Die Gorges du Verdon oder Verdonschlucht ist, neben der Tara-Schlucht in Montenegro und der Vikos-Schlucht in Griechenland, einer der größten Canyons Europas! Die Schlucht zieht sich über eine Länge von 21 Kilometern vom Ort Castellane bis zum Lac de Sainte-Croix. Dabei ragen die hellen Kalkfelsen bis zu 700 Meter in die Höhe. Ein unvergessliches Naturspektakel…
3 Möglichkeiten um die Gorges du Verdon mit dem Fahrzeug zu erkunden:
Die Möglichkeiten, wie man die mächtige Verdonschlucht erleben kann, sind vielfältig: zu Fuß, per Kayak, Wildwasser-Rafting, mit dem Gleitschirm, an der Kletterwand oder mit dem Fahrzeug.
Wir haben uns für Letzteres entschieden und sind auf drei Panorama-Routen gestoßen, über die man die Gorges du Verdon durchqueren kann.
D952 – das Nordufer
Die Straße mit der Bezeichnung D952 führt am Nordufer der Gorges du Verdon entlang. Sie beginnt in Castellane und endet am Lac de Sainte-Croix. Unterwegs kommt man an zwei tollen Aussichtspunkten vorbei:
- dem Point Sublime und
- dem Belvédère de Mayreste
Ungefähr auf der Hälfte der Strecke, genauer gesagt in La Palud-sur-Verdon, gibt es die Möglichkeit eine Panorama-Schleife zu fahren. Dies wäre dann die zweite Möglichkeit:
D23 – Route des Crêtes
Die Route des Crêtes beginnt kurz vor dem Ort La Palud-sur-Verdon. Sie hat eine Länge von 24 Kilometern und zieht sich wie eine Schleife durch die Versonschlucht. Dabei kommt man an vielen verschiedenen Aussichtspunkten vorbei. Einer spektakulärer als der andere…
Wer die Route des Crêtes fahren möchte sollte wissen, dass die Panorama-Schleife nicht ganzjährig befahrbar ist. Komplett zugänglich ist die D23 von Ende März bis Ende November. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Richtung. Weil einige Bereiche als Einbahnstraße ausgewiesen sind, ist es angeraten die Strecke im Uhrzeigersinn zu fahren.
Wie lange man für die 24 Kilometer braucht, hängt ganz davon ab, wie oft man unterwegs anhält um die sensationellen Aussichten zu geniessen. Denn es gibt viel zu sehen!
Die Schleife endet im Ort La Palud-sur-Verdon. Von dort aus kann man die D952 dann bis zum Lac de Sainte-Croix fortsetzen.
D71 – Das Südufer
Die dritte und letzte Möglichkeit um die Gorges du Verdon zu erkunden ist am Südufer entlang. Diese Panorama-Route trägt den Namen Corniche Sublime. Die D71 beginnt in Comps-sur-Artuby und bringt dich ebenfalls zum Lac de Sainte-Croix. Auch hier kann man wieder an verschiedenen Aussichtspunkten atemberaubende Blicke in die Tiefe erhaschen. Am Pont de l’Artuby kann man im Sommer den Adrenalin-Junkies beim Bungee springen zusehen. 137 Meter geht es auf der Stahlbetonbrücke in die Tiefe.
Wer etwas mehr Zeit mit sich bringt, dem raten wir zu einer schönen Wanderung durch die Verdonschlucht. Auch hier bieten sich wieder mehrere Möglichkeiten an. Die beliebteste Wanderung ist der
Sentier Martel: Die coolste Wanderroute durch die Schlucht.
Mit seinen rund 20 Kilometern Länge und einer Dauer von sieben Stunden zählt der Sentier Martel wohl zu den authentischsten Wanderungen durch die Gorges du Verdon. Der Wanderweg ist nach dem französischen Höhlenforscher Edouard Alfred Martel benannt, welcher die Schlucht 1905 als erster Mensch zu Fuß durchquert hat. Drei Tage war Edouard Martel unterwegs um die Verdonschlucht ausführlich zu erkunden. Er wollte nämlich wissen, ob die Schlucht sich für die Stromerzeugung eignen würde. Und wie wir heute wissen, tut sie das!
Die Wanderung startet am Chalet La Maline und führt unter anderem durch einen 700 Meter langen Tunnel. Das Mitführen einer Taschenlampe ist ratsam. Des Weiteren sollte man etwas Kondition, genügend Trinkwasser, Sonnenschutz und Trittsicherheit mitbringen. Unterwegs begegnet man seltenen Blumen- und Pflanzenarten, so wie Gänsegeiern und wenn man Glück hat, dem anmutigen Bonelli-Adler.
Egal wie du die mächtigen Gorges du Verdon erleben möchtest, die Schlucht ist in jeder Hinsicht ein einmaliges Erlebnis, was du nicht so schnell vergisst.