Die Vulkaneifel
Schon so oft wurde uns über diese Region berichtet und doch hatten wir es noch nie bis dorthin geschafft… Warum sollte man auch in seiner direkten Umgebung Urlaub machen?!
Nun, in diesem Artikel geben wir dir ein paar gute Gründe dafür.
Während unserer dreitägigen Tour durch die Vulkaneifel haben wir so einiges gesehen. Und eins können wir jetzt schon sagen: Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns in dieser Gegend verlaufen haben!
3 Tage Vulkaneifel – das Abenteuer beginnt…
Hier ist die Route mit den Orten, welche wir uns an drei Tagen angesehen haben:
Tag 1: Vulcano Pfad – Schalkenmehren
Da wir begeisterte Wanderer sind, wollten wir unsere Vulkaneifel-Tour mit einer schönen Wanderroute beginnen. Dazu haben wir uns den Vulcano-Pfad ausgesucht. Diese Wanderung beträgt 26 Kilometer und beginnt/endet in Schalkenmehren.
Nun sind 26 Kilometer ja nicht gerade ein Klacks… Für die Tour solltest du auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen und sie auch nur machen, wenn du Ausdauer hast und Liebhaber von grossen Streckenwanderungen bist. Für Kinder ist der Wanderweg eher ungeeignet. Nicht wegen dem Terrain, sondern einfach nur weil es zu lange dauert und doch ganz schön anstrengend ist.
Doch keine Angst. Auch für Kinder gibt es so Einiges zu sehen! Dazu später aber mehr…
Der Vulcano-Pfad ist ein abwechslungsreicher Wanderweg. Besonders in der Rapsblüte sieht es hier traumhaft schön aus! An verschiedenen Stellen kann man die Umgebung sehr weit überblicken. Dabei sind die gelben Rechtecke eine willkommene Kulisse für jeden (Hobby)-Fotografen.
Unterwegs kommt man immer wieder an Infotafeln vorbei, wo man sich ein besseres Bild seiner Umgebung machen kann.
Höhepunkte der Wanderung sind das Naturschutzgebiet Mürmes und die Vulcano-Infoplattform auf der Steineberger Ley.
Von letzterer hat man eine atemberaubende 360°Grad-Panorama-Aussicht. Die Vulcano-Infoplattform wurde 2003 errichtet und hat eine Höhe von 24 Metern. Der Turm ist von der Autobahn aus zu sehen und mit dem Wagen gut zugänglich…was auch so einige neugierige Transitpassagiere anlockt.
Insgesamt sind die Wanderwege gut ausgeschildert. Wir haben uns überall gut zurecht gefunden.
Nach 26 Kilometern waren wir dann doch ganz schön geschafft und äusserst froh unseren Campervan „Betty“ wieder auf dem Parkplatz anzutreffen.
Solltest du kein Fan von grossen Wandertouren sein, ist das auch kein Problem.
In Schalkenmehren kannst du dir das älteste der Dauner Maare anschauen und einen kleinen Spaziergang ums Schalkenmehrener Maar unternehmen. Dieses entstand vor etwa 20.000 bis 30.000 Jahren! Am östlichen Teil des Maares kann man sich im Naturfreibad eine kleine Abkühlung gönnen. Des weiteren werden noch andere Wassersportarten wie Bootfahren, Angeln und Surfen betrieben.
Egal ob Sonnenanbeter, Naturliebhaber oder Sportler…in Schalkenmehren findet jeder was er sucht! Und wenn es nur ein Kaffee oder Bier in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants ist.
Unterkunft:
Da wir mit Betty – unserem Campervan – unterwegs waren, haben wir uns für folgende Adresse entschieden:
Hier gibt es einen ausgewiesenen Wohnmobilhafen. Preis: 7 EUR/Nacht. Die Stellplätze liegen im Grünen und sind teils auf Rasen, teils geschottert. Das Pulvermaar liegt in direkter Nähe und ist per Fussweg vom Stellplatz aus zu erreichen. Die Sanitäranlagen vom Feriendorf dürfen mit benutzt werden. Zum Duschen braucht man Münzen, welche in der Rezeption für 2 EUR/Stück erhältlich sind.
Nach 26 Kilometer wandern war eine warme Dusche äusserst Willkommen!
Tag 2: Pulvermaar – Lava Dome Mendig – Laacher See
Den zweiten Tag unserer Vulkaneifel-Tour haben wir mit einem leckeren Frühstück im Van begonnen. Und bevor wir zum Lava-Dome nach Mendig aufbrachen, sind wir noch kurz runter zum Pulvermaar spaziert.
Im Sommer kann man hier baden oder das Maar mit dem Boot erkunden. Das Pulvermaar wird auch als „das Auge der Eifel“ bezeichnet, weil das Wasser so klar ist, dass das Licht bis in grosse Tiefen fällt. Solltest du Schnorchel und Taucherbrille mit dabei haben, ist ein Blick unter die klare Wasseroberfläche sehr empfehlenswert.
Am späten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Mendig. Hier stand ein Besuch des Lava Dome und dem unterirdischen Lavakeller auf dem Programm.
Und da wir ja auch Fans des Roadtrip sind, haben wir nicht den Direktweg über die Autobahn genommen. Nein, wir haben den Landweg über Münstermaifeld nach Mendig gewählt.
Unterwegs ist uns die Burg Pyrmont augefallen. Diese thront auf einem gewaltigen Schieferfelsen. Sogar einen Wasserfall gibt es hier zu sehen!
Wandertipp:
- der Traumpfad „Pyrmonter Felsensteig“ führt an der Burg Pyrmont entlang. Dieser wurde 2015 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekührt.
- oder möchtest du zwei Burgen auf einen Streich sehen? Dann empfehlen wir dir die Burgentour – Burg Pyrmont zur Burg Eltz
In Münstermaifeld haben wir gestoppt und spontan den historischen Stadtrundgang gemacht. Dieser ist ausgeschildert und zeigt den alten Stadtkern des Ortes.
Danach ging es weiter an unzähligen goldgelben Rapsfeldern entlang bis nach Mendig.
Lava-Dome & Lavakeller
Das Vulkanmuseum „Lava-Dome“ hat seine Türen im Juli 2005 geöffnet. Seitdem strömen zahlreiche Besucher nach Mendig. Aber nicht nur um ihren Wissensdurst zum Thema Vulkane zu stillen. Nein, die meisten Besucher möchten einen Blick unter Tage erhaschen und hinab in den Lavakeller steigen.
Im Lava-Dome erfährst du alles, was du über Vulkane, ihre Entstehung, Geschichte und Folgen wissen musst. Das Museum ist sehr kinderfreundlich und bietet verschiedene Stationen, wo man sich aktiv mit dem Thema Vulkanismus beschäftigen kann. Und glaube uns…auch Erwachsene haben hier Spass!
Wir hatten Glück, denn wir waren pünktlich zur Kellerführung eingetroffen. Diese wollten wir uns keinesfalls entgehen lassen! Mit Helmen ausgerüstet stiegen wir die Treppen hinab, 32 Meter in die Tiefe… Hier ist warme Kleidung angesagt. Denn im Lavakeller herrscht eine konstante Temperatur von 6-9°C.
Die Räumlichkeiten sind gigantisch und verteilen sich, wie ein Netz, über eine Fläche von fast 3 Quadratkilometern unter ganz Mendig. Die Kellerführung ist vollgepackt mit interessanten Fakten von früher und heute und dauert um die 60 Minuten. Die Details verraten wir dir aber nicht. Besuche den Lava Dome und den Keller am Besten selbst. Es lohnt sich!
Achtung: Die Besichtigung des Lavakellers ist nur mit einem Führer und zu festen Besuchszeiten möglich.
Wir empfehlen das Kombi-Ticket (Lava-Dome inkl. Lavakeller mit Führung):
- Erwachsene 9,50 EUR
- Kinder bis 16 Jahre 7,50 EUR
- Kinder bis 1 Meter frei
Weitere Tarife, Öffnungszeiten und Termine der öffentlichen Kellerführungen findest du hier.
Der Zugang mit Hunden ist NICHT gestattet.
Laacher See – wo man die vulkanische Aktivität noch sehen kann!
Im Lava-Dome erfuhren wir vom Laacher See, welcher die Folgen einer gigantischen Vulkan-Explosion vor etwa 13.000 Jahren war. Am östlichen Ufer des Sees tritt heute noch Kohlendioxid aus. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Vulkan ruht, jederzeit aber wieder ausbrechen könnte. Die aufsteigenden Bläschen deuten darauf hin, dass es hier noch immer eine aktive Magma-Kammer gibt.
Ein aktiver Vulkan in der Vulkaneifel? Das wollen wir selbst sehen… Also nichts wie hin, zum Laacher See!
Wir verliessen Mendig und fuhren nach Maria-Laach. Am See gibt es mehrere Parkmöglichkeiten. Allerdings sind sie alle gebührenpflichtig: 2 EUR für Autos, 5 EUR für Wohnmobile. Aber Achtung! Die Übernachtung auf dem Parkplatz ist NICHT gestattet.
Zu unserem Glück, hat der Platzwart unsere Betty als Auto gelten lassen.
Um den See führt ein Wanderweg herum. Folgt man diesem vom Parkplatz aus nach Osten, am Campingplatz vorbei, gelangt man nach einer Zeit zu einer Holzbank. Hier und an ein paar anderen Stellen kann man die aufsteigenden Bläschen sehen. Wow, wir stehen gerade unter einer aktiven Magma-Kammer! Etwas mulmig wird einem schon bei diesem Gedanken…
Der Laacher See ist generell ein schöner Ort zum Verweilen. Hier kann man Boot fahren, Wandern, Schwimmen oder gar Angeln. Der See und seine Umgebung gelten als Naturschutzgebiet und sind das Zuhause von seltenen Tier- und Pflanzenarten. Leider war das Wetter bei unserem Besuch nicht so toll, sonst hätten wir es wohl noch etwas länger dort ausgehalten.
Übernachten:
Als Schlafplatz für die Nacht haben wir uns für den
- Wohnmobilstellplatz am Lava-Dome in Mendig
entschieden. Hier darf man kostenlos für 24 Stunden stehen.
Servicesäulen für Ver-/ Entsorgung und Strom (kostenpflichtig) sind auch vorhanden.
Wir sind also zurück nach Mendig, haben am Abend leckere Hausmannskost im Restaurant Zur Donaulaube gehabt und unsere letzte Nacht in der Vulkaneifel verbracht.
Doch die Vulkaneifel-Entdeckungstour war noch nicht zu Ende!
Tag 3: Gemündener Maar – Weinfelder Maar und ein Geysir!
An unserem letzten Tag in der Vulkaneifel wollten wir ihn unbedingt sehen…den Brubbel, einen echten Kaltwasser-Geysir!
Doch bevor es nach Wallenborn ging, statteten wir den Dauner Maaren noch einen Besuch ab. Wir parkten beim Waldcafé am Gemündener Maar. Von dort aus wanderten wir durch den Wald rüber bis zum Weinfelder Maar, das höchstgelegene der Dauner Maare.
Das Weinfelder Maar, auch Totenmaar genannt, steht unter Naturschutz. Dies ist der Grund, warum man hier nicht baden und keinerlei Wassersport betreiben darf.
Doch warum Totenmaar?
Die Antwort ist recht simpel: die kleine Kapelle am Maar war einst die Pfarrkirche von Weinfeld. Dazu gehörte auch der angrenzende Friedhof, welcher heute noch existiert. Und deshalb wird das Weinfelder Maar auch gerne als – Totenmaar – bezeichnet.
Zwischen den zwei Maaren befindet sich der Dronketurm, ein 11 Meter hoher Steinturm. Er wurde errichtet zu Ehren von Adolf Dronke, dem Gründervater des Eifelvereins. Der Turm ist frei begehbar und von oben hat man eine hervorragende Aussicht auf das Gemündener Maar und seine Umgebung.
Zurück auf dem Parkplatz, gab’s erstmal eine kleine Stärkung. Danach ging es weiter zur letzten Etappe der Vulkaneifel-Tour, zum
Brubbel, einem echten Kaltwasser-Geysir
Nach einer kurzen Autofahrt kamen wir in Wallenborn an. Das Ziel war durch die Beschilderung recht schnell gefunden.
Der Eintritt kostet faire 1,50 EUR und da standen wir nun…
…vor einem Steinloch. Und jetzt?
Abwarten! Der Brubbel, wie er liebevoll im Volksmund genannt wird, sprudelt alle 35 Minuten. Dabei kann er bis zu vier Meter in die Höhe schiessen. Das ganze Spektakel dauert so um die sechs Minuten. Danach verschwindet der Brubbel wieder still und leise in seinem Steinloch…
Aber was passiert hier genau?
Die Auslöser sind eine kohlensäurehaltige Quelle und eine unterirdische Kammer. Das Phänomen trat erstmals während Bohrungen in den 30. Jahren zum Vorschein. Aufsteigendes CO2 sammelt sich in der unterirdischen Kammer. Übersteigt der Druck das darüber stehende Wasser, entsteht der Kaltwasser-Geysir und das Wasser schiesst an die Oberfläche. Dabei entsteht ein ziemlich unangenehmer, schwefelartiger Geruch. Kurzum, es stinkt nach faulen Eiern.
Ein ziemlich cooles Spektakel wenn man bedenkt, dass dieses Naturphänomen ohne weitere technische Hilfe entsteht!
Unser Fazit zur Vulkaneifel
Die Vulkaneifel ist eine faszinierende Destination mit unzähligen Möglichkeiten sie zu entdecken! Egal ob alleine oder als Familie, hier kann jeder etwas lernen und dabei eine wundervolle Landschaft geniessen.
Wir haben während unserer 3-Tagestour noch lange nicht alles gesehen und kommen bestimmt wieder. Denn ein Besuch der Vulkaneifel lohnt sich auf jeden Fall!
Weitere Sehenswürdigkeiten der Vulkaneifel:
- Deutsche Vulkanstrasse: auf 280 Kilometern verbindet diese Strasse sehenswerte Highlights der Vulkaneifel
- Lavabombe Strohn: 120 Tonnen schwer – 5 Meter Durchmesser…mehr muss man nicht sagen!
- Arensberg: Einblicke ins Innere eines erloschenen Vulkans…
- Mühlsteinhöhle Rother Kopf: Erkundung der Höhle auf eigene Gefahr möglich. Taschenlampe nicht vergessen!
- Mosenberg: der einzige wassergefüllte Vulkankrater nördlich der Alpen!
Alle Infos zu diesen Sehenswürdigkeiten und noch viel mehr findest du unter:
Möchtest du die Vulkaneifel-Entdeckungstour in bewegten Bildern sehen? Dann schau dir unsere Videoreihe auf YouTube an. Wir freuen uns auf einen „Daumen hoch“!