet man alte Ausstellungsstücke mit Infotafeln für was die Teile gut waren. Eine schöne Idee fanden wir auch die alten Fotos, welche in Übergrösse in den Ladenfenstern hingen und den jeweiligen Stadtteil aus früheren Zeiten zeigte.
Ja, Monflanquin ist wieder ganz nach unserem Geschmack. Tascha hätte so gerne noch etwas handgemachte Seife gekauft, doch der Laden war „wegen Seifenproduktion“ an dem Tag leider geschlossen. Als Entschädigung stand vor dem Laden aber eine Schale mit kleinen Reststücken zum Mitnehmen. Also griffen wir zu!
Am Aussichtspunkt haben wir leider nichts wegen dem Nebel gesehen. Somit war unsere kleine, aber feine Sightseeing-Tour nach einer Stunde zu Ende und wir fuhren weiter.
29. Pujols-le-Haut | Nr. 19 der schönsten Dörfer Frankreichs
Eine gute halbe Stunde von Monflanquin liegt Pujols. Eigentlich ist es die Altstadt, Pujols-le-Haut, welche den Titel des schönsten Dorfes trägt. Hier haben wir wieder neben dem Gemeindehaus einen Parkplatz gefunden und wurden auch gleich mit einer spektakulären Aussicht auf die Stadt belohnt. Parken mit Aussicht, der perfekte Zeitpunkt für einen Mittags-Snack!
Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg. Denn man kann noch höher hinaus in die Altstadt.
Nach den ersten Eindrücken war uns klar: das ist ein weiterer Favorit! Klein aber wunderschön.
In Pujols braucht man sich nur in den kleinen Gassen zu verlaufen und auf die ganzen Details zu achten. Das alleine macht einen Besuch schon lohnenswert! Kunstateliers findet man auch wieder verstärkt in diesem Ort und passen einfach perfekt in’s Bild.
Hier wurden wir auch das erste Mal auf unserer Tour mit Weihnachtsdeko konfrontiert. Sogar die hatte Stil! Von Kitsch keine Spur… Ja, so langsam kommen die Franzosen in Weihnachtsstimmung. Das merkt man auch in den Supermärkten.
Sogar das Restaurant hatte geöffnet und Gäste! Aussergewöhnlich für das kleines Dorf. Nur leider hatten wir ja schon zu Mittag gegessen…
Highlight dieses Dorfes ist mit Sicherheit die tolle Aussicht, die man an mehreren Stellen geniessen kann.
30. Aire des Portes D’Agen | Duschmöglichkeit
Das Dusch-Schlammassel:
Es war mal wieder an der Zeit für eine Dusche! Dafür mussten wir dieses Mal aber die Mautschranke passieren um zur Autobahn-Raststätte zu kommen. Die Freude war gross, als wir das Autogrill-Zeichen an der Fassade sahen. Denn in Italien waren die Duschen bei Autogrill immer kostenlos.
Und genauso war es auch hier, Yippieh! Wir nahmen den Schlüssel dankend an uns, Klamotten aus und Wasser marsch. Aber Sch…war das Wasser kalt! Nach längerem betätigen der Armatur änderte sich auch nichts… Fazit: geduscht wurde trotzdem, wenn auch ziemlich hektisch und mit viel Luft anhalten.
Wir haben die Dame an der Kasse dann auch bei der Schlüssel-Rückgabe darauf hingewiesen. Nicht dass der nächste Brummifahrer noch einen Kollaps unter der Dusche erleidet. Ich glaube, es war ihr etwas unangenehm… Tja, shit happens!
Aber die Odyssee war noch nicht zu Ende…
Wir hatten auf park4night einen offiziellen Stellplatz ganz in der Nähe gefunden. Laut Navi keine 15 Minuten von uns entfernt. Doch leider hatte das Navi wohl irgendwie vergessen, dass die kleine private Zufahrtsstrasse, welche von dem Rasthof direkt von der Autobahn führte, nicht für uns „Normalos“ gedacht ist und gesperrt war.
Also fuhren wir wieder schön brav auf die Autobahn auf und das Navi rechnete eine neue Route. Blöd war allerdings, dass die nächsten 22 Kilometer keine Ausfahrt mehr kam!
Nachdem wir dann endlich abfahren durften, haben wir die Mautstelle noch mit 2,60 EUR gefüttert und durften einen Grossteil der Strecke dann wieder über die Landstrasse zurück zum Stellplatz fahren. Eine andere Alternative für die Nacht haben wir unterwegs leider nicht gefunden…
Letztendlich sind wir auf einem Stellplatz gelandet, wo wir vor 2 Jahren schonmal waren! Wir haben’s bis im letzten Moment nicht gemerkt…lustig oder?
31. Sainte-Colombe-en-Bruilhois | Stellplatz-Empfehlung
Beim Stellplatz in Sainte-Colombe-de-Bruilhois handelt es sich um einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz am Sportszentrum. Es gibt eine öffentliche Toilette und man kann Entsorgen. Es ist vielleicht nicht der schönste Stellplatz, aber für eine Nacht ist es absolut okay.
Auch wenn das Dorf nicht zu den schönsten Frankreichs zählt, sollte man sich trotzdem ansehen. Wir haben das vor 2 Jahren auch gemacht. Es ist klein, hat aber einen gewissen Charme.
32. Fourcès | Nr. 20 der schönsten Dörfer Frankreichs
Am nächsten Morgen haben wir uns gleich auf den Weg in’s nächste schönste Dorf gemacht. Es ging nach Fourcès.
Hier gibt es eine Besonderheit: Fourcès ist die einzigste Bastille in Frankreich, die im Kreis angeordnet ist.
Tatsächlich! Bei den bisherigen Dörfern waren die Häuser innerhalb einer Bastille immer rechteckig angeordnet, mit einem zentralen Platz in der Mitte. In Fourcès ist es anders.
Hier steht die Kirche auch nicht mitten im Dorf, sondern davor. Denn dort hatten wir unsere Betty abgestellt. Das Dorf erreicht man über eine Brücke.
33. Montréal | Nr. 21 der schönsten Dörfer Frankreichs
Montreal in Frankreich?! Mit der Millionenstadt in Kanada hat dieses Dorf allerdings wenig gemeinsam.
Zum französischen Montréal wissen wir leider nicht viel zu sagen…ausser, dass es uns überhaupt nicht gefallen hat! Gut, das Dorf scheint sehr alt zu sein und es hat eine mächtige Kirche, die man schon von der Hauptstrasse aus sieht. Warum es aber zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt, das ist uns ein Rätsel…
Das einzigste, was uns aufgefallen ist waren ein paar Herbergen, wo die Pilger des Jakobswegs eine Übernachtungsgelegenheit wahrnehmen können. Allerdings waren auch die zu dieser Jahreszeit geschlossen.
Uns hielt nichts in diesem Dorf, also fuhren wir weiter.
34. Larresingle | Nr. 22 der schönsten Dörfer Frankreichs
In der Dordogne wurden wir ja von schönen Dörfern nur so überhäuft. Mittlerweile hatten wir die Region gewechselt und so langsam überkam uns die Angst, dass es hier nicht mehr so schön sein könnte…
Doch Larresingle hat unsere Befürchtungen zunichte gemacht. Denn dieses Dorf hat seine Titel wieder verdient. Das eigentliche Highlight ist die Festung. Zu unserer Überraschung finden wir innerhalb der Mauern ein ganzes Dorf. Wunderschön!
Es gab sogar einen Souvenirladen, der tatsächlich offen war! Natürlich mussten wir da sofort rein. Ausser Armagnac fanden wir dort keine lokalen Spezialitäten, die wir bisher auf dieser Tour ein bisschen vermissen. Gut, wir könnten sie in den grossen Supermärkten holen. Am liebsten tun wir das aber in den kleinen Läden, welche zu dieser Zeit leider vermehrt geschlossen sind.
Vielleicht werden wir ja doch noch fündig…
Beim Verlassen der Festung entdeckten wir noch eine Hinweistafel mit einer Blechbox. Hier kann man eine kleine Geldspende reintun, welche zum Erhalt des Dorfes beiträgt. Das haben wir dann auch gleich mal gemacht.
Hier geht’s zum YouTube-Video:
35. Arzacq-Arraziguet| Stellplatz-Empfehlung
Um unserem nächsten schönsten Dorf etwas näher zu sein, machten wir an diesem Nachmittag noch ein bisschen Strecke.
Unterwegs wurde uns dann ein spektakulärer Sonnenuntergang mit besonderem Ausblick auf die Pyrenäen geboten. Es war als ob die Berge brennen würden!
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unseren Übernachtungsplatz, welcher auch gleich als Arbeitsplatz für den nächsten Tag dienen sollte. Es handelte sich um einen kostenlosen, gemischten Parkplatz mit Wohnmobil-Bereich. Eine Möglichkeit zum Entsorgen gab’s auch vor Ort und öffentliche Toiletten.
Was uns aber für den nächsten Tag besonders wichtig war, war die Bäckerei gleich gegenüber!
36. Navarrenx | Nr. 23 der schönsten Dörfer Frankreichs + Stellplatz
Eins haben wir bereits auf unserer Tour durch die schönsten Dörfer Frankreichs gelernt. Sie sind immer für eine Überraschung gut. So auch Navarrenx…
Hier merkt man schon ganz klar, dass man sich der spanischen Grenze nähert. Die Leute, die Stimmung und das Klima natürlich. Obwohl Letzteres uns gerade ein bisschen im Stich lässt.
Als wir angekommen sind, sah das Wetter noch recht freundlich aus. Nach kurzer Zeit wurden wir aber von Regen überrascht, welcher uns zu einem Rückzug in den Van veranlasste. Denn hier befanden sich unsere Regenjacken.
Als der Regen sich etwas beruhigte, wagten wir einen zweiten Versuch mit Regenjacke. Da wir vorher, bis auf eine Kirche, noch nicht viel gesehen hatten, waren die Erwartungen an Navarrenx eigentlich nicht sehr hoch. Doch wir lagen falsch…
Der Weg führte uns zu den Ruinen der alten Festungsmauer. Diese sind frei zugänglich, genauso wie die dazugehörigen „Katakomben“. Hier erstreckte sich früher ein Tunnelsystem entlang der Festung, teilweise zur Spionage des Feindes, aber auch um schnell und unauffällig zum militärischen Stützpunkt der Stadt zu gelangen.
Die Anlage ist wie ein grosser Spielplatz. Überall sind Eingänge wo man rein kann! Allerdings sollte man mit einer Taschenlampe ausgerüstet sein. Es ist so schon gruselig genug.
Als wir das Tageslicht wieder erblickten, hatte der Regen uns wieder eingeholt. Wir setzten unseren Spaziergang entlang der Mauer trotzdem fort und landeten im Ortskern.
Hier gibt es einen überdachten Durchgang, wo wir mal wieder eine Pause einlegten. Denn mittlerweile waren wir, trotz Regenjacken pitschenass! Eine Infotafel erklärt, dass Navarrenx ebenfalls eine Rolle im Roman „Die drei Musketiere“ spielt. Der ältere Bruder von D’Artagnan war, bevor er zu den Musketieren stiess, hier Militärkommandant. Na dann wissen wir jetzt Bescheid…
Der Regen liess nich nach. Also setzten wir unsere Entdeckungstour einfach fort. Auf dem Rückweg zum Van entdeckten wir noch die „Fontaine Militaire“, eine Art Brunnen UND einen Pizza-Automaten!
Diese Automaten sind uns schon öfters an Frankreichs Strassen aufgefallen und wir haben uns geschworen dass, wenn irgendwann ein Pizza-Automat in Reichweite unseres Vans steht, wir den auch nutzen werden.
So kehrten wir zu Betty zurück mit der Vorfreude, dass es Pizza zum Abendessen gibt.
Da wir uns aber auf einen Parkplatz gestellt hatten, wo ein Wohnmobil-Verbotsschild stand, wollten wir die Nacht nicht dort verbringen. Wir hatten an den Ruinen aber einen weiteren Platz entdeckt, wo Reisemobile scheinbar toleriert werden. Dort befindet sich nämlich auch eine Karte mit dem Weg zur Entsorgungs-Station. Also parkten wir uns um.
Später am Abend hatte der Regen dann auch nachgelassen und wir holten uns unsere erste Pizza aus dem Vollautomaten! Zu unserer Überraschung war sie auch noch richtig lecker. Das werden wir bestimmt nochmal wiederholen.
37. Saint-Jean-Pied-de-Port | Nr. 24 der schönsten Dörfer Frankreichs
Nach einer regenreichen Nacht, begrüsste uns die Sonne am nächsten Morgen. Grund genug schnell zum nächsten Dorf aufzubrechen, denn die Wetterdienste meldeten erneuten Regen.
So machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg nach Saint-Jean-Pied-de-Port.
Mittlerweile sind wir im Herzen des französischen Baskenlandes angekommen und das ist auf der Strasse klar zu erkennen. Da die Basken eine eigene Sprache haben, wird die Beschilderung hier zweisprachig gehandhabt. Manchmal findet man sogar Schilder, wo das Französische einfach übermalt wurde…
Wir nähern uns den Pyrenäen, die man während der Fahrt ständig an der Seite hat. Die gesamte Landschaft wird hügeliger und überall sieht man Schafsherden. Die Basken sind unter anderem bekannt für ihren Schafskäse und natürlich dem „Piment d’Espelette“, einer scharfen Paprikaschote die, meistens in Pulverform in jeden französischen Haushalt gehört!
Saint-Jean-Pied-de-Port ist eine wichtige Anlaufstelle für die Jakobsweg-Pilgerer. Denn hier betritt man die Altstadt offiziell durch die „Porte des Saint-Jacques“, also das Tor des Heiligen Jakob. Der Ort ist ebenfalls eine Hochburg an Herbergen, wo man als Pilgerer Zuflucht für die Nacht bekommt. Ab 10 Euro kriegt man hier ein Bett mit Frühstück und – ganz wichtig für den modernen Pilgerer – WIFI!
Wir lassen uns einfach durch die Strassen treiben und folgen diversen Infotafeln. Oben auf dem Hügel thront diesmal kein Schloss, sondern eine Zitadelle. Von dort aus hat man einen fantastischen Ausblick über die Stadt bis zu den Bergen.
Einen kleinen Rundweg gibt es auch den man von der Zitadelle aus laufen kann. Dieser führt einmal um die Stadtmauer rum.
Ein kleiner Nachteil hat das Baskenland allerdings für Wohnmobilisten. Die kostenlos ausgeschilderten Stellplätze sind weg und an den meisten Parkplätzen klaffen Wohnmobil-Verbote… Doch da die Franzosen selbst begeisterte Camper sind, bieten die meisten Orte trotzdem einen kostenpflichtigen Stellplatz an. Die Kosten belaufen sich zwischen 5 und 10 Euro.
38. Aïnhoa | Nr. 25 der schönsten Dörfer Frankreichs
In Zwischenzeit hat der Regen uns wieder eingeholt. Allerdings hält er sich in Grenzen und es tropft hin und wieder nur ein bisschen… Also fahren wir weiter zum nächsten Dorf: Aïnhoa.
Hier soll man vor allem auf den typisch-baskischen Baustil in rot-weiss achten. Übersehen kann man die Häuser nicht, denn es gibt fast keine anderen im Ort! Des weiteren gibt es auch nur eine grosse Strasse, wo die Häuser und Läden sich entlang ziehen. Erstaunlicherweise ist hier ziemlich viel los…zumindest was den Verkehr angeht!
Die vielen Fahrzeuge erschwerten uns das Filmen und Fotografieren. Was, neben dem Regen, dann auch der Grund war, weswegen wir den Ort recht schnell wieder verlassen haben.
Eine Besonderheit ist uns aber noch in diesem Dorf aufgefallen: ein grosser Betonplatz mit irgendwelchen Markierungen und Steintreppen drum herum. Wir tippten zuerst auf den örtlichen Marktplatz, haben aber dann herausgefunden, dass es ein Spielfeld ist! Die Basken haben einen eigenen Volkssport, der sich „Pelote Basque“ oder „Pelota“ nennt. Es ist eine Art Rückschlagspiel. Hier wird ein Ball mit einer Art Schläger, einem Handschuh oder einfach mit der Hand (je nach Dorf) gegen eine Wand gespielt. Die Spielregeln sind uns nicht bekannt… Jedoch gehört die Pelota zu den baskischen Volksfesten dazu und ist fester Bestandteil der Tradition. Die Spielfelder sind zwischen 35 und 60 Meter lang und bis zu 15 Meter breit.
39. Sare | Nr. 26 der schönsten Dörfer Frankreichs
Jetzt fehlte uns nur noch ein Dorf bis zur spanischen Grenze: Sare oder „Sara“ auf Baskisch.
Zu unserer Enttäuschung war hier aber leider mal wieder alles tot. Keine Menschen in den Strassen und nichts hatte geöffnet…fast nichts. Eine Bäckerei hat uns das grosse Finale doch noch gerettet! Denn hier konnten wir uns eine richtig baskische Spezialität sichern: einen Gâteau Basque (etxeko biskotxa).
Der baskische Kuchen ist ein typisches Gebäck, traditionell gefüllt mit schwarzen Kirschen oder „Crème pâtissière“. Wir entschieden uns für die Crème-Füllung.
Des weiteren kann man in Sare noch das Museum vom baskischen Kuchen besuchen und prähistorische Grotten. Der Eintritt zu den Grotten kostet 11 Euro. Um die Fledermäuse aber nicht bei der Winterruhe zu stören, sind die Grotten ab 15. November geschlossen.
Einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt es auch in Sare. Dieser ist allerdings kostenpflichtig. Für 8 EUR kann man hier einen ganzen Tag stehen.
Wir haben uns zur Feier des Tages dann zum ersten Mal seit Beginn der Tour einen Freistellplatz mit Blick auf’s Meer gesucht. Von dort aus ist es nur noch einen Katzensprung bis zur spanischen Grenze…
Somit sind wir durch… Aus den geplanten 25 Dörfern wurden sogar 26 schönste Dörfer Frankreichs!
Wir haben die Tour so richtig genossen und waren jedes Mal auf’s Neue gespannt, was uns im nächsten Dorf wieder erwartete. Unsere persönlichen Highlights haben wir rot markiert. Dies sind die Orte, die wir dir auf jeden Fall anraten zu besuchen!
Doch dies war nicht das erste und bestimmt auch nicht das letzte Mal, dass wir durch die schönsten Dörfer Frankreichs reisen. Irgendwann können wir vielleicht behaupten, wir hätten alle 158 Dörfer gesehen…
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