Unser Roadtrip führte uns weiter durch Albanien. Ein Land was uns immer besser gefällt… Dass es hier noch ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe gibt, wussten wir gar nicht. Unser Freund „Cimi“ aus Gjirokastër hatte uns die Stadtbesichtigung empfohlen und meinte es sei eine der schönsten Städte Albaniens.
Berat – die Stadt der 1000 Fenster
Davon mussten wir uns natürlich selbst überzeugen und statteten Berat einen Besuch ab.
Der Weg nach Berat gestaltete sich etwas schwierig… Anfangs fuhren wir auf einer SH (Nationalstrasse) und es ging gut voran. Auf der Hälfte der Strecke sind wir dann in einen Markt reingeplatzt, der sich mitten auf der Hauptstrasse abspielte. Wir mussten einen Umweg finden. Jedoch waren die Nebenstrassen so schlecht, dass es nur noch im Schritttempo weiterging. Geduld, Geduld…
Irgendwann hatte die Nationalstrasse uns wieder und wir kamen eine gute halbe Stunde später an, als das Navi es zu Beginn angekündigt hatte. Aber das ist Albanien! Man muss das Land einfach so nehmen wie es ist.
In Berat suchten wir uns erstmal einen Parkplatz. Das war allerdings kein grosses Problem. Wir machten es einfach wie die Albaner und parkten am Strassenrand.
Sehenswertes in Berat:
Berat wurde 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und steht unter besonderem Schutz. Dies gilt vor allem für die drei Altstadt-Viertel Mangalem, Gorica und Kalaja, die man an ihren typischen weissen Häusern erkennt. Hier sind Neubauten strikt verboten!
Kalaja – das Burgviertel
Besonders sehenswert ist der Stadtteil Kalaja, also das Burgviertel.
Es ist wie ein eigenes Dorf innerhalb der Stadt und erstreckt sich über 10ha! Die Burgfestung ist das Wahrzeichen der Stadt und kann auch besichtigt werden. Normalerweise zahlt man Eintritt und es stehen auch Audioguides zur Verfügung. Den Preis haben wir leider nicht herausgefunden, da das Kassenhaus geschlossen war und am Sonntag der Eintritt frei ist…
Das Burgviertel ist sehr gross und wirkt wie ein Labyrinth. Ein Audioguide wäre hilfreich gewesen um die Geschichten der zahlreichen Gebäude, teils Ruinen, besser zu verstehen. Am Eingang steht eine grosse Karte mit allen Sehenswürdigkeiten innerhalb der Festungsmauern. Kleiner Tipp: einfach abfotografieren und los geht’s!
Wir hatten unseren ganz persönlichen Guide. Ein wunderschöner weisser Hund, der uns schon beim Aufstieg in Burgviertel begleitete, wich uns nicht mehr von der Seite. Er gab die Richtung an und immer wenn wir stehen blieben um uns etwas anzuschauen, dann bellte er lautstark los als wolle er uns sagen „Na los, es gibt noch viel zu sehen!“ Wir tauften ihn spontan auf den Namen Tomtom und es schien als würde er tatsächlich auf den Namen hören… Nach unserer Besichtigungstour durch den Stadtteil Kalaja war er dann auch irgendwann wieder weg.
Stadtteil Mangalem
Diesem Viertel verdankt Berat eigentlich seinen Namen „Stadt der 1000 Fenster“. Der Stadtteil liegt am Fusse der Burg und erstreckt sich bis zur Festung hinauf. Hier stehen die typischen Häuser im osmanischen Baustil.
Gorica und seine Steinbrücke
Der dritte Stadtteil ist vor allem wegen seiner Steinrücke Ura e Goricës bekannt. Eine alte osmanische Steinbogenbrücke, welche früher der einzige Zugang zum Rest der Stadt war. Denn das Gorica Viertel liegt auf der anderen Seite des Flusses.
Das neue Berat
Nicht nur die Altstadt-Viertel haben ihren Charme in Berat. Ein neuer Teil mit vielen Bars, Restaurants und Geschäften liegt gleich neben dem Stadtteil Mangalem und kann sich durchaus sehen lassen!
Hier war an einem Sonntag so richtig was los. In der kleinen, sehr gepflegten, Parkanlage haben die Männer sich zum Schachspiel getroffen. Die Terrassen der Bars waren vollbesetzt. Hier trifft man sich zum morgendlichen Kaffee und Tee.
Im Hintergrund thront ein prunkvolles Gebäude: die Universität von Berat. Und ein paar kleine Souvenirstände gibt es auch.
Unser Fazit zu Berat:
Neben Gjirokastër ist Berat definitiv eine Stadt, die man in Albanien nicht auslassen sollte. Uns hat Berat sogar noch ein bisschen besser gefallen! Es wirkt gepflegter und scheint schon fortgeschrittener, was die Renovierungsarbeiten der Altstadt-Teile betrifft.