Nachdem wir die Nacht ein weiteres Mal am Zugersee verbracht haben, begrüsste uns am nächsten Tag eine neue Etappe der Grand Tour of Switzerland!
Der Touring Guide
Das offizielle Buch zur Grand Tour of Switzerland. 288 Seiten vollgepackt mit den wichtigsten Infos, allen Streckenabschnitten und einer separaten Karte (1:500 000).
Obwohl wir eher Fans von digitalen Tools sind, fanden wir diesen handlichen Guide doch äusserst praktisch. Er passte perfekt in unsere Ablage in der Fahrerkabine. So konnten wir unterwegs immer mal schnell nachschlagen, wo wir gerade sind und was genau es dort zu entdecken gab!
Die Touring Map
Falls dir die Karte des Tour Guide’s nicht präzise genug ist, dann hol dir die offizielle Touring Map! Die Karte hat den Massstab 1: 275 000. Ausführlicher geht es kaum…
SwissGrandTour Etappe 7: Schwyz – Zürich
Die Route führte uns nach Sattel ins Erholungsgebiet Sattel-Hochstuckli. Hier kann man mit einer Drehgondelbahn zum Mostelberg fahren.
Was genau ist eine „Drehgondelbahn“? Eigentlich ist es eine normale Seilbahn. Nur dass die Gondeln sich während der Fahrt zweimal um die eigene Achse drehen! Man hat also beim Auf- und Abstieg eine schöne Panoramaaussicht.
Auf der Bergstation bieten sich dann verschiedene Aktivitäten an, sowie Sommerrodelbahn, Trampolin springen oder die längste Fussgängerhängebrücke Europas: den Skywalk mit 374 Metern Länge!
Die Grand Tour-Route führte uns weiter über das Hochmoor von Rothenthurm bis nach Einsiedeln. Hier wurde es wieder Zeit für einen „SnackBoxenStop“. Also machten wir Halt an der
Milchmanufaktur Einsiedeln
Die Milchmanufaktur Einsiedeln wurde im Frühling 2012 gegründet. Über 60 Bauernfamilien haben sich mit der Milchmanufaktur Einsiedeln zusammengeschlossen, um den Bewohnern der Stadt wieder ein Stück Heimat zurückzugeben!
Die regionale Einsiedler Bergmilch wird zu feinsten Käsespezialitäten und Milchprodukten verarbeitet. Diese können dann vor Ort im Restaurant verköstigt oder im hauseigenen Regio-Shop erworben werden. Das Unternehmen steht für natürliche Zutaten ohne künstliche Konservierungsstoffe.
Bei unserer kleinen Führung durch die Produktionsstätte durften wir den „Chäsern“ (Käsemacher) bei der Herstellung von Joghurt und Mozzarella über die Schultern blicken.
Die Milchmanufaktur Einsiedeln stellt mehrere Käsesorten her. Ein Käse der ersten Stunde und heimlicher Verkaufsschlager ist der Bergmutschli. Der Mutschli wird aus Einsiedler Heumilch hergestellt und ist ein Halbhartkäse, welcher aus Rohmilch hergestellt wird.
Geführte Gruppen-Touren werden auch angeboten und man kann sogar seinen eigenen Bergmutschli in der Schaukäserei herstellen!
Nach diesem sehr interessanten Einblick in die Schweizer Käsewelt, stand unsere gefüllte SnackBox oben im Regio-Shop für uns bereit.
Grand Tour SnackBox
Was war dieses Mal enthalten?
- zwei Flaschen Flauder (Getränk auf Basis von Mineralwasser mit Holunderblüte und Melisse),
- ein Wysse Einsiedler (Weisschimmelkäse),
- zwei dicke Scheiben Brot
- zwei Äpfel
- zwei Peperoncini-Würste
- zwei Becher Einsiedler Bergmilch Joghurt
Trotz des vielen Regens, wagten wir einen kurzen Spaziergang durch den Einsiedler-Ortskern. Dabei entdeckten wir noch eine weitere lokale Spezialität:
Einsiedler Schafböcke
Hierbei handelt es sich um ein Wallfahrtsgebäck. Es war ursprünglich für die Pilger gedacht, die das Kloster Einsiedeln besuchten. Das Gebäck diente als Reiseproviant.
Die Schafböcke werden aus einem Honigteig hergestellt, verfeinert mit Mandel- und Haselnussfüllung.
Natürlich darf ein Besuch des Klosters nicht fehlen. Denn hier steht die berühmte Schwarze Madonna. Wir beliessen es bei einem Besuch von aussen und erfreuten uns am Grand Tour-Fotospot, der sich direkt daneben befindet.
Der Regen schien an diesem Tag kein Ende zu nehmen…
Wir flüchteten zurück in den Van und entschlossen uns einen geeigneten Platz für die Nacht zu suchen. Also fuhren wir einfach mal drauf los…Richtung Zürich.
In Meilen, am Zürichsee entdeckten wir einen grösseren Parkplatz mit öffentlicher Toilette und Feuerstelle/Grillplatz. Das Coole, er war völlig kostenlos! Wir beschlossen kurzer Hand zu bleiben.
Ungebetener Besuch…
Und dann, mitten in der Nacht, drang plötzlich grelles Licht durch die Heckscheiben des Vans und es klopfte lautstark an der Tür. Was ist denn jetzt los?!
Etwas verschlafen öffneten wir die Tür…die Kantonspolizei stand auf der Matte um eine nächtliche Kontrolle durchzuführen. Nachdem wir unsere Ausweise vorgezeigt hatten, durften wir weiterschlafen.
Eigentlich hatten wir eher mit einem Platzverweis gerechnet, als mit einem freundlichen „Hallo“ und etwas später wieder „Gute Nacht“… Die Schweiz überrascht uns eben immer wieder.
Am nächsten Morgen ging die Reise dann weiter nach Zürich.
Zürich
Wir parkierten unsere Betty auf einem öffentlichen Parkplatz am Mythenquai/ Landiwiese. Die maximale Parkdauer beträgt hier satte 15 Stunden zu einem sehr angenehmen Tarif von 0,50 CHF/Stunde. Also, perfekt zum Erkunden der Stadt! Von hier aus ist es ein rund einstündiger Fussmarsch bis ins Zentrum. Man spaziert entlang des Seeufers und der Fussweg kommt einem gar nicht so lange vor.
In Zürich wartete bereits die nächste SnackBox auf uns! Die Wegbeschreibung führte uns zur Markthalle im Viadukt. Im Berg und Tal Marktladen begrüsste uns Geschäftsführer András Németh und führte uns durch seinen kleinen, aber sehr feinen Laden.
Hier findet man alles was schmeckt. Von der Wurst bis hin zum edlen Tropfen aus der Kleinbrennerei… Der Shop ist eine Fundgrube für originelle Geschenke oder einfach zum Selber geniessen.
Das Konzept des Marktladens: es muss fair und ohne Zusatzstoffe innerhalb der Schweiz produziert sein! Kurzum, Massenware ist tabu. Man konzentriert sich auf’s Prinzip des Slowfood, der Qualität und Herkunft.
Grand Tour SnackBox
Inhalt Berg und Tal Marktladen:
- eine Tafel Tauchli-Schokolade (Geschmack nach Wahl)
- zwei Flaschen Gents Tonic (Geschmack nach Wahl)
- ein Paket Stadt Jaegerli’s (Trockenwurst)
- eine Tüte Ribelmais-Nachos aus dem Rheintal
- der beste Schoko-Brownie der Welt (hergestellt von Mitarbeiterin Viviana und ganz ohne Mehl)
- eine Mini-Auswahl an nostalgischen Schweizer Bonbons (Fröschli – Tiki – 20er Mocke)
Die Markthalle im Viadukt in Zürich ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Denn hier gibt es Frisches, Feines und Rares aus der Region und aus der Ferne. Ein Ort ganz nach unserem Geschmack!
Nachdem wir die Markthalle ausgiebig erkundet hatten, schauten wir uns den Rest der Stadt an.
Was sind die Zürcher Highlights, die man gesehen haben muss?
Zürcher Altstadt:
Im Karlsturm des Grossmünsters gibt es eine Aussichtsplattform. Doch bevor man die Aussicht geniessen kann, muss man 187 Stufen hinter dich bringen… Für den Rest gilt einfach selbst entdecken!
Bahnhofstrasse:
Die bekannteste Shoppingmeile der Stadt Zürich. Hier tummeln sich die Shops reihenweise aneinander! Juweliere, Uhrenmacher, Designermode bis hin zu namenhaften Chocolatiers…
Shopping-Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten!
Bootstour auf der Limmat oder dem Zürichsee:
Wer gerne Boot fährt, hat in Zürich die Wahl zwischen Fluss oder See. Die Limmat zieht sich ab dem Landesmuseum über drei Haltestellen hin zum Seebecken. Auf den Flussbooten offenbart sich ein schönes Stadtpanorama.
Natürlich kann man auch verschiedene Bootstouren über den Zürichsee buchen.
Landesmuseum:
Das 100jährige Gebäude des Landesmuseum befindet sich direkt neben dem Hauptbahnhof. Hier bekommt man Einblicke in die Schweizer Geschichte mit Ausstellungsgegenständen von früher bis heute. Des weiteren finden immer wieder temporäre Ausstellungen statt. Eintritt: 10,- CHF
Poly-Standseilbahn:
Sozusagen ein Zürcher Wahrzeichen. 1889 zuerst mit Wasser betrieben, später dann elektrisch. Die Bahn ist auch bekannt als „Studenten-Express“, da sie die Studenten vom Ortskern hinauf zu den Hochschulen bringt. Doch der Schein trügt… Hinter der nostalgischen Fassade des Polybähnli schlummert modernste Technik. Übrigens, oben von der Polyterrasse hat man auch eine schöne Aussicht auf die Stadt.
Achtung! Sonntags fährt die Polybahn nicht.
Nun aber genug zu den Sehenswürdigkeiten. In Zürich gibt es auch Kulinarisches zu entdecken!
Typische Zürcher Spezialitäten sind zum Beispiel Zürcher Geschnetzeltes (Kalbsfleisch mit Rösti), Birchermüesli, Zürcher Tirggel (ein dünnes Honiggebäck), die Kultwurst „Wiedikerli“ (eine Rostbratwurst benannt nach dem Stadtviertel Wiedikon), Stadtjaegerli (eine luftgetrocknete Rohwurst), oder aber das Luxemburgerli.
Das „Luxemburgerli“
Was hat Luxemburg mit einer Schweizer Spezialität zu tun? Dieser Sache mussten wir als Luxemburger auf den Grund gehen!
Hier kommt die Erklärung: ein luxemburgischer Konditor brachte dem Schweizer Unternehmen Sprüngli ein Macaron-Rezept. Dieses wurde von Sprüngli verfeinert und so entstand das „Luxemburgerli“.
Eigentlich müsste man jetzt behaupten, dass der Konditor aus Luxemburg den Schweizern ein französisches Rezept gebracht hat… Müsste es dann nicht „Französerli“ heissen?! Egal, auch wenn wir den Namen lustig finden, scheint er unter den Schweizern durchaus ein Begriff zu sein.
Fazit: Zürich ist eine moderne Stadt, gekreuzt mit Tradition und Charme. Uns hat der Ausflug durchaus gefallen und wir haben uns mit einem Paket Züri-Tirggel im Gepäck verabschiedet.