Die Route Napoléon: Eine Reise durch Geschichte und Natur
Die Route Napoléon ist eine historische Strecke, die von Golfe-Juan an der Côte d’Azur bis nach Grenoble in den französischen Alpen führt. Sie erstreckt sich über 335 Kilometer und folgt dem Weg, den Napoléon Bonaparte im März 1815 zurücklegte, als er aus seinem Exil auf der Insel Elba zurückkehrte, um die Macht in Frankreich wiederzuerlangen.
Unser Reiseabenteuer begann in Grenoble, einer Stadt voller Geschichte und Charme. Die majestätischen Alpen boten einen beeindruckenden Startpunkt für unsere Fahrt. Von hier aus folgten wir den Spuren Napoléons, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Das erste Etappenziel war Gap, eine Stadt, die von einer atemberaubenden Berglandschaft umgeben ist. Die kurvenreichen Straßen und die spektakulären Ausblicke machten die Fahrt unvergesslich.
Weiter ging es nach Sisteron, bekannt für seine beeindruckende Zitadelle und die enge Schlucht, durch die der Fluss Durance fließt. Jede Kurve der Route bot neue, faszinierende Perspektiven und erinnerte uns daran, warum Napoléon diese schwierige Route gewählt hatte. Die Route durch die Berge war nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bot auch strategische Vorteile, da sie weniger Widerstand durch königstreue Städte versprach.
Unser nächstes Ziel war Digne-les-Bains, eine Kurstadt, die für ihre Thermalquellen bekannt ist. Von dort aus setzten wir unsere Reise fort nach Castellane, einer Stadt, die am Ufer des Verdon liegt und von imposanten Felsen umgeben ist.
Der letzte Abschnitt führte uns durch Grasse, die Welthauptstadt des Parfums, bevor wir schließlich Golfe Juan erreichten. Der Anblick des Mittelmeers nach den Tagen in den Bergen war ein triumphales Ende unserer Reise. Es war erstaunlich, sich vorzustellen, wie Napoléon und seine Gefolgschaft hier landeten, voller Entschlossenheit, ihre Reise nach Paris anzutreten.
Unser ganzes Roadbook findest du hier:
Die Geschichte hinter der Route Napoleon
…um die Fantasie auf der Route ein wenig anzukurbeln
Napoléon wurde im Jahr 1814 nach seiner Abdankung als Kaiser der Franzosen auf die Insel Elba verbannt. Dies geschah im Zuge des ersten Pariser Friedens nach den Napoleonischen Kriegen. Die Alliierten entschieden sich dafür, ihn auf diese abgelegene Insel im Mittelmeer zu verbannen, um seine Macht einzuschränken und weitere Unruhen in Europa zu verhindern.
Im Februar 1815 brach Napoléon Bonaparte mit etwa 1000 Getreuen von seinem Exil auf der Insel Elba auf. Nur drei Tage später, am 1. März, landete er in Golfe Juan, nahe Antibes an der Côte d’Azur. Weniger als ein Jahr nach seiner erzwungenen Abdankung strebte er bereits zurück an die Macht und nach Paris.
Anstatt den offensichtlicheren Weg durch das Rhônetal zu wählen, entschied sich Napoleon für die herausfordernde Route durch die Berge, wo er auf weniger bis gar keinen Widerstand seitens königstreuer Städte stieß.
In einem siebentägigen Gewaltmarsch legte der Kaiser mit seinem Gefolge die 335 Kilometer von der Mittelmeerküste bis nach Grenoble zurück. Dort wurde er von den Jubelrufen des Volkes unterstützt, bevor er weiter nach Paris zog und dort am 20. März 1815 einzog. Damit begann die sogenannte Hunderttageherrschaft, die mit der Schlacht von Waterloo am 22. Juni 1815 und seiner erneuten Abdankung endete. Napoléon wurde erneut verbannt, diesmal auf die Insel St. Helena, wo er rund sechs Jahre später verstarb.
Dieser berühmte Marsch Napoleons, vom Mittelmeer bis in die Alpen, ist auch als „Vol d’Aigle“ auf deutsch „der Adlerflug“ bekannt, benannt nach dem napoleonischen Wappenadler. Er bezieht sich auf des Kaisers Ausspruch:
„Der Nationaladler wird von Kirchturm zu Kirchturm fliegen bis zu den Türmen von Notre-Dame.“
Zum Gedenken an diese kühne Tat wurde 1932 die Route Napoléon, wie wir sie heute kennen, eröffnet. Die +-335 Kilometer lange Route verläuft entlang der Route Nationale 85 (N85) und ist mit dem kaiserlichen Adler markiert.
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Ein paar Wichtige Infos:
Entlang der Route Napoléon gilt es zahlreiche Höhenunterschiede auf teilweise engen serpentinenartigen Straßen zu überwinden. Vor Reiseantritt sollten daher Bremsen gründlich überprüft werden denn Gefälle bis zu 12% sind nicht ohne wenn sie sich über einige Kilometer ziehen.
Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen und 2,60 Meter Höhe müssen bei der Talabfahrt von Laffrey nach Vizille (Rampe de Laffrey) eine Ausweichstrecke nehmen. Für große Wohnmobile empfiehlt es sich, ab Sisteron der D 1075 bis Grenoble zu folgen.
Trotz seiner sechs Pässe und maximal 1248 Höhenmetern kann die Route theoretisch ganzjährig befahren werden
Respektiere die Natur genauso wie die Welt drum herum!
Wir wissen es alle, aber ich erwähne es zur Sicherheit doch noch mal. Beim Befahren der Route Napoleon durchquert man ein paar Nationalparks. Respektiere die Natur und informiere dich über die jeweiligen Regeln und Vorschriften der Parks und erspare dir so empfindliche Bußgelder.
Denke dran, das Übernachten mit Wohnmobilen ist in vielen Parks strengstens untersagt. Zelten ist nur an ausgewiesenen Stellen und mit entsprechender Genehmigung gestattet. Die Nutzung von Drohnen ist in den meisten Parks nicht erlaubt. Selbst das Mitführen von Hunden kann in einigen Gebieten eingeschränkt sein, auch wenn sie angeleint sind.
Ausserhalb der Parks gilt das Gleiche. Geh du mit gutem Beispiel voran. Kurz und knapp, benimm dich, es wollen nach dir noch weitere diese Route fahren!
Hol dir die perfekte Erinnerung an deine Reisen. Verewige deinen Roadtrip auf deiner Karte deiner Wahl.
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