Die Hängeseilbrücke an der Geierlay…
Deutschlands längste Hängeseilbrücke stand schon seit letztem Jahr auf unserer To-Do-Liste. Grund genug, der Saar-Hunsrück Gegend inklusive Geierlay endlich mal einen Besuch abzustatten!
Doch einfach so zur Brücke fahren, aussteigen, drüberlaufen und fertig, kam für uns nicht in Frage. Wir kombinierten den spektakulären Brückengang an der Geierlay mit einer Tages-Wandertour. Dabei entschlossen wir uns für die Traumschleife Masdascher Burgherrenweg.
Technische Daten der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg:
- 13,9 Kilometer
- 4,5 Stundenmittelschwer
- insgesamt 465 Höhenmeter
- Premium-Wanderweg
- festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind angebracht
Achtung! Während dieser Tour kommt man NICHT an der Hängeseilbrücke Geierlay vorbei. Es gibt aber eine einfache Möglichkeit die Geierlay in die Wanderroute mit einzubeziehen. Dazu später mehr…
Übersichtlich und Sauber!
Gegen Mittag kamen wir in Mastershausen an der Freizeitanlage Hallgarten an. Hier sind Start und Ziel des Wanderwegs und es gibt genug Parkmöglichkeiten um das Auto dort abzustellen.
Was uns besonders gut an diesem Wanderweg gefallen hat ist, dass die ganze Route sehr gut ausgeschildert ist. Du kannst dich gar nicht verlaufen! Alle paar Meter kommt eine kleine Hinweistafel, welche dir die Richtung angibt. Somit ist dieser Weg für Wander-Anfänger absolut zu empfehlen.
Am Startpunkt befindet sich eine Infotafel mit einer kleinen Box, wo du dir noch eine Hinweis-Broschüre zur Route mitnehmen kannst.
Der Wanderweg ist sehr vielfältig. Zuerst spaziert man an den Dorffeldern vorbei. Dann kommt ein Abschnitt durch die Wälder, entlang malerischen Bächen und Steinruinen aus alten Zeiten. Zwischendurch kannst du immer wieder Rast an den schön angelegten Picknick-Bänken machen. Vergiss dabei nicht die Umgebung zu geniessen!
Ein weiterer Pluspunkt, der uns sofort aufgefallen ist: Sauberkeit!
Die ganzen Wege sind gepflegt, in Takt und sauber. Und obwohl wir an den Picknick-Plätzen die Mülltonnen vermissten, fanden wir keinerlei Abfall. Hier nimmt tatsächlich jeder seinen Müll mit…Respekt!
Die Traumschleife Masdascher Burgherrenweg enthält 9 Interessepunkte (du findest diese in der Infobroschüre vor Ort oder hier). Das heisst, dort gibt es etwas zu entdecken! An den besagten Stellen befindet sich jeweils eine Infotafel, welche den Ort oder die Sehenswürdigkeit ausführlich beschreibt.
Während der Wanderung kommt man ebenfalls an einer alten Burgruine vorbei. Du solltest dir einen Abstecher ins Innere der Burgruine Balduinseck nicht entgehen lassen. Soviel Zeit muss sein!
Abstecher zur Geierlay Hängeseilbrücke
Folge den Hinweistafeln weiter bis zum Rastplatz Herzenauer Hannes. Falls du die Hängebrücke Geierlay besichtigen möchtest, musst du ab hier aufpassen!
Folge zunächst noch den Hinweistafeln der Traumschleife bis du an einer Gabelung stehst. Hier kommen mehrere Wanderwege zusammen. Schau dir die Wegweiser an. Daran findest du eine Tafel mit der Hängeseilbrücke. Folge nun dieser Tafel und den darauf folgenden Geierlay-Symbolen und du gelangst problemlos zur Brücke.
Alternativ kannst du auch den orangenen Symbolen des Saar-Hunsrück Steigs folgen. Diese bringen dich auch zur Geierlay. Die Hängebrücke kann eigentlich nicht verfehlt werden…
Und dann waren wir endlich da…an Deutschlands grösste Hängeseilbrücke an der Geierlay:
360 Meter lang und 100 Meter über dem Grund.
So gewaltig hatten wir uns die Brücke dann doch nicht vorgestellt. Auf Menschen mit Höhenangst (so wie mich/Tascha), wirkte sie sogar etwas angsteinflössend…
Aber egal, nun waren wir da und dann gehen wir auch drüber! Schliesslich hatte ich das Ziplinen in Costa Rica auch mit Bravur gemeistert. Was sollte mir diese Brücke denn anhaben?
Anfangs war noch alles in Ordnung. Doch kommt man mehr zur Mitte, wird die Schwingung der Brücke stärker und schwupps, machte sich ein mulmiges Gefühl im Magen breit. Puls und Herzfrequenz stiegen an, die Knie begannen zu zittern, der Mund wurde trocken…oh oh, Panikattacke!
Wir hatten Glück, denn die Besucher waren recht überschaulich an diesem Tag. Denn Menschenmassen kann ich in solchen Situationen gar nicht ab! Also, ging es erhobenen Hauptes, ohne auch nur einen Blick in den Abgrund zu werfen weiter. Natürlich immer das Ziel am anderen Ende in Sicht! Warum hatte ich dieses Gefühl denn nicht in Costa Rica?
Am anderen Ende der Brücke angekommen, war ich sichtlich erleichtert und versuchte mich zu sammeln. Nach einer kurzen Verschnaufpause sollte es dann mit der Wandertour weitergehen. Denn es war noch ein weiter Weg zurück zu unserer Betty. Doch es gab einen Haken…
Um zur Traumschleife zurück zu gelangen gab es zwei Möglichkeiten, wovon die Kürzeste eine erneute Überquerung der Geierlay Brücke war. Nee, ne?
Da wir noch vor Sonnenuntergang am Wagen sein wollten, entschieden wir uns für den kurzen Weg. Und ich meinte nur:
Ich habe es einmal überlebt, dann werde ich beim zweiten Mal auch nicht sterben
Nach der zweiten Brücken-Überquerung machten wir uns dann rasch zurück zu unserer eigentlichen Wanderroute. Hierfür folgten wir einfach der orangenen Saar-Hunsrück-Steig Beschilderung bis wir wieder an der altbekannten Gabelung waren.
Dort befand sich dann auch wieder die Traumschleifen-Markierung und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Nach einiger Zeit kommt man noch an der Apollo-Grube, einem alten Bergwerk, vorbei. Für den letzten Abschnitt der Traumschleifen-Wanderung braucht man noch einmal etwas Energie…
Es folgt ein anstrengender Aufstieg, über den Zick-Zack-Pfad, hinauf zum Hunsrückplateau. Doch die Anstrengung wird mit einer schönen Aussicht und einem weiteren Rastplatz belohnt!
Der Endspurt, entlang des Galgenturms und der alten „Eich“, sind dann bis zum Parkplatz wieder sehr angenehm zu laufen.
Fazit:
Schlussendlich haben wir unsere Wandertour mit stolzen 21,6 Kilometern abgeschlossen. Die zusätzlichen Kilometer wurden durch den Abschweifer zur Geierlay Hängeseilbrücke und anderen Extra-Entdeckungstouren (Stichwort Geocaching) verursacht. Insgesamt haben wir für die Tour 6,5 Stunden gebraucht.
Doch wenn du genügend Zeit einplanst, macht der Abstecher zur Brücke die Traumschleifen-Wanderung zu einem ganz besonderen Highlight!
Durch die vielen An- und Abstiege hat die Wanderung ihre Klassifizierung als „mittelschwer“ sehr wohl verdient. Es war an manchen Stellen ganz schön anstrengend. Doch durch die zahlreichen Rast- und Picknickplätze unterwegs, hat man genügend Möglichkeiten zum wieder-Kräfte-sammeln.
Die Traumschleife Masdascher Burgherrenweg ist eine sehr abwechslungsreiche Wanderung, ganz nach unserem Sinne.
Und deshalb geben wir einen fetten Daumen hoch!
Für Fans des Geocaching: unterwegs gibt es ebenfalls einige Geocaches zu bergen (insbesondere um die Geierlay).