Im Oktober waren wir zum 1. Bus Bastler Basecamp in den wunderschönen Schwarzwald eingeladen. Und wie so oft wollten wir die Anreise natürlich nicht über die deutsche Autobahn angehen. Denn es gibt nichts anstrengenderes als deutsche Autobahn fahren!
Also musste wieder mal eine alternative Route her. Tascha tätigte ein paar Klicks auf ihrer neuen Lieblings-Webseite Ferienstrassen.info und wurde fündig:
Die Grüne Strasse / Route Verte
sollte es diesmal werden. Klingt vielversprechend…
Wir packten unsere Betty und machten uns auf den Weg nach Frankreich!
Bei der Grünen Strasse handelt es sich um eine grenzüberschreitende Ferienstrasse. Deshalb trägt sie auch den zweisprachigen Titel.
Da unser Ziel ja der Schwarzwald war, haben wir die Strasse in Frankreich begonnen. Dementsprechend gross war die Freude, als wir am Ortsausgang von Contrexéville tatsächlich auf unsere erste Hinweistafel trafen, welches die Grüne Strasse markiert.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie viel Verwirrung diese Grüne Strasse noch verursachen würde. Aber dazu später mehr…
Wir fuhren frohen Mutes los, hörten unseren Lieblingssender „Radio Nostalgie“ und liessen uns von alten französischen Hits beschallen. Nichts tun wir lieber, wenn wir durch Frankreich fahren.
Aufmerksam suchten wir unterwegs nach der Beschilderung der Grünen Strasse. Immerhin hatten wir ja schon eine Hinweistafel gefunden und die nächste dürfte doch nicht lange auf sich warten lassen. Doch wir suchten vergeblich…
Nach einer Weile hielten wir an. Sind wir vielleicht irgendwo falsch abgebogen?
Wir fuhren zurück zur letzten Kreuzung und suchten nach Hinweisen. Nichts!
Also griffen wir auf die Ferienstrassen.info Webseite zurück. Denn dort gibt es eine Karte, auf der man sich orten lassen kann. Und siehe da: wir hatten uns verfahren.
Somit war zumindest dieses Problem geklärt: dann haben wir doch ein Schild übersehen!
Die virtuelle Karte brachte uns zurück auf den rechten Weg, doch nach der Beschilderung suchten wir weiterhin vergeblich.
Unsere Begeisterung für die Grüne Strasse hielt sich in Grenzen. Hinzu kam, dass der GPS-Empfang ziemlich schlecht war und unsere Ortung auf der Karte nicht schnell genug hinterher kam. Wir mussten mehrmals wenden, weil wir immer wieder falsch abgebogen sind. Und von den Hinweistafeln fehlte nach wie vor jede Spur.
Zumindest konnten wir uns an dem schönen Aussichtspunkt am Col du Poirier erfreuen, den wir für eine kurze Pause und ein paar Fotos nutzten.
Da wir uns nicht weiter auf die online Karte verlassen wollten, fingen wir an uns die Ortsnamen aufzuschreiben, welche auf der Grünen Strasse liegen. Denn von dem ständigen auf den Bildschirm starren um richtig navigieren zu können, verpassten wir das ganze Drumherum.
Schliesslich fahren wir diese Ferienstrassen ja um etwas von der Landschaft geniessen zu können… Leider war das zu diesem Zeitpunkt absolut nicht der Fall. Also, Plan B!
Mit diesem Plan fuhren wir nicht schlecht und landeten am Ende des Tages in der Umgebung von Gérardmer. Hier kannten wir uns aus und wussten wo wir über Nacht stehen können. Etwas enttäuscht von der Grünen Strasse liessen wir den Tag ausklingen und notierten weiterhin fleissig die Namen der Ortschaften, die wir am nächsten Tag durchfahren mussten.
Der nächste Tag begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein und die Motivation war wieder hergestellt. Wir wollten der Grünen Strasse noch eine Chance geben!
Nach einem kurzen Stop am Lac de Gérardmer…übrigens, dort gibt es eine saubere, öffentliche Toilette…setzten wir die Route fort.
Es ging über den Col de la Schucht, hindurch durch’s schöne Münstertal „Vallée de Muenster“. Dieser Abschnitt trägt den Namen „Grüne Strasse“ zurecht. Denn hier gibt es sehr viele Wälder, die jetzt zur Herbstzeit vielleicht nicht mehr ganz so grün sind, aber trotzdem sehr schön!
Natürlich mussten wir noch einen leckeren Münsterkäse kaufen. Denn ohne den darf man das Elsass nicht verlassen! Mit dem Käse haben wir am nächsten Tag eine leckere Tartiflette auf unserem Feuerdesign-Grill gezaubert.
Die Grüne Strasse kommt an der Stadt Colmar vorbei. Ein Abstecher lohnt sich absolut. Denn die Stadt ist sehr sehenswert! Da wir aber erst im letzten Winter dort waren, verzichteten wir auf eine erneute Stadtbesichtigung.
Langsam näherten wir uns der deutschen Grenze. Hinweistafeln zur Grünen Strasse gab es noch immer keine…
Wir müssen gestehen, dass die Enttäuschung schon sehr gross war. Gut, die Strecke durch’s Elsass war richtig schön. Doch wie soll man eine Ferienstrasse weiter empfehlen von der jede Beschilderung fehlt?! Immerhin wird die Strecke mit 17 sehenswerten Tourismusorten angepriesen. Diese muss man aber erst finden!
Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt…
Wir überlegten, ob wir vielleicht einen Halt in Freiburg machen sollen? Immerhin soll die Stadt sehr schön sein. Nach einem Kaffe mit netten Leuten…
…war es für eine ausgiebige Stadtbesichtigung leider schon zu spät. Das werden wir dann irgendwann nachholen.
Wir setzten die Route fort und kamen am Titisee vorbei. Dabei war es auf der deutschen Seite immer noch sehr mühsam, den richtigen Weg zu finden. Denn auch hier fehlte wieder jegliche Beschilderung.
Jedenfalls haben wir es noch am gleichen Abend bis an’s Ziel nach Donaueschingen geschafft.
Eigentlich wollten wir eine Karte mit der kompletten Strecke einrichten. Da wir aber keine Ahnung haben, ob wir tatsächlich immer auf der vorgegebenen Route waren, haben wir entschieden es nicht zu tun.
Wenn du dir die Route trotzdem auf einer Karte ansehen möchtest, dann empfehlen wir dir die Ferienstrassen.info-Webseite.