SwissGrandTour Etappe 4: Interlaken – Bern
Die Grand Tour of Switzerland führt uns dieses Mal von Interlaken in die St. Beatus Höhlen, entlang dem Thunersee zum Schloss Hünegg nach Bern und endet am Sempacher See.
Nachdem wir Interlaken verlassen hatten, schlängelte die Route sich zu einem Ort, wo die Temperaturen etwas frischer wurden… Die konstanten 8-10 Grad Celsius dort, waren eine willkommene Abkühlung. Und da wir Grotten und Höhlen nur schwer widerstehen können, war der Besuch für uns ein Muss!
Die St. Beatus Höhlen:
Gelegen in Sundlauenen bei Interlaken zählen sie zu einem der beliebtesten Ausflugszielen am Thunersee. Geöffnet sind sie von Mitte März bis Ende Oktober.
Von dem 14 Kilometer grossen Höhlensystem unter dem Beatenberg, ist rund ein Kilometer frei begehbar und mit Beleuchtung perfekt in Szene gesetzt. Aber Vorsicht! Gutes Schuhwerk sollte man allerdings mitbringen. Es ist feucht im Inneren und kann an verschiedenen Stellen rutschig werden.
Heute kann man am Eingang eine Nachbildung der Zelle vom Heiligen Beatus sehen. Dort soll auch seine Grabstätte sein.
Doch nun zurück zu den Höhlen!
„Parkiert“ haben wir auf dem kostenpflichtigen Parkplatz am Fusse der Höhlen. Danach folgte ein recht steiler Aufstieg zum Eingang. Gut, dass es noch früh am Morgen war. Da drückte die Sonne noch nicht so sehr…
Unterwegs begegnet man diversen Wanderwegen, unter anderem auch wieder dem Jakobsweg.
Oben angekommen, passiert man an der Kasse und folgt dann einfach der blauen Linie bis hin zum Eingangspunkt. Schon beim Betreten spürt man eine kühle Brise und man hört das Rauschen von Wasser.
Das Höhlensystem führt an verschiedenen Grotten vorbei (Kapitänsgrotte, Domgrotte, Spaghettigrotte, etc.). Die Schönste ist dabei die Spiegelgrotte. Hier vermeint man durch die Spiegelung des Wassers eine zweite Grotte zu sehen…Wow! Der Weg endet an einem rauschenden Wasserfall.
Am Ende der Tour kann man sich im hauseigenen Restaurant stärken und die Aussicht auf den Thunersee geniessen. Ebenso empfehlenswert ist das Museum etwas unterhalb der Höhlen. Mit der Eintrittskarte kann dieser ebenfalls besichtigt werden.
Die St. Beatus Höhlen sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Es gibt geführte Touren oder man erkundet sie, anhand der Infotafeln, einfach alleine. Und das Besondere: das Fotografieren und Filmen in der Höhle ist gestattet! Dies findet man nur sehr selten…
Tipp: am Besten die Höhlen morgens erkunden. Am Nachmittag kann es ziemlich voll in den engen Gängen werden.
Nach unserem Besuch der St. Beatus Höhlen, setzten wir die Grand Tour of Switzerland fort. Der nächste Stop: ein richtiges Schloss!
Schloss Hünegg
Eigentlich war das Schloss Hünegg in Hilterfingen ein weiterer Stop um unsere Grand Tour SnackBox auffüllen zu lassen. Doch als der „Schlossherr“ uns kurzer Hand eine kleine Tour durch die Gemäuer anbot, wollten wir uns das keinesfalls entgehen lassen!
Und es hat sich definitiv gelohnt. Ein Schloss wie dieses haben wir so noch nie gesehen…
Hier ein paar Fakten:
Das Schloss Hünegg wurde zwischen 1861 und 1863 erbaut. Der Bauherr hat sich dabei an den prächtigen Renaissance-Schlössern der Loire inspirieren lassen. Der Schöpfer des Bauwerkes war der damals erst 26jährige Architekt, Heino Schmieden, aus Berlin.
1869 verstarb der Bauherr und das Ehepaar Lemke-Schuckert zog mit Hund Bary in’s Schloss Hünegg ein. Im Jahre 1900 wurde das Innere des Schlosses komplett neu im Jugendstil eingerichtet.
Und jetzt kommt das Besondere: diese Originaleinrichtung findet man heute noch genauso vor! Es sieht so aus, als würden die ehemaligen Bewohner jeden Moment zurückkehren.
Die Inneneinrichtung ist einfach überwältigend und in makellosem Zustand. Ja sogar die verschmutzen Schürzen der Dienstboten hängen noch immer in der Küche. Alles ist funktional und bis in’s kleinste Detail erhalten!
Wir waren begeistert und können nur jedem einen Abstecher zum Schloss Hünegg empfehlen. Es gibt eine schöne Parkanlage und sogar ein schlosseigenes Café.
Das Schloss Hünegg ist geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, täglich von 14.00 bis 17.00 Uhr (Montag geschlossen). Für 10,- CHF kann man das Schlossinnere besichtigen. Der Schlosskeller und die Parkanlage können für diverse Events gemietet werden.
Mehr Bilder zum Schloss Hünegg und unserer SnackBox kannst du dir hier anschauen:
Nach diesem kleinen persönlichen Highlight verschlug es uns wieder auf die Strasse. Begleitet wurden wir von einem heftigen Unwetter.
Kurz vor Bern machten wir auf einem kleinen Parkplatz am Wald Halt für die Nacht. Es war schon spät und wir hatten Hunger! Also wurde noch etwas kleines gekocht, bevor es zu Bett ging. Unsere Stellplätze findest du grösstenteils in der Park4night-App und auf unserer Grand Tour-Google Map.
Am nächsten Morgen legten wir den Rest der Route bis nach Bern zurück.
Dort angekommen suchten wir uns zuerst mal einen geeigneten Parkplatz. Wir fanden einen Platz in Nähe des Berner Rosengartens mit 30 Minuten Fussweg bis zur Altstadt. Parkieren durfte man hier für max. 3 Stunden, Preis: 6,60 CHF. Ja, das mit den kostenlosen Parkplätzen in der Schweiz ist so ’ne Sache… Man findet sie selten, sehr selten!
Den Tipp mit dem Rosengarten hatten wir am Vortag vom Schlossherrn des Schloss Hünegg bekommen. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht auf die Stadt. Danke Toby!
Dann ging es zu Fuss weiter in die Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Sehenswert sind hier:
- der Bärengraben (mit echten Bären),
- die Zytglogge (einst ein Gefägnis, heute ein Glockenturm mit astronomischer Uhr und Glockenspiel zu jeder vollen Stunde). Von der Aussichtsplattform hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und die Alpen,
- der Kindlifresserbrunnen (allein der Name verpflichtet zur Besichtigung…)
- der Bundesplatz mit Wasserspiel (sehr beliebt im Sommer)
Doch wir waren nicht nur in Bern um Sightseeing zu machen. Nein, wir mussten auch noch Wäsche waschen! Städte eignen sich perfekt dazu, denn dort gibt es meist Waschsalons.
Kurz noch den Van umstellen. Unsere 3 Stunden waren nämlich um und wir wollen in der Schweiz lieber kein Bussgeld zahlen…
Dann rasch zum nächstgelegenen Waschsalon! Die Sonne drückte und es war heiss. Schweissgebadet kamen wir mit unseren Wäschesäcken im Waschsalon an. Warum hat uns niemand gesagt, dass man dort nur 1,- Münzen einwerfen kann?!
Die letzten Münzen hat die Parkuhr verschlungen… Also erst einmal Wechselgeld organisieren.
Zum Glück hatte die Apothekerin um die Ecke Erbarmen mit uns und wir konnten unsere Stinkewäsche dann doch noch waschen.
Wir verliessen Bern am frühen Abend und machten noch Halt am Supermarkt. Danach steuerten wir einen Picknickplatz im Emmental mit der Park4night-App an. Und was wir dort vorfanden war einfach perfekt!
Ein geschotterter Platz zwischen Strasse und Wald, für maximal 2 kleine Camper, mit Sitzbänken, Mülltonne, einem sauberen Plumpsklo, Grill und sogar Feuerholz! Das gesamte Areal war vorbildlich sauber und wurde somit zu unserem Platz für die Nacht.
Am nächsten Morgen befolgten wir einen Tipp von einigen Lesern und fuhren auf der Grand Tour of Switzerland bis nach Trubschachen.
Was gibt es in Trubschachen? Angeblich die besten Kekse der Welt… Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen!
Kambly Keksmanufaktur
Jeder, der schon einmal in der Schweiz war, kennt sie bestimmt. Und wenn nicht, dann hat er definitiv etwas verpasst!
Im Fabrikladen der Kambly-Erlebniswelt kann man täglich um die 100 Biscuitsorten an Ort und Stelle verkosten und natürlich auch kaufen. Des weiteren bekommt man Einblicke in die Entstehungsgeschichte dieser weltbekannten Kekse. Der Eintritt ist kostenlos.
Wir haben uns durch das gesamte Sortiment geschlemmt, bis es wirklich nicht mehr ging! Egal ob süss oder gesalzen, alles schmeckt vorzüglich und es fiel uns echt schwer zu entscheiden, welches nun die beste Kreation ist.
Schlussendlich haben wir uns für eine Dose original Bretzeli’s entschieden. Die geht jetzt mit auf Tour…
Leider war das Filmen im Fabrikladen nicht gestattet, ein paar Fotos durften wir aber trotzdem machen:
Nach der gelungenen Keksorgie stand etwas Arbeit auf der Tagesordnung. Leider schreiben sich diese Artikel ja auch nicht von alleine.
So sitzen wir nun am Sempacher See, geniessen die Aussicht, schneiden Videos und schreiben unsere Erlebnisse nieder…neben uns eine Tasse Kaffee und ein paar leckere Kekse…
Die gesamten Grand Tour Erlebnisse findest du auch auf unserem YouTube-Kanal!
Der Touring Guide
Das offizielle Buch zur Grand Tour of Switzerland. 288 Seiten vollgepackt mit den wichtigsten Infos, allen Streckenabschnitten und einer separaten Karte (1:500 000).
Obwohl wir eher Fans von digitalen Tools sind, fanden wir diesen handlichen Guide doch äusserst praktisch. Er passte perfekt in unsere Ablage in der Fahrerkabine. So konnten wir unterwegs immer mal schnell nachschlagen, wo wir gerade sind und was genau es dort zu entdecken gab!
Die Touring Map
Falls dir die Karte des Tour Guide’s nicht präzise genug ist, dann hol dir die offizielle Touring Map! Die Karte hat den Massstab 1: 275 000. Ausführlicher geht es kaum…
Bild- und Videoquelle: ©Patascha’s World / Aussenfoto Schloss Hünegg: ©Raffael Waldner