Essen auf Sardinien, das ist wieder ein Thema was natürlich bei uns gross geschrieben wird.
Wir fangen mal an mit ein paar Tipps für den Restaurantbesuch auf Sardinien.
Sarden sind ziemlich offene Leute, auch beim Thema Tourismus. Sie sind offen für andere Sitten, so kannst du erstmal nicht viel Falsch machen, also sei auch du auch offen für ihre Art.
Sarden sind Essens-Fanatiker und lieben alles was sich um dieses Thema dreht. Bei diesen Feinschmeckern kannst du deshalb alle deine Tischsitten vergessen. Besser gesagt, hau rein wenn was auf dem Tisch steht. Greif zu, auch wenn’s mal mit den Fingern ist. Wein muss nicht unbedingt im Weinglas serviert werden und Knigge, kannst du knicken.
Das alleine ist ein Grund dieses Volk zu lieben!
Vergiss Speisekarten und deren Inhalt… Trau dich und sprich mit dem Kellner, erzähle ihm was du willst und du wirst bestimmt nicht enttäuscht.
In einem richtigen Sardischen Restaurant wirst du Brot während dem Essen serviert bekommen. Das wirst du bei der Rechnung nachher auch verrechnet bekommen, also hau rein, ändern wirst du das eh nicht. Brot gehört zu einem Sardischen Essen einfach dazu.
„Il conto per favore“
Wenn man mit Freunden essen geht, gehört es sich nicht um getrennte Rechnungen zu bitten. Dies kann man dann nach dem Bezahlen mit den Freunden am Tisch klären.
Essen auf Sardinien, was muss man probieren?
Porceddu oder Maialetto sardo: Ein nicht grösser als 4 bis 6 Kilogramm schweres Ferkel das über dem Feuer gebraten wird. Ähnlich wie das Leitão assado à Bairrada in Portugal nur anders gewürzt. Wo wir das beste Porceddu gegessen haben findest du im Artikel: Unsere ultimativen Sardinien Tipps
Fregola: Eine klein gewürfelte Pastaart aus Gries, die auf verschiedenste Art und Weisen zubereitet wird. Empfehlung von mir: Fregola mit Meeresfrüchten und Safran. Hmmmm!
Malloreddus: Gnocchetti sardi – Sardische Gnocchi sind Pasta aus „Campidano“ in Südsardinien. Sie sind „die“ sardische Pasta überhaupt und haben die Form kleiner Schalen von maximal 2 cm Länge. Diese Pasta wird aus Weizengrieß und Wasser hergestellt und nicht wie bei normalen Gnocchi auch aus Kartoffeln.
Suppa cuata oder Zuppa gallurese: Eine sardische „Suppe“. Eine Fleischbrühe in der Brotscheiben Kräuter und Käse (Pecorino) gestapelt im Backofen überbacken werden. Nicht mehr flüssig aber nicht trocken wird das Ganze serviert.
Sa Buttariga: Gesalzene und getrocknete Roge (die noch nicht abgelaichten Eier vom Fisch) von der Großkopfmeeräsche seltener vom Tunfisch. In hauchdünnen Scheiben zum Aperitif serviert oder geraspelt über Nudeln.
Culurgiones: Eine Art gefüllte Teigwaren, wie Ravioli, gefüllt mit einer Kartoffel-Käsecreme serviert mit Butter und Salbei. Wo wir die besten. Culurgiones gegessen haben findest du im Artikel: Unsere ultimativen Sardinien Tipps
Spaghetti ai Ricci di Mare: Spaghetti mit Seeigel. Die Saison dieses Gerichts ist zwischen November und April. Ausserhalb dieser Monate ist es strengstens verboten Seeigel aus dem Meer zu fischen. Leider waren wir zur falschen Zeit auf der Insel, das hätte ich als Meeresfrüchte-Liebhaber sehr gerne probiert.
Tintenfischsalat: Tintenfisch-Stückchen mit Knoblauch, Petersilie, Olivenöl und Zitronensaft gewürzt.
Pane carasau: Ein traditionelles dünnes und knuspriges Fladenbrot, das aus Hartweizengrieß hergestellt wird. Das haltbare Hirtenbrot wird schon über 3000 Jahre gerne gegessen.
Zu einem Essen auf Sardinien gehört natürlich auch ein leckeres Dessert
Seadas: Eine frittierte Teig-Tasche gefüllt mit jungem Schafskäse und leichtem Zitronenaroma. Beim servieren wird das Ganze mit süssem Honig übergossen.
Ziegenmilcheis: Ja, die meisten Milchprodukte auf der Insel werden aus Ziegenmilch oder Schafsmilch hergestellt. Auch hier haben wir die beste Anlaufstelle, alle Infos im Artikel: Unsere ultimativen Sardinien Tipps
Mostaccioli: Der Begriff Mostaccioli bezeichnet verschiedene Arten von traditionellen italienischen Keksen, die sich aber alle stark voneinander unterscheiden. Die Mostaccioli von Oristano sind ganz einfach die berühmteste sardische Variante. Das wirklich einzigartige Merkmal diesem Keks ist das lange Aufgehen durch Bierhefe. In der traditionellen Version kann das 20 oder sogar bis 30 Tage dauern. Erinnert beim essen an Weihnachtsgebäck mit Zimt oder Lebkuchengewürz.
Sardiniens beste Weine
Beim Essen auf Sardinien darf Wein nicht fehlen, deshalb hier die bekanntestan Weine der Insel.
Vernaccia di Oristano: Einer der ältesten und edelsten Weine Sardiniens. Dieser Wein wurde dann auch immer ganz traditionell zu den Mostaccioli serviert. Durch einen außergewöhnlicher Geschmack und seine Stärke wird er oft als den „sardischen Sherry“ betitelt. Der Reifeprozess wird in nicht vollständig gefüllten Eichen- oder Kastanienfässern vollzogen deshalb ähnelt der Geschmack auch dem des Sherry. Dem Vernaccia di Oristano wird aber nicht wie dem Sherry Alkohol zugefügt. Er wird nach strengen traditionellen Regeln produziert.
Cannonau di Sardegna ist ein Rotwein. Natürlich muss ich den Rotwein der Insel auch erwähnen. Die Rebsorte Grenache ist die Sorte, die in der Welt am häufigsten angebaut wird. Auf Sardinien wird die Sorte „Cannonau“ genannt. Ein weicher, fruchtiger aber auch kräftiger Wein der meist über 12,5% Alkohol enthält. Nicht jeder Cannonau schmeckt, was nicht heisst, dass es keinen Guten gibt! Wegen des trockenen Klimas gelingt es nicht jedem Winzer einen richtig guten Cannonau zu produzieren.
Carignano di Sardegna: Ein weiterer berühmter Wein Sardiniens. Leider bin ich noch nicht zum Genuss gekommen, aber der Wein ist im Gepäck… ich melde mich!