Die Insel Lolland ist, von der Fläche her, die viertgrösste dänische Osteeinsel. Für uns war die Insel Lolland der erste Stop unseres Roadtrips durch den Süden Dänemarks. Überhaupt war es der erste Kontakt mit diesem Land, da wir Dänemark noch nie zuvor besucht haben!
Der Name Lolland heisst soviel wie „Wasserland“ und hat seinen Namen wegen den zahlreichen Seen und Sumpfgebieten erhalten. Jedoch gibt es auf der Insel viel mehr zu entdecken als nur das Wasser. Mach dich bereit für spannende Städte, Steinriesen…oder wie wäre es mit ein bisschen Kunst?
Hier kommen unsere 7 Must-Sees für deinen Aufenthalt auf Lolland:
Die Handelsstadt Nakskov
In Nakskov liegt alles schön beieinander: Hafen, Einkaufsstrasse, ja sogar die beste Eisbar Dänemarks! Des weiteren ist die Stadt durch seine jahrelange Schiffsbautradition bekannt. Es gibt sowohl einen Industrie- wie auch einen Freizeithafen.
Spaziert man an der Hafenpromenade entlang, begegnet man der „Johanne“, dem best erhaltenen Schoner (Segelschiff) Dänemarks. Genau hier erstreckt sich auch der wunderschöne Nakskov Fjord. In den Sommermonaten kann man den Fjord mit dem Postboot erkunden. Es gibt aber auch die Möglichkeit ein Stück entlang dem Fjord zu wandern.
Im Ortskern lässt es sich hervorragend verweilen. Am besten man schlendert ein bisschen durch die Einkaufsstrasse und sucht sich für’s Mittagessen ein nettes Cafe oder Restaurant.
>> Adresse Café Bita: Axeltorv 16, 4900 Nakskov
Das Dessert sollte man sich dann an Lydolphs Isbar holen. Denn es ist nicht irgendein Eiscafe, es ist die beste Eisdiele Dänemarks! Hier locken preisgekrönte Eisvariationen wie der echte „Lydolfer“, aber auch traditionell dänische Eiswaffeln mit Guf (Eisschaum) bis hin zum normalen Softeis. Ein Besuch lohnt sich!
>> Adresse Lydolphs Isbar: Nygade 7, 4900 Nakskov
Des weiteren gibt es in Nakskov noch zahlreiche kleine Museen zu besichtigen, wie zum Beispiel das Schiffsfahrtmuseum, Zuckermuseum, Feuerwehrmuseum oder die alte Druckerei.
Die Dodekalitten oder das neue Stonhenge?
In der Nähe von Kragenæs, im Norden Lollands steht ein ganz besonderes Freilicht-Kunstprojekt: die Dodekalitten.
Der Name kommt vom griechischen Wort „Dodekalit“, was soviel wie 12 Steine bedeutet.
Es heisst, das die „Lolen“ vor über 5.000 Jahren dort einen Steinkreis aus 12 Säulen errichtet hätten. Aus diesen Steinen ertönte ein regelmässiger Gesang. Zur Sommersonnenwende war dieser Gesang besonders intensiv. Einige berichteten von schwebenden Frauen, die um den Steinkreis herumtanzten…
Mit den Dodekalitten wird diese Legende erneut aufgegriffen. Jedoch singen die Steinriesen nicht von ganz alleine. Eigens für das Projekt komponierte Musik ertönt aus einer Musikanlage. Trotzdem sind die Dodekalitten ein sehr mystischer Ort. Schon fast hypnotisierend starren die riesigen Augen einen an!
Sehr faszinierend fanden wir auch, dass nur ein einziger Künstler die Steinriesen anfertigt! Thomas Kadziola arbeitet rund ein Jahr an einer solchen Skulptur. Teils in seinem Atelier, teils direkt vor Ort. Fünf Steinriesen sind schon fertiggestellt. Weitere sieben sollen bis 2025 folgen. Wer weiss…vielleicht entwickelt sich der Ort zum neuen Stonehenge? Besonders schön ist der Besuch bei Sonnenauf-/ oder Untergang.
>> Öffnungszeiten Dodekalitten: 24/24h | Eintritt: kostenlos
Maribo und der Naturpark Maribo Seen
Das Besondere an Maribo ist seine Lage. Denn die Stadt liegt inmitten eines Naturparks mitten auf der Insel Lolland!
Die Geschichte des Ortes reicht bis in’s 15. Jahrhundert zurück. Der alte Dom ist eine Anlaufstelle für zahlreiche Pilger des Jakobswegs. Das gesamte Areal um die Kathedrale, mit seinem alten Friedhof, ein paar Ruinen und vielen traditionellen Häusern, ist sehr sehenswert. Von hier aus ist es nur ein kurzer Fussmarsch bis zur Einkaufsstrasse mit zahlreichen Geschäften und Restaurants.
Gleich neben der Kathedrale befindet sich ein Wassersteg. Hier kann man einen ersten Blick auf den Naturpark Maribosøerne (Maribo Seen) erhaschen. Es herrscht eine faszinierende Stille an diesem Ort. Nur die zahlreichen Seevögel sind zu hören…
Den Naturpark kann man auf verschiedene Arten erkunden:
- mit einer geführten Tour im Ausflugsboot Anemonen
- mit dem Kajak
- über die Wanderwege
Der Ort Maribo zählt ebenfalls zur gastronomischen Hochburg Lollands. Zahlreiche Restaurants, von asiatischer bis zur traditionellen dänischen Küche ist hier alles vertreten.
Tipp: frisches Brot aus der Pabst Bageri (Bäckerei). Denn das Lokal trägt die Auszeichnung „Dänemarks bester Schwarzbrot-Bäcker“. Wer es lieber süss mag, dem empfehlen wir die „Kanelstang“, ein Hefezopf mit leckerer Zimtfüllung!
>> Adresse Pabst Bageri: Torvet 10, 4930 Maribo | Öffnungszeiten: wochentags 6:00 – 17:00, Sa / So 6:00 – 15:00
Das Fuglsang Kunstmuseum
Wir müssen zugeben, mit Kunst haben wir nicht viel am Hut. Trotzdem wurde uns der Besuch an’s Herz gelegt. Und wenn man mit Mitte 30 noch nie zuvor ein Kunstmuseum betreten hat, dann sollte man es vielleicht mal tun… So in der Art haben wir uns das gedacht.
Alleine der Bering des Museums hat uns doch sehr überrascht. Denken wir an Kunstmuseum, dann stellen wir uns eher eine urbane Umgebung vor, mit viel modernem Schnickschnack.
Betritt man die Anlage des Fuglsang Kunstmuseums, dann fühlt man sich eher wie auf einem riesigen Bauernhof. Alles ist sehr ländlich und von viel Natur umgeben.
Innerhalb der Museumsmauern hängen zahlreiche Werke von namenhaften dänischen Künstlern. Leider war uns niemand davon bekannt. Wir sind ja auch keine Kunstexperten. Und trotzdem fanden wir einige alte Portraits doch sehr eindrucksvoll. Am besten gefiel uns allerdings das Kunstwerk am Ende des Museums. Drei Sessel vor einer riesigen „Leinwand“. Jedenfalls dachten wir das… Die „Leinwand“ war nichts anderes als ein grosses Glasfenster, wodurch man einen Ausblick auf die angrenzenden Felder hat. so kann man das Museum zu jeder Jahreszeit besuchen und hat stets ein neues Bild vor sich.
>> Öffnungszeiten Fuglsang Kunstmuseum: täglich von 11:00 bis 17:00 | Eintritt: 75 DKK (freier Eintritt bis 26 Jahre)
Die Handelsstadt Sakskøbing
Sakskøbing ist das regionale Zentrum des Lebensmittelhandels. In den letzten Jahren hat die Stadt sich zur lokalen „Food-Metropole“ entwickelt. Denn in Sakskøbing legt man sehr viel Wert auf regionale Produkte. So befindet sich im Hotel Saxkjøbing ein kleiner aber feiner Marktladen. Hier werden sämtliche Spezialitäten der Umgebung angeboten. Von Bieren aus Kleinbrauereien, über lokale Süssigkeiten, bis hin zum preisgekrönten Frederiksdal Kirsebærvin (Kirschwein). Die Auswahl fällt einem sehr schwer… Am liebsten hätten wir den ganzen Laden leergekauft.
Neben dem Marktladen lohnt sich aber auch ein Spaziergang durch den Ort. Im Anschluss kann man noch ein Stückchen am Sakskøbing Fjord entlang wandern. Geht man weit genug, dann gelangt man zum Oreby Inn, einem sehr alten Gasthaus. Die Einheimischen verabreden sich gerne hier zum Mittag- oder Abendessen. Leider war das Inn bei unserem Besuch geschlossen, da montags Ruhetag ist.
>> Adresse Hotel Saxkjøbing (Marktladen): Torvet 11, 4990 Sakskøbing | Adresse Oreby Inn: Orebygaard 2, 4990 Sakskøbing
Die Margeritenroute
Wenn man schon mit dem Camper in Dänemark unterwegs ist, dann sollte man sich eine der schönsten Strassen Europas keinesfalls entgehen lassen! Die Margeritenroute zieht sich über 3.000 Kilometer durch ganz Dänemark. Ein Teil davon erstreckt sich auch über die Insel Lolland. Die Streckenabschnitte sind gut beschildert. Man erkennt sie an der weissen Margeritenblüte auf braunem Hintergrund.
Wo übernachten?
Generell scheint das Freistehen auf Lolland kein Problem zu sein. Solange man sich nicht neben einem Campingplatz befindet oder es explizit auf einem Schild vermerkt ist.
>> Adresse Nakskov Fjord Camping: Hestehovedet 2, 4900 Nakskov
Bei dieser Reise handelt es sich um eine Zusammenarbeit mit dem dänischen Tourismusverband Visit Denmark. Alle Eindrücke und geäusserten Meinungen sind jedoch unsere eigenen. Weitere Infos findest du unter Visit Lolland-Falster