Ja, wir haben die park4night-App in unser Herz geschlossen. Wer hätte das gedacht, als wir vor zwei Jahren, bei unserem allerersten Roadtrip, diese komische App auf dem Smartphone geöffnet haben…
Mittlerweile ist park4night für uns nicht mehr nur irgendeine Stellplatz-App, die wir unterwegs nutzen. Nein, mittlerweile gehören wir sogar offiziell zum park4Night-Team und tragen den Titel „Botschafter für den deutschsprachigen Raum“.
Und genau das ist der Grund für diesen Artikel!
Wusstest du eigentlich, dass jeder einzelne Stellplatz-Eintrag, jeder Kommentar und sogar jedes Foto in dieser App vom Team kontrolliert wird?
Kannst du dir vorstellen, was das in der Hauptsaison für einen Aufwand mit sich bringt?
Wir arbeiten in einem super Team, dass diese App tagein – tagaus so funktionieren lässt, wie sie soll. Dabei helfen wir unter anderem bei der Moderation der Nutzereinträge.
Park4night die Camper-Guerilla Smartphone App…
Das ist genau das, was einige Leute in dieser App sehen. Immer öfter merken wir, dass viele Nutzer (und auch Nicht-Nutzer) die App gar nicht richtig verstehen und den Sinn und Zweck von park4night komplett verfehlen.
Sehr viele glauben, park4night sei die Antwort auf Wildcamping und laden sich die Smartphone-App nur deswegen herunter. Andere behaupten, park4night zerstöre die Idylle ihrer „ganz eigenen“ geheimen Orte.
All das ist park4Night nicht!
Der Ursprungsgedanke dieser App war es, Leuten mit Wohnmobil oder Camper-Van zu ermöglichen, Stellplätze untereinander austauschen zu können. Uns so geschah es dann auch. Frédéric und Bertrand, zwei Vanlife-begeisterte Franzosen, fingen an in einer selbstentwickelten App Stellplätze, Campingplätze und Parkplätze untereinander auszutauschen.
So sind auch die verschiedenen Stellplatz-Typen entstanden.
- Kostenlose und kostenpflichtige Wohnmobil Stellplätze
- Plätze auf Bauernhöfen
- private Stellplätze
- Service-Stationen
- offizielle Campingplätze oder sogar Plätze
- die privat von Nutzer an Nutzer in deren jeweiligen Zuhause angeboten werden. So wie Couchsurfing, nur für Vanlifer!
Diese Plätze machen auch den grössten Teil und Zweck dieser App aus.
Dann gibt’s aber auch die Plätze, die man in sonst keiner anderen Stellplatz-App findet. Und das unterscheidet park4night von normalen Wohnmobil-Applikationen.
- Picknickplätze,
- Plätze in freier Natur,
- 4×4 Off-road Plätze und
- Parkplätze für Tag und Nacht / Tagesparkplätze
Und hier fängt dann die Konfrontation und oft sogar das Missverständnis an…
Seit der Entstehung dieser App verstehen einige Reisende nicht mehr den Unterschied zwischen Parkplatz und Campingplatz. Es gibt mittlerweile sogar Leute, die machen keinen Unterschied mehr zwischen Campervan, Wohnwagen oder Zelt. Und wenn der Unterschied zwischen Parken und Campen nicht mehr verstanden wird, dann ist es ganz normal dass ein Konflikt entsteht, wenn jemand mitten in der Stadt sein Zelt auf einem normalen Parkplatz aufklappt.
Du glaubst es nicht, aber niemand fühlt sich dabei im Fehler…weil park4night es ja schliesslich erlaubt!
FALSCH!
Seit 2011 gibt es die App jetzt schon und über Millionen Nutzer teilen täglich ihre Orte untereinander. So dass bis dato schon unendlich viele Plätze weltweit geteilt, kommentiert und bewertet wurden. Das Coole daran ist, dass die App auch über Grenzen und Nationen hinweg funktioniert.
Dass Millionen Leute nicht immer die gleichen Meinung haben, ist dann auch verständlich.
So sind mit der Zeit verschiedene Nutzertypen entstanden:
Nr. 1 – Der Freiheitskämpfer:
Ein ganz spezieller Fall. Wenn diese Leute Stellplätze eintragen, sind es ausschliesslich Plätze in freier Natur! Ein Freiheitskämpfer würde nie im Leben einen offiziellen Stellplatz oder noch schlimmer einen Campingplatz betreten. Absolutes NOGO!
Oft erkennt man diese Leute an ihren Bildern, die sie ihrem Stellplatz-Eintrag beifügen. Sie halten zum Beispiel stolz auf Bild fest, dass sie neben einem Camping-Verbotsschild parken.
In einem Fall, hatte solch ein „Freiheitskämpfer“ sogar Bilder hinzugefügt, wo er das Verbotsschild einfach mit in sein Heckzelt eingebaut hat. Ganz unter dem Motto „Wenn’s keiner sieht, ist es auch nicht verboten“. Ja klar…alles verstanden!
Ein anderer hat geglaubt, wenn er sich so wie Gott ihn schuf, vor seinem Camper mitten in der Natur fotografiert, das Gefühl von Freiheit am Besten wieder spiegeln würde… Also bitte?! Wir sind uns einig, dass solche Bilder nicht auf eine Stellplatz-App gehören.
Beim nächsten Beispiel fragen wir uns noch immer, wie er es geschafft hat mit seinem sieben Meter langen Wohnwagen und blitzeblankem Mini Cooper fünf Kilometer tief in den Wald reinzufahren und dort auf einer Lichtung zu parken! Andere wären nicht mal mit dem Traktor reingefahren…
Das sind die typischen Freiheitskämpfer unter den Park4Night Nutzern. Du kannst dir jetzt vielleicht besser vorstellen, dass solche Bilder für Unmut bei Gemeinden, Förstern oder anderen Behörden sorgen. Ein solches Verhalten wird von park4night nicht unterstützt und die nötigen Massnahmen werden ergriffen.
Nr. 2 – Der Nullchecker
Park4night bietet viele Stellplatz-Typen und Funktionen.
Welche andere App zeigt dir einen Friedhofsparkplatz an, wo zur Not auch mal ein grosses Wohnmobil hinpasst. Im besten Fall findest du sogar einen Wasserhahn vor Ort.
Als erfahrene Road Tripper weiss jeder genau, was das in so einem Fall heisst…
Das glaubst du!
Stell dir vor, der Bürgermeister einer Stadt ruft an, an seinem Friedhof stünde ein neun Meter Wohnmobil und sein Besitzer würde behaupten eine App hätte ihm erlaubt dort seinen Camper zu waschen! Kein Scherz, genau so ist es passiert.
Wir sagen dazu definitiv Nullchecker!
Nr. 3 – der Dauernörgler
Schwierige, doch auch ganz lustige Gesellen. Denn Dauernörgler haben immer etwas auszusetzen.
Beispiel: du fährst einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz in einem kleinen, urigen französischen Dörfchen mitten in der Provence an. Das Wetter ist wunderbar, der Lavendel blüht, morgens riecht’s nach frischen Croissants…
…aber diese verdammte Kirchturm-Glocke, die die ganze Nacht während jeder Stunde einmal geläutet hat!
Anstelle sich für die Gastfreundschaft und den kostenlosen Übernachtungsplatz in dieser Gemeinde zu bedanken, ist die Glocke ausschlaggebend für eine 1-Sterne Bewertung. Ich zitiere folgenden Kommentar:
„MUG… mit unfreundlichen Grüssen!“
Die geilsten Kommentare liest man aber von Leuten, die auf einem Tagesparkplatz stehen und trotzdem die Nacht dort verbringen. Dann kommen endlos böse Kommentare, weil sie protokolliert wurden und eine Geldbusse zahlen mussten. Du kannst dir nicht vorstellen wieviele Einträge das tagtäglich sind!
Hier noch ein paar lustige Beispiele von absoluten NoGo’s:
- Kühe mit Glocken in der Schweiz gehen gar nicht!
- Lärm durch Zugverkehr auf Bahnhofsparkplätzen kann doch nicht sein!
- Zuviel Verkehr in einer Grossstadt… nein wirklich!
- Es ist ein Hohn, dass man auf dem kostenlosen Stellplatz für Ver-und Entsorgung doch Geld zahlen muss!
- Ein absolutes NoGo ist aber, wenn es auf dem Campingplatz keinen Satellitenempfang gibt. Was für ein besch…. Platz!
Wir sind auch aufgeschmissen, wenn wir kein Mobilfunknetz zum Arbeiten haben. Das ist aber weder die Schuld vom Stellplatz, noch die Schuld von einer App. Und zuhause zahlen wir auch für Wasser und die Entsorgung unserer Hinterlassenschaften…
Nr. 4 – Der Unwissende
Gegen diese park4night Nutzer darf man eigentlich nichts sagen, denn sie wissen nicht was sie tun.
Das sind Menschen, die bei einem Stellplatz-Eintrag oder Kommentar ihre eigene Lebensgeschichte erzählen und dabei keinerlei Infos über den Platz geben, die dem nächsten Nutzer hilfreich sein könnten.
Der Unwissende stellt Bilder auf park4night, was er zum Abendessen hatte, oder von seiner tollen Inneneinrichtung im Van. Solche Bilder helfen mir als Nutzer aber nicht weiter. Ich hätte lieber ein paar Fotos vom Platz gesehen…
Diese Leute denken sich nichts Böses dabei wenn sie ein Foto aus Tirol hochladen, wo sie in vollem Campingmodus (Tische, Stühle, Markise, Wäscheleine etc.) mitten in der Natur Urlaub machen.
Wildcampen ist in Tirol und in vielen anderen Regionen und Ländern verboten. Deshalb wird dieses Foto auch so schnell wie möglich wieder aus der App entfernt. Wäre das Bild in den skandinavischen Ländern entstanden, könnte man es ganz anders bewerten.
Nr. 5 – Der Freiheitsmobilist
Natürlich gibt es auch die Nutzer, die verstanden haben um was es bei park4night eigentlich geht. Und das sind auch die, welche den Ursprungsgedanken teilen.
Letztendlich geht es darum, schöne und vor allem auch praktische Orte unter Reisemobilisten zu teilen.
Freiheitsmobilisten lieben Plätze in freier Natur und nutzen diese respektvoll und mit absoluter Diskretion! Sie lehnen aber keinesfalls den Besuch eines toll angelegten Camping- oder Stellplatzes ab. Freiheitsmobilisten haben auch kein Problem damit mal mitten auf dem Stadtparkplatz zu übernachten…
Das sind die Leute, die park4night braucht!
Nutzer, die Fotos reinstellen, welche relevant sind und den jeweiligen Stellplatz, Parkplatz oder Campingplatz dokumentieren (und nicht das Innenleben des Freiheitsmobil). Bewertungen verfassen, die den Stellplatz beschreiben und nicht den Platznachbarn, der seinen Kohlegrill nicht unter Kontrolle hatte.
Die meisten Freiheitsmobilisten verstehen sogar, wenn ein anderes Reisemobil sich auch auf den gleichen Platz verirrt und beanspruchen dieses kleine Stück Land nicht für sich alleine! Sie teilen den Sinn der park4night-Community und wissen, dass Grillabende durchaus auch zusammen verbracht werden können oder, dass ein Aufenthalt auf dem Campingplatz auch ohne Fernsehempfang kein Weltuntergang ist.
Fazit: jeder tickt anders – der eine mehr, der andere weniger!
So nutzt du die park4night-App richtig:
Bewertungen:
- Lege den Fokus deiner Bewertung immer auf den Platz
- Bewerte nicht schlecht, wenn du den Platz gar nicht benutzt hast (z.B. wenn der Platz schon belegt war oder du nur daran vorbeigefahren bist) oder wenn du durch Fehlverhalten zur Kasse gebeten wurdest
Stellplatz-Einträge:
- Beschreibe den Platz so ausführlich wie nur möglich.
- Achte auf die Zuteilung des richtigen Stellplatz-Typs (ein kostenloser Parkplatz ist kein offizieller Wohnmobil-Stellplatz, wenn dieser nicht offiziell ausgeschildert ist / eine Pferdeweide ist kein Campingplatz)
- Nutze die Dienstleitungs- und Aktivitäten Ikonen
- Verfasse deine Beschreibung in mehreren Sprachen (wenn möglich)
- Vermeide unnütze Einträge wie z.B. jede noch so kleine Parkbucht an der Strasse. Dies ist kein optimaler Platz für die Nacht.
- Melde Plätze wenn du sicher bist, dass sie sich auf Privatgelände befinden oder die schlicht und einfach falsch sind!
Bilder:
- Setzte Bilder rein, wo man den Übernachtungsplatz auch wirklich sieht!
- Veröffentliche keine Bilder mit Kindern. Aus Datenschutzgründen werden diese gelöscht.
- Stelle keine Bilder mit Campingverhalten auf inoffiziellen Plätzen rein.
- Nutze keine Panorama-Funktion – dies führt zu einer Fehlfunktion der App
- Screenshots von Google Maps oder StreetView werden aus Datenschutzgründen gelöscht.
Eine wichtige Regel solltest du immer beachten:
park4night heisst nicht camp4night:
Take nothing but pictures
leave nothing but footprints
kill nothing but time
Die App wurde für Wohnmobile und Campervans konzipiert und das wird auch so bleiben. Solltest du mit Wohnwagen oder Zelt reisen, dann musst du auch verstehen, dass die Gesetzesgebung für das Stationnieren mit Wohnmobil / Campervan eine komplett andere ist als die vom Camping.
Wir hoffen wir konnten dir mit diesem Artikel ein bisschen Klarheit in die Welt von Park4Night bringen.