SwissGrandTour Etappe 18: Martigny – Montreux
Die nächste Etappe der Grand Tour of Switzerland führte uns von den Walliser Weinbergen auf direktem Weg zum Genfersee. Genauer gesagt nach
Montreux, Stadt des weltbekannten Jazz Festivals
Doch vorher stoppten wir noch kurz an der Trientschlucht und dem 114 Meter hohen Wasserfall „Pissevache“. Hmmm, warum der Wasserfall wohl den Namen Kuhpisse trägt?! Diese Frage wurde uns leider nicht beantwortet… Jedenfalls ist der Wasserfall von der Strasse aus nicht zu übersehen!
Wir folgten der Grand Tour Route bis nach Montreux.
Trotz konstantem Dauerregen, der uns noch immer begleitete, beschlossen wir an der Seepromenade Halt zu machen. Ein Parkplatz war schnell gefunden. Und weil gerade Mittagspause war, durften wir dort sogar kostenlos parkieren!
Mittlerweile hatte der Regen auch etwas nachgelassen und wir machten uns auf den Weg.
Die Stadt Montreux ist nicht nur durch das alljährliche Jazz Festival bekannt. Nein, Montreux hat noch mehr zu bieten. Zum Beispiel das Château de Chillon, ein echtes Wasserschloss! Oder die blumenreiche Seepromenade, welche als schönste Uferpromenade der Schweiz gilt.
Dem können wir absolut zustimmen. Zahlreiche Blumen und Kunstwerke säumen die Promenade und sind sogar im Regen schön anzuschauen. Auch die vielen Restaurants entlang der Uferpromenade waren gut besucht an dem Tag.
Dann entdeckten wir die grosse Freddie Mercury Statue. Ein obligatorisches Foto mit dem Queen-Frontmann musste natürlich sein! Was wir nicht wussten ist, dass die Band Queen eigene Tonstudios in Montreux besass. Dort wurden sieben Alben produziert. Somit war Freddie Mercury sozusagen Ehrenbürger der Stadt Montreux.
Nachdem wir dem Regen mit lustigem Unfug an der Seepromenade trotzten, entschieden wir uns dann doch die Grand Tour fortzusetzen.
Wir fuhren weiter am Genfersee entlang. Dort trafen wir auf einen weiteren Prominenten: es war kein geringerer als Charlie Chaplin! Im Ort Vevey wurde ihm zu Ehren eine Statue erreichtet. Denn die Familie Chaplin hat ganze 25 Jahre in der Schweiz verbracht. Im ehemaligen Wohnhaus der Familie wurde 2016 das Museum „Chaplin’s World“ eröffnet.
Weiter ging es über die Weinberg-Terrassen von Lavaux (UNESCO Weltkulturerbe). Und hier wurden wir, genau zum richtigen Zeitpunkt, mit etwas Sonnenschein belohnt. Denn die Aussicht von den Weinberg- Terrassen hinunter auf den See ist traumhaft schön! Leider gab es dort keinerlei Anhaltemöglichkeiten um dieses Panorama auf Bild festzuhalten… Aber, wir haben es fest in unserer Erinnerung gespeichert.
Nachdem wir Montreux im Regen erkunden mussten, schien die Sonne nun wieder auf unserer Seite zu sein. Also hielten wir auch in der nächsten Stadt an.
Lausanne, die Stadt auf Hügeln
Die Stadt liegt am Nordufer des Genfersees. Wir stellten Betty auf einem grossen Parkplatz am Hafen ab und marschierten einfach mal drauf los. Doch irgendwie fanden wir die Altstadt nicht?!
Wir befragten kurz unser Smartphone und dann war alles klar! Lausanne trägt den Namen „Stadt auf Hügeln“ nicht umsonst. Wir mussten die Strasse hinauf! Denn das Zentrum samt Altstadt liegt oberhalb des Bahnhofs.
Die historische Altstadt ist, wie viele Stadtkerne in der Schweiz, autofrei. Enge Kopfsteinpflaster-Gassen mit Shops und kleinen Cafés laden zum Flanieren ein. In den Restaurants werden sowohl internationale Gerichte wie auch Lokales serviert. Wie zum Beispiel der „Papet Vaudois“, eine regionale Wurst mit Lauchkartoffeln.
Immer wieder setzte ein kurzer Regenschauer ein. Nichtsdestotrotz setzten wir die Sightseeing-Tour fort. Wir spazierten hinauf zur Kathedrale Notre-Dame und stiegen die „Escaliers du Marché“ wieder hinunter in die Stadt.
Wir verliessen Lausanne am späten Nachmittag. Es war an der Zeit sich Gedanken über eine Stellplatz für die Nacht zu machen…
SwissGrandTour Etappe 19: St. George – Yverdon-les-Bains
Auf dem Weg nach St. George führte uns die Grand Tour-Route erneut durch ein Weingebiet. Umgeben von Weinreben, fuhren wir am Schloss Vufflens vorbei. Ein ziemlich imposanter Backsteinbau, den man gar nicht übersehen kann! Das Schloss befindet sich in privatem Besitzt. Mit anderen Worten: es kann leider nicht besichtigt werden.
Hinter St. Georges wurde es dann wieder spannend… Zeit für einen weiteren Bergpass!
Col du Marchairuz
Dass wir eine Vorliebe haben auf Bergpässen zu übernachten, hat man in unseren bisherigen Berichten ja schon ganz klar gemerkt… Genauso war es auch am Col du Marchairuz!
Wir fanden einen netten Platz an einer Kuhweide. Unweit davon zwei Aussichtspunkte. Leider hatte der Regen wieder eingesetzt und man konnte in der Ferne nichts erkennen…
Des weiteren war es hier A….kalt und eine dichte Nebelmasse kündigte sich an. Wir verkrochen uns in den Van, kochten uns was Leckeres und beendeten somit diesen Tag.
Am nächsten Morgen schien das Wetter noch immer unverändert. Schade…hier hätte man bestimmt eine tolle Aussicht auf die entfernten Alpen gehabt.
Erst bei der Talfahrt klärte der Nebel auf und man konnte die urigen Trockenmauern (Steinmauern) entlang der Strasse erkennen. Wir befanden uns im südlichen Jura.
Der südliche Jura
Diese Gegend überraschte uns wiederum mit einem ganz neuen Landschafts-Panorama. Die gigantischen Berge waren verschwunden. Und trotzdem hatte dieser Abschnitt der Grand Tour seinen ganz eigenen Charme.
Die Strassen und Weiden sind geprägt mit den typischen Steinmauern. In der Ferne erblickten wir einen See, den Lac de Joux. Wir hielten am See an, denn die Sonne kam langsam aber sicher heraus!
Hier verbrachten wir dann ein paar Stunden und arbeiteten an einem weiteren Blog-Artikel. Doch bevor wir die Grand Tour fortsetzten, haben wir noch einen kleinen Spaziergang am See unternommen. Nach dem vielen Regen der letzten Tage war dies eine äusserst willkommene Abwechslung!
Wir erreichten den Lac de Neuchâtel (Neuenburgersee) am späten Nachmittag. In Yverdon-les-Bains machten wir ein paar Besorgungen für den nächsten Tag. Denn es stand eine neue Wanderung an und etwas Proviant musste her!
SwissGrandTour Etappe 19: Yverdon-les-Bains – Neuchâtel
Die Bergfahrt nach Sainte-Croix kann sich sehen lassen! Ein kurviger Aufstieg auf einer gut ausgebauten Strasse. Von oben hat man eine tolle Aussicht auf den Neuenburger See.
Die Wahl unseres Stellplatzes für die Nacht fiel allerdings etwas abseits der Route aus… Die Park4night-App zeigte uns einen kleinen See, unweit der französischen Grenze in der Vallée de la Brévine. Also begaben wir uns zum Lac des Taillères!
Das Hochtal um den See ist bekannt für sein raues Klima. Im Winter können hier durchaus sibirische Temperaturen von -30 Grad Celsius herrschen…Wow!
Zum Glück war es an diesem Tag schön sonnig und warm. Somit konnten wir einen wundervollen Sonnenuntergang am See geniessen, zusammen mit einem Gläschen Rotwein und Cervelas vom Grill.
Creux du Van: der Schweizer Grand Canyon!
Auf den nächsten Tag freuten wir uns schon besonders. Denn wir hatten endlich wieder schönes Wetter zum Wandern!
Unsere Wahl fiel auf die Wanderung zum Creux du Van, einem ganz besonderen Naturspektakel… Wir starteten die Wandertour in Noiraigue am Bahnhof.
Senkrecht abfallende Felswände, vergleichbar mit dem Grand Canyon, nur in der Schweiz und in Klein. Das Ausmass dieser Felsarena ist gigantisch und von unten betrachtet schon sehr spektakulär.
Doch wir wollten nach oben und die Aussicht nach unten erleben! Also, Wanderschuhe an und los.
Dass der Aufstieg von Anfang an so steil wäre, hatten wir uns nicht erwartet. Na ja, immerhin mussten wir 950 Höhenmeter überwinden… Es war sehr anstrengend, aber trotzdem aufregend! Wie es wohl dort oben sein wird?
Es war Sonntag. Dementsprechend viel war auch auf der Strecke los! Aber es war noch okay. Nur auf dem letzten Abschnitt nach oben wurde es eng. Denn man musste sich den Weg mit den Leuten, die hinunter wollten teilen. Kein leichtes Unterfangen bei der Steigung! Hinzu kam das steinige Terrain, was ziemlich rutschig war (am Vortag hatte es geregnet). Hier war grösste Vorsicht geboten!!!
Das Video findest du auf unserem YouTube-Kanal:
Oben auf dem Creux du Van wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Allerdings nichts für schwache Nerven… Die Wände fallen 160 Meter senkrecht in die Tiefe und es gibt keinerlei Absperrungen. Ja, man kann bis ganz nach vorne zum Abgrund hin gehen. Freaky!
Nachdem wir uns oben ausgiebig an den schönen Panoramen satt gesehen hatten, wurde es so langsam Zeit für den Abstieg. Dieser war zwar nicht so Kräfte zehrend wie am Säntis, aber trotzdem noch heftig.
Eigentlich hatten wir uns ein paar Steinböcke und Murmeltiere erhofft. Doch es war an dem Tag wohl zu viel los und die Tiere liessen sich nicht blicken…zumindest konnten wir sie nicht mit blossem Auge entdecken.
An diesem Abend sind wir noch bis kurz vor La Chaux de Fonds gefahren. Keine Ahnung in welchem Dorf wir genau angehalten haben… Es war ein grosser Parkplatz vor dem lokalen Schützenhaus direkt neben dem Fussballfeld. Immerhin haben wir dort eine ruhige Nacht verbracht.
SwissGrandTour Etappe 20: Neuchâtel – Basel
Morgens wurden wir von Kuhglocken geweckt. Ein Blick auf die Uhr…08.22! Was? So lange hatten wir ja schon lange nicht mehr geschlafen! In der Regel wachen wir stets gegen 7 Uhr morgens auf.
Trotzdem nahmen wir uns die Zeit für ein ausgedehntes Frühstück. Danach setzten wir die Tour fort. Es ging Richtung Basel, dem eigentlichen Ziel unserer Grand Tour of Switzerland.
Unterwegs machten wir mehrere Stopps. Schliesslich wollten wir unsere SnackBox nochmal mit dem Besten der Schweiz auffüllen, bevor wir nach Hause fahren.
In Saint-Ursanne beschlossen wir anzuhalten um unsere letzte Nacht in der Schweiz zu verbringen. Die Wahl hätten wir nicht besser treffen können!
Wir fanden einen kleinen Parkplatz, in direkter Nähe zum Fluss. Daneben ein Wanderweg, über welchen wir das Zentrum des Mittelalter-Städchens erreichen konnten.
Des weiteren haben wir am Ortseingang dann auch noch einen Grand Tour Fotospot entdeckt. Saint-Ursanne ist auf jeden Fall einen Abstecher wert! Zur Zeit wird der Ortskern renoviert. Nichtsdestotrotz sollte man die charmante Stadt besuchen!
Nach einer angenehmen Nacht am Ortsrand von Saint-Ursanne stand unser Abschied von der Schweiz unmittelbar bevor. Wir überquerten die Grenze nach Frankreich in der Nähe von Basel. Von dort aus fuhren wir durchs Elsass zurück nach Luxemburg.
4 Wochen Schweiz liegen nun hinter uns… Die Zeit verging so schnell und wir können noch gar nicht fassen, was wir alles erlebt haben!
Einmal quer durch die Schweiz – glasklare Seen – Gletscherlandschaften – atemberaubende Bergpanoramen – kurvenreiche Pässe – Mittelalterdörfer – moderne Städte – zahlreiche Sehenswürdigkeiten – und nicht zu vergessen, die unverkennbare Schweizer Gastfreundschaft – all das erlebst du auf der Grand Tour of Switzerland.
Solltest du jemals einen Roadtrip durch die Schweiz planen, dann ist die Grand Tour of Switzerland auf jeden Fall zu empfehlen. Vor allem, wenn du (so wie wir) noch nie zuvor in der Schweiz warst.
Eins steht auf jeden Fall fest: wir kommen wieder!
Der Touring Guide
Das offizielle Buch zur Grand Tour of Switzerland. 288 Seiten vollgepackt mit den wichtigsten Infos, allen Streckenabschnitten und einer separaten Karte (1:500 000).
Obwohl wir eher Fans von digitalen Tools sind, fanden wir diesen handlichen Guide doch äusserst praktisch. Er passte perfekt in unsere Ablage in der Fahrerkabine. So konnten wir unterwegs immer mal schnell nachschlagen, wo wir gerade sind und was genau es dort zu entdecken gab!
Die Touring Map
Falls dir die Karte des Tour Guide’s nicht präzise genug ist, dann hol dir die offizielle Touring Map! Die Karte hat den Massstab 1: 275 000. Ausführlicher geht es kaum…
Die Google Map mit all unseren Stellplätzen und anderen wichtigen Infos und Sehenswürdigkeiten zur Schweiz findest du hier:
Übrigens, alle Stellplätze findest du auch auf der Park4night-App!