Die Sommersaison ist im vollem Gange. Und was macht man wenn’s sonnig und warm draussen ist? Genau, einen Roadtrip! Wir haben uns diesen Sommer für einen ganz besonderen Roadtrip entschieden:
Die Grand Tour of Switzerland
1.600 Kilometer auf den schönsten Strassen der Schweiz! Die Route ist sehr beliebt bei Motorradfahrern und Fans von Classic Cars oder „strassentauglichen Rennwägen“, sprich Maserati, Ferrari, Porsche etc.
Wir fahren die Grand Tour auf unsere Art, nämlich mit unserem Campervan Betty! Warum sollte man die Grand Tour of Switzerland nicht auch mal mit dem Camper wagen?
Der Touring Guide
Das offizielle Buch zur Grand Tour of Switzerland. 288 Seiten vollgepackt mit den wichtigsten Infos, allen Streckenabschnitten und einer separaten Karte (1:500 000).
Obwohl wir eher Fans von digitalen Tools sind, fanden wir diesen handlichen Guide doch äusserst praktisch. Er passte perfekt in unsere Ablage in der Fahrerkabine. So konnten wir unterwegs immer mal schnell nachschlagen, wo wir gerade sind und was genau es dort zu entdecken gab!
Die Touring Map
Falls dir die Karte des Tour Guide’s nicht präzise genug ist, dann hol dir die offizielle Touring Map! Die Karte hat den Massstab 1: 275 000. Ausführlicher geht es kaum…
Wir stürzen uns einfach Mal in’s Abenteuer und berichten über Eindrücke und Erfahrungen entlang der Route.
Kleiner Hinweis vorweg: die Strassen der Grand Tour sind vorwiegend für Autos und Motorräder ausgelegt. Mit grösserem Gefährt muss man mit Einschränkungen rechnen. Denn manchmal wird’s verdammt eng!
Da unsere Betty ein kleiner Van ist, sind wir zuversichtlich, dass wir überall durch passen.
So, nun aber genug Fakten…kommen wir zur Route! Unser Einstieg auf die Grand Tour of Switzerland fand in Neuchâtel statt.
Auf dieser Karte findest du alle wichtigen Interessepunkte inkl. unserer Schlafplätze
SwissGrandTour Etappe 1: Neuchâtel – Fribourg
Neuchâtel (Neuenburg),
eine alte Universitätsstadt gelegen am gleichnamigen See.
Hier sind wir am frühen Nachmittag angekommen und haben uns gleich mal mit den Parkregeln der Schweizer vertraut gemacht. Den Parkplatz den wir angesteuert haben war kostenpflichtig (wie übrigens die meisten in der Schweiz…). 1 CHF/Stunde und zwischen 21 und 7 Uhr frei.
Und dann kam Problem Nr. 1: wir haben noch gar keine Schweizer Franken!
Also wieder runter vom Parkplatz, zum erst besten Supermarkt und ’ne Cola kaufen, in EUR zahlen, Retourgeld in CHF…passt! Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten standen wir dann kurz darauf wieder am gleichen Parkplatz und konnten unsere Münzen einwerfen.
Nächster Schritt: mobiles Internet besorgen. Da hatten wir schon im Vorfeld recherchiert und uns für eine Prepaid-SIM des Betreibers Sunrise entschieden. Mit dieser SIM kann man für 2,50 CHF/24 Stunden unbegrenzt surfen, telefonieren und SMS’n. Nicht ganz so günstig wie in Frankreich, scheint uns aber okay.
Nachdem wir unsere To Do’s erledigt hatten, flanierten wir noch etwas durch die Stadt. Besonders auffällig sind die gelben Sandsteinbauten. Es gibt viele Shops, Restaurants und Strassencafés zum Verweilen. Besonders gut gefallen hat uns die Seeuferpromenade mit seinen Badestellen und „Strandcafés“. Hier trifft sich die gesamte Stadt bei schönem Wetter und man hat einen tollen Blick auf die Alpen!
Den Abend liessen wir mit einem leckeren Van-Risotto und einer Flasche Wein ausklingen. Und weil das „Parkieren“ auf diesem Platz sonntags frei ist, konnten wir am nächsten Tag noch in Ruhe frühstücken und einkaufen gehen.
Am nächsten Tag machten wir uns weiter zum ersten Etappenziel:
Fribourg
Hier fanden wir mit der Park4night-App einen Parkplatz etwas ausserhalb der Altstadt. Und da Sonntag war, brauchten wir nichts zu zahlen.
Die Altstadt konnten wir bequem zu Fuss erreichen. Merkmal sind die alten Fassaden im gotischen Stil. Somit hat die Altstadt von Fribourg einen gewissen Mittelaltercharme behalten. Viel war hier allerdings nicht los… Aufgrund der sommerlichen Temperaturen sind die meisten Leute wohl an den See, in’s Schwimmbad oder sonst wo nach draussen in die Natur geflüchtet.
In Fribourg kann man ebenfalls die letzte Wasserballastbahn der Schweiz in Aktion sehen. Diese Bahn verbindet die unteren Teile mit der Oberstadt. Das Originelle am „Funi“ ist, dass diese Bahn nicht mit einem Motor, sondern mit den Abwassern der Oberstadt betrieben wird! Unter der Bergstation befindet sich ein 3.000 Liter Abwassertank.
Wir spazierten noch etwas herum, holten uns einen kleinen Snack und genossen den Tag! Am Besten wir lassen ein paar Bilder sprechen:
SwissGrandTour Etappe 2: Fribourg – Château d’Oex
Wir verliessen Fribourg am späten Nachmittag und fuhren die Grand Tour of Switzerland-Route weiter über Gruyères bis nach Rossinière. Genauer gesagt bis an den Lac du Vernex. Hier haben wir angehalten und eine ruhige Nacht direkt am Seeufer verbracht.
Gekocht wurden Spätzli mit Käse, Zwiebeln und Champignons, ganz traditionell.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück in den Supermarkt nach Château d’Oex aufgebrochen. Ja, sogar die Supermärkte haben hier Parkuhren! Verrückt… Allerdings war beim Coop-Supermarkt die erste Stunde gratis und das ist ausreichend.
SwissGrandTour Etappe 3: Château d’Oex – Interlaken
Wir setzten die Grand Tour of Switzerland fort in Richtung Gstaad/Saanen. Dort holten wir uns nämlich etwas ganz Besonderes ab:
Die Grand Tour SnackBox
Was ist das genau?
Die SnackBox ist eine kleine Blechkiste, quasi dein Picknickkorb und perfekter Begleiter wenn man sich dafür entscheidet, die Grand Tour of Switzerland zu fahren.
Warum?
Weil es 45 Verkaufsstellen entlang der gesamten Route gibt wo man stets mit lokalen Leckereien versorgt wird.
Wie funktioniert’s?
Die leere Kiste kostet 25 CHF und kann als Souvenir mit nach Hause genommen werden. Jede Füllung (für 2 Personen) kostet 20 CHF. Diese beinhaltet in der Regel typische, regionale Spezialitäten mit 2 Getränken.
Du brauchst dir nur eine Verkaufsstelle an der Route auszuwählen, diese anzusteuern und dir deine Kiste füllen zu lassen. Und schon hast du ein leckeres Picknick für unterwegs!
Unsere erste SnackBox haben wir uns in Saanen beim Laden Fromage & Pain abgeholt. Gefüllt wurde sie mit:
- einem fetten Stück regionalem Käse,
- einer geräucherten Jägerwurst,
- vier frischen Brötchen,
- zwei Flaschen Schweizer-Mineralwasser und
- einer Tüte Nidletäfeli (einer Art Karamell-Konfekt) -> SUPERLECKER!!!
Wir waren begeistert und freuen uns schon auf den nächsten SnackBox-Refill!
Eine prall gefüllte Blechkiste voll mit Schweizer Leckereien…das riecht doch förmlich nach Picknick. Und das machten wir dann auch…
Nachdem wir noch am Grand Tour Photospot in Saanen Halt gemacht haben, suchten wir uns eine kleine Picknickbank um unseren Proviant zu kosten.
Danach führte uns die Grand Tour of Switzerland an den Thunersee, bis zum Etappenziel:
Interlaken
Was sollen wir zu dieser Stadt sagen… Interlaken ist sehr touristisch und vor allem bei dem asiatischen Publikum sehr beliebt. Die „Swiss Army Knife“-Shops tummeln sich in Reih und Glied, genauso wie namenhafte Uhrenmacher, Juweliere und Modemarken.
Kurzum, Interlaken ist hip! Du kannst von hier aus viele Sehenswürdigkeiten erkunden, organisierte Touren buchen oder Paragleiten und mitten im Ortskern von Interlaken wieder landen.
Sehenswert ist die Aussichtsplatte Harder Kulm. Man kann entweder mit der Harder Standseilbahn steil bis zur Plattform hinauffahren oder zu Fuss nach oben wandern. Oben angekommen bekommt man einen Überblick über die Jungfrauregion, wenn man sich dann auf die luftige Aussichtsplattform traut…
Parkiert (ja, wir lernen schnell…) haben wir in der Nähe des Bahnhofs, wo wir 1 CHF für 2 Stunden gezahlt haben.
Für die Nacht sind wir allerdings zum Thunersee umgesiedelt. Bei Unterseen hat die Park4night-App uns tatsächlich einen kostenfreien Parkplatz direkt am See angezeigt! Nun gut, die Aussicht war durch die Bäume stark eingegrenzt, aber ein direkter Zugang zum See war vorhanden.
Diesen nutzen wir dann auch gleich heut Morgen zum Baden. Herrlich erfrischend so ein Bad im See!
Unser nächstes Ziel sind die St. Beatushöhlen, ein Schloss und die Schweizer Hauptstadt Bern. Was wir dort alles so erleben erfährst du in unserem nächsten Bericht über die Grand Tour of Switzerland.