Während unseres Roadtrips über die Deutschen Alpenstrasse wurden wir auf eine weitere „sehenswerte“ Strasse hingewiesen. Genauer gesagt auf die
Hinterriss-Eng Strasse
Sie liegt bereits in Österreich. Aber ein Abstecher sei, laut Aussage eines Followers, absolut empfehlenswert. Na dann? Nichts wie hin! Wir befanden uns gerade in Fall am Sylvenstein-Speichersee. Somit war es nicht wirklich weit bis zum Startpunkt dieser Mautstrasse.
Ja genau, bei der Hinterriss-Eng Strasse handelt es sich um eine Mautstrasse, wo du quasi ein Eintrittsgeld zahlen musst um sie befahren zu dürfen. Doch wenn es sich lohnt, dann zahlen wir auch gerne für die „Show“! Immerhin werden in den meisten Fällen mit diesen Geldern die Strassen gewartet und das ist ja dann ganz in Ordnung…
Die Hinterriss-Eng Strasse ist keine Pass-Strasse. Sie ist ziemlich eben, worüber unsere Betty sich sehr freute…denn dann werden die Bremsen nicht so strapaziert!
Was uns allerdings an dieser Strasse etwas stutzig machte: es ist eine 15 Kilometer lange Sackgasse!
Die Strasse endet am Grossparkplatz des Alpengasthofs in der Eng und danach geht’s den ganzen Weg wieder zurück. Wie gesagt, wir waren äusserst skeptisch ob das „Eintrittsgeld“ sich auch lohnt. Doch dazu später mehr…
Die angekündigten Highlights der Hinterriss-Eng Strasse sind:
- zahlreiche Wanderwege
- der grosse Ahornboden
- die wundervolle Naturlandschaft des Risstales
Wir waren mehr als gespannt und wurden nicht enttäuscht!
Wir fuhren also durch diesen letzten Teil des Risstales hinein in die sogenannte „Eng“. Um uns herum offenbarte sich ein wunderbares Bergpanorama, an unserer Seite stets der Fluss.
Und tatsächlich! Überall gab es Parkplätze mit markierten Wanderwegen, wie zum Beispiel zur Eng-Alm, Falkenhütte, in’s Laliderertal oder auf’s Plumsjoch, Gamsjoch, Lamsenjoch usw. Hätten wir doch bloss mehr Zeit mitgebracht!
Vielleicht könnte man ja über Nacht bleiben und am nächsten Tag los wandern? Im Prinzip wäre das möglich gewesen. Doch dann hätten wir uns in’s Gasthaus einmieten müssen.
Denn das Übernachten auf den Parkplätzen ist strengstens verboten und das wird auch mit klaren Verbotsschildern ausgedrückt. Des weiteren hätten wir dann am Kassenhaus vermerken müssen, dass wir über Nacht bleiben. In dem Falle gilt dann die Urlaubsgast-Pauschale von 7 EUR für den gesamten Aufenthalt.
Der Weg führte uns weiter mitten durch den grossen Ahornboden. Im Volksmund wird dieses Gebiet auch „Klein-Kanada“ genannt. Fährt man hindurch, dann versteht man auch warum…
Über 2.000 Ahornbäume stehen hier auf einer Fläche von ca. 260 Hektar! Davon sind einige dieser Bäume schon mehr als 600 Jahre alt… Alleine deswegen hat die Hinterriss-Eng Strasse sich schon gelohnt! Es war Ende September und der Anblick dieser endlosen Fläche an goldenen Ahornbäumen war einfach nur traumhaft schön.
Wir nutzen die Gelegenheit um ein paar spontane Schnappschüsse mit uns und dem Van vor dieser traumhaften Kulisse zu machen. Danach setzten wir die Strasse fort.
Unterwegs begegneten uns noch ein paar freilaufende Kühe. Aber das steht hier wohl an der Tagesordnung, denn überall wird auf das Weidevieh hingewiesen.
Unsere Tour endete auf dem Grossparkplatz des Alpengasthauses Eng. Dort gönnten wir uns noch einen Kaffee auf der Sonnenterrasse bei schönstem Herbstwetter. Danach hiess es dann den ganzen Weg wieder zurückfahren…
ABER, auch das hat uns sehr überrascht! Denn die Strecke offenbart einem ganz neue Blickwinkel, wenn man sie in die entgegengesetzte Richtung fährt.
Fazit: die Hinterriss-Eng Strasse war für uns ein voller Erfolg. Hätten wir vorher gewusst was uns erwartet, wären wir viel früher am Tag losgefahren und hätten uns eine der zahlreichen Wanderrouten ausgesucht. Aber auch so war es eine richtig schöne Strecke, die absolut empfehlenswert ist!
Die bewegten Bilder unserer kleinen Spritztour findest du auf YouTube:
Die Hinterriss-Eng Strasse startet bei Minute 20:26