SwissGrandTour Etappe 15: Furkapass – Visp
Es fiel uns schwer unseren atemberaubenden Schlaf- und Arbeitsplatz am Furkapass aufzugeben…doch die Grand Tour musste weitergehen! Wir genossen beim Frühstück noch kurz die Aussicht auf den Rhonegletscher und das entfernte Matterhorn. Danach setzten wir die Tour fort.
Der Touring Guide
Das offizielle Buch zur Grand Tour of Switzerland. 288 Seiten vollgepackt mit den wichtigsten Infos, allen Streckenabschnitten und einer separaten Karte (1:500 000).
Obwohl wir eher Fans von digitalen Tools sind, fanden wir diesen handlichen Guide doch äusserst praktisch. Er passte perfekt in unsere Ablage in der Fahrerkabine. So konnten wir unterwegs immer mal schnell nachschlagen, wo wir gerade sind und was genau es dort zu entdecken gab!
Die Touring Map
Falls dir die Karte des Tour Guide’s nicht präzise genug ist, dann hol dir die offizielle Touring Map! Die Karte hat den Massstab 1: 275 000. Ausführlicher geht es kaum…
Die Strecke ging die Furkastrasse hinunter bis nach Gletsch. Dass der Rhonegletscher früher mal bis hierhin ragte, ist schwer vorstellbar. Doch auch die Dimensionen dieses gigantischen Felsmassivs rafft das menschliche Auge einfach nicht. So krass!
Bevor man nach Gletsch kommt, fährt man noch am Hotel Belvérdère vorbei. Wenn man Lust hat, kann man dort eine Eisgrotte besichtigen.
Und wenn man Glück hat, trifft man unten im Tal auf die alte Furka-Dampfbahn. Von Juni bis September fährt diese nostalgischen Lock und den original restaurierten Personenwagen von Realp bis nach Oberwald im Goms. Wir haben die Dampflock oben vom Furkapass aus gesehen und gehört…
Komische Häuser im Gomstal?!
Die Grand Tour führte uns weiter bis ins Gomstal. Und wieder offenbarte sich uns ein ganz neues Bild der Schweiz! Es wurde grüner. Weite Wiesen mit Kühen und dann diese urigen Holzhäuser…auf Steinplatten erbaut.
Der aussergewöhnliche Baustil hat unsere Aufmerksamkeit erweckt. Warum hat man die Häuser früher so errichtet? Die Antwort ist simpel:
Am späten Nachmittag suchten wir uns einen geeigneten Stellplatz für die Nacht. Wir wurden etwas abseits der Grand Tour-Route fündig: am Nufenenpass.
Mittlerweile lieben wir es schon uns Stellplätze an Passstrassen zu suchen. Von dort aus hat man immer atemberaubend schöne Aussichten! Und auch am Nufenenpass wurden wir nicht enttäuscht.
Am nächsten Tag fuhren wir ins kleine Bergdorf Ernen. Dort besuchten wir das Restaurant Erner Garten um uns die SnackBox wieder auffüllen zu lassen.
Grand Tour SnackBox: Restaurant Erner Garten
Warum haben wir uns diesmal ein Restaurant ausgewählt?
Im Erner Garten schwört man auf lokale Produkte und die Schweizer Urküche. Das „gewisse Etwas“ entdeckt man in den Neuinterpretationen der alten Rezepte, ganz nach der Slowfood-Philosophie.
Und so stellen sich die ausgewählten Produkte der Grand Tour SnackBox ebenfalls zusammen…
Womit wurde unsere rote Box gefüllt?
- 1 Flasche Rappentaler Grander Wasser
- 1 Glas Eistee aus dem hauseigenen Garten
- 1 Stück Alpenkäse
- 2 Hauswürste
- Brot
- 1 Gläschen Tannenspitzen-Jelly
- 1 Gläschen Sonnenblumen-Knospen in Verjus Sirup
- 2 Alpenblüten Toffees
- Walliser Aprikosen und Zwetschgen
Die Grand Tour SnackBox, einmal anders!
Das Restaurant liegt auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf das Rhonetal. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht so prickeln, sonst hätten wir noch einen leckeren, selbst gemachten Eistee auf der Sonnenterrasse genossen…
Enttäuschung am Aletschgletscher
Eigentlich wollten wir nach dem Restaurantbesuch zum grossen Aletschgletscher hoch. Doch das Wetter war nicht auf unserer Seite. Es regnete in Strömen!
Wir checkten die Webcams der Aletsch Arena, doch diese zeigten nur ein graues Bild. Also beschlossen wir uns das Geld der Gondel für eine andere Gelegenheit aufzuheben. Schade…wir hatten uns so auf die Gletscher-Erkundung gefreut.
Einen kurzen Moment tappten wir etwas Ziellos in unserem Van herum und wussten nicht so richtig was unternehmen. Entsprechen ziellos fuhren wir dann einfach mal los.
Und wir wurden fündig!
Eine Hängeseilbrücke spendet Trost
In Fürgangen entdeckten wir lange Stahlseile über einer Schlucht. Wir hielten an und sahen, dass es sich um eine Hängeseilbrücke handelte. Solch eine Brücke hatten wir bereits auf der Geierlay im Hunsrück überquert.
Die Goms Bridge überspannt die Lamaschlucht und verbindet die Wandergebiete Bellwald und Ernen. Sie ist 280 Meter lang und hängt 92 Meter über dem Boden.
Wir nutzen eine kleine Regenpause, überquerten die Brücke und spazierten noch etwas in Mühlebach herum. Auf dem Rückweg wurde es wieder grauer um uns herum. Und als wir beim Van eintrafen, setzte erneut der Regen ein. Puh, Glück gehabt!
Wir fuhren weiter auf der Grand Tour-Route, vorbei an Fiesch (Bye Bye Aletschgletscher…) und der Riederalp. Es regnete ununterbrochen und in den Bergen hing eine graue Nebelmasse, die einem die Sicht nach oben komplett versperrte.
Zwischen Brig und Visp befindet sich das Bergdorf Mund. Dort wird seit dem 15. Jahrhundert Safran angebaut. Eigentlich wollten wir dort Halt machen, doch irgendwie war uns die Lust wegen dem schlechten Wetter vergangen…
Also wurde auch dieser Abstecher von der Liste gestrichen und die Reise ging weiter Richtung Zermatt.
SwissGrandTour Etappe 16: Zermatt – Vispertäler
So langsam wurde es Zeit sich einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Die Strecke nach Zermatt erwies sich dafür etwas schwierig. Es schüttete, die Sicht war begrenzt und die Plätze zum spontanen Halt machen auch.
Dementsprechend ging es runter bis nach Täsch. Allerdings war dort Endstation!
Zermatt ist autofrei und kann nur zu Fuss oder mit dem Zermatt-Shuttle (Bahn) erreicht werden. Es gab dort einige Parkmöglichkeiten, jedoch alle gebührenpflichtig.
Das grösste Parkhaus ist das Matterhorn Terminal Täsch. 2.100 überdachte Parkplätze stehen hier gegen Gebühr zur Verfügung. Das Höhenlimit beträgt 2,30m.
Wir beschlossen ein Stück zurückzufahren. Denn wir hatten unterwegs in Herbriggen einen kleinen Parkplatz am Bahnhof entdeckt. Den wollten wir uns nochmal genauer anschauen. Und genau dort haben wir dann auch kostenlos die Nacht verbracht.
Wir sind schockiert!
Somit konnten wir am nächsten Morgen ganz bequem die Matterhorn-Gotthard-Bahn von dort aus bis nach Zermatt nehmen. Auf dem Parkplatz durften wir nämlich 10 Stunden mit Parkscheibe stehen. Einfach wieder in den Strassenverkehr einreihen, den Van umstellen…Fertig!
Einen Ticketschalter fanden wir an diesem winzigen Bahnhof nicht. Also stiegen wir einfach mal blind in den Zug ein und kauften uns ein Ticket beim Schaffner.
Vielleicht sind wir in Luxemburg auch ein bisschen verwöhnt, was die Bahnpreise angeht, aber 39 CHF (hin und zurück) für eine Person um 3 Stationen zu fahren…das fanden wir dann doch ziemlich heftig!!!
Nachdem wir uns vom Schock der Bahntarife erholt hatten, stürzten wir uns ins Getümmel in Zermatt. Denn wir waren ja dort um das Matterhorn zu sehen!
Das Erlebnis Matterhorn
Es gibt viele Möglichkeiten, dem Schweizer Wahrzeichen näher zu kommen. Die günstigste, aber auch anstrengendste Variante ist das Wandern. Pack deine Wanderschuhe und viel Zeit ein und mach dich am Besten früh morgens auf die Socken. Es gibt unzählige Wanderrouten ab Zermatt. Du musst dich nur entscheiden…
Wer es lieber gemütlicher angehen möchte, der muss tiefer in’s Portemonnaie greifen…
- Matterhorn Glacier Paradise: die Seilbahn bringt dich auf die höchste Aussichtsplattform der Alpen (3.883 Meter): 100 CHF
- Gornergrat-Bahn: vom Gornergrat (3.089 Meter) hat man einen einmaligen Blick auf das Matterhorn und die 29 Viertausender in der Umgebung. Des weiteren ist die Gornergrat-Bahn die höchst-angelegte Zahnradbahn Europas: 94 CHF
- Rothorn: angeblich soll man vom Gipfel des Rothorns den schönsten Blick auf das Schweizer Wahrzeichen haben…: 67 CHF
- Helikopter-Rundflug: Air-Zermatt macht es möglich! Die Flüge dauern wahlweise zwischen 20, 30 oder 40 Minuten: ab 220 CHF
WOW!!! Ja, so ein Tag am Matterhorn lässt sich was kosten… Hier zahlt man definitiv den Bekanntheitsgrad der Attraktion.
Wie gesagt, die Low-Budget Alternative wäre das Wandern. Und sind wir mal ehrlich, es ist schlussendlich auch die Schönste!
SwissGrandTour Etappe 17: Visp – Martigny
oder…die Flucht in die Schweizer Weinberge!
Abgesehen von den heftigen Preisen, sind Zermatt und das Matterhorn trotzdem einen Besuch wert. Letztendlich war es für unser Budget ein bisschen „too much“. Hinzu kam, dass uns an diesem Tag die Zeit für eine ausgedehnte Wanderung fehlte…sonst wären wir bestimmt noch etwas länger geblieben.
So verliessen wir DAS Schweizer Wahrzeichen mit gemischten Gefühlen und folgten der Grand Tour weiter nach Leuk. Ab Leuk durchquert man ein gigantisches Weingebiet mit vielen kleinen Winzerdörfern, auch bekannt als „Walliser Weinweg“.
Da es schon spät am Nachmittag war, machten wir Halt auf dem Parkplatz der Bisse de Savièse. Hier findet man alles, was man braucht: Toiletten, Duschen, Frischwasser und eine Abwasser-Entsorgungs-Station für Wohnmobile.
Der Plan war eigentlich, dass wir am nächsten Tag die 12km-Wandertour, welche am Parkplatz startet, machen wollten… Doch es regnete mal wieder und somit war der Wanderweg gesperrt – zu gefährlich bei Nässe und Regen!
Schade, wir hätten uns dieses spektakuläre Bewässerungssystem sehr gerne angeschaut. Aber da kann mal wohl nichts machen. Wir wollen ja auch nicht unser Leben riskieren und auf gleichem Weg wie das Wasser ins Tal rauschen…
Also, zurück zu den Weinbergen!
Grand Tour SnackBox: Pavillon Fol’terres
Wir sind grosse Weinliebhaber. Demzufolge haben wir auch hier unsere letzte SnackBox der Grand Tour of Switzerland abgeholt.
Das Pavillon Fol’terres in Fully ist eine Weinbar mit lokalen Spezialitäten aus dem Wallis. Sehr nach unserem Geschmack!
Und wenn wir schon in einer Weinbar sind, degustierten wir auch gleich zwei lokale Weinsorten und verputzten eine kulinarische Platte mit typischen Walliser Spezialitäten.
Womit wurde die SnackBox gefüllt?
- 1 Flasche Sembrancher Mineralwasser
- 1 Flasche Apfelsaft
- 1 lokaler Käse unserer Wahl
- 2 Trockenwürste unserer Wahl
- 1 Tüte getrocknete Apfelringe
- Walliser Roggenbrot
Die Stimmung im Fol’terres ist gelassen. Hier trifft man sich zum gemütlichen Apéro! Egal ob Walliser oder Touristen. Es ist ein freundliches Miteinander und man fühlt sich sehr Willkommen.
Nach diesem doch noch gelungenen Tag im Pavillon Fol’terres, zogen wir uns zurück auf unseren Stellplatz in die Walliser Weinberge, wo wir den Tag gemütlich beendet haben.
So langsam geht die Grand Tour zu Ende… Doch ein paar Etappen bleiben noch übrig.
Also, sei gespannt!
Die Zusammenfassung in bewegten Bildern gibt’s auf unserem YouTube-Kanal:
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