Weihnachtszeit ist Glühweinzeit! Wir sind wieder mal im Weihnachtsfieber und es wurde höchste Zeit für einen kleinen Roadtrip…
Also haben wir unsere Betty wintertauglich gemacht und uns einen Plan für den diesjährigen #PataschasXmasRun geschmiedet.
Letztes Jahr hatten wir uns die BENELUX-Länder ausgesucht. Doch dieses Jahr wollten wir noch einen drauf setzen:
7 Tage – 5 Länder – 6 Weihnachtsmärkte
Das sollte also die Challenge sein…
Die Weihnachtsmärkte-Tour starteten wir natürlich in der Heimat
LAND #1: LUXEMBURG
Luxemburg-Stadt
Seit unserem Besuch im letzten Jahr hat sich eigentlich nichts verändert. Und trotzdem finden wir, dass der Weihnachtsmarkt in Luxemburg-Stadt doch immer einen Besuch wert ist.
Vor allem der „Wantermaart bei der Gëlle Fra“, welchen man auf der Place de la Constitution findet, hat es uns angetan. Denn vom Riesenrad hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt. Und für 5 EUR darf man sogar mehrere Runden drehen.
Kulinarische Highlights gibt’s zu genüge: von den lokalen „Gromperekichelcher“ bis hin zu exotischen Spezialitäten. Unsere Wahl fiel auf Mettwurst, Glühwein und eine leckere Dampfnudel als Nachtisch.
Auf der Place d’Armes spielte die luxemburger Big Band Opus78 Weihnachtsklassiker im Jazz & Swing Stil.
Während man zwischen beiden Plätzen umher pendelt, kommt man noch an der Eispiste vorbei. Diese befindet sich, genau wie letztes Jahr, auf der Place Guillaume.
Preis des Glühweins: EUR 3,50 (dabei variierte der Pfandpreis von EUR 1 bis EUR 5).
Stellplatz:
Übernachtet haben wir mit unserer Betty auf dem Glacis, einem grossen Parkplatz mit öffentlichen Toiletten.
- Preis: EUR 1/Stunde (Mo – Fr / 8-18 Uhr).
An den Wochenenden kann man dort kostenlos stehen. Bis zu den Weihnachtsmärkten der Stadt sind es knapp 20 Minuten zu Fuss.
Nach einer ruhigen Nacht bei -2°C Aussentemperatur wurden wir am nächsten Morgen recht früh von den Putzkräften der Stadt Luxemburg aus den Federn geholt. Es kam uns vor als würde diese kleine Putzmaschine sich wie ein Satellit um unsere Betty drehen.
Kleiner Vorteil: bei dem ganzen Lärm wurde das laute Geräusch unserer Standheizung zur Nebensache…
Nach einem kleinen Kaffee ging es dann auch gleich weiter zum nächsten Weihnachtsmarkt.
LAND #2: FRANKREICH
Colmar
Ein Besuch der Stadt im schönen Elsass stand schon länger auf dem Programm. Jetzt hat es mit der Weihnachtsmärkte-Tour dann auch endlich mal geklappt!
Und man hatte uns nicht zu viel versprochen… Die Stadt ist einfach nur traumhaft schön. Und die Weihnachtskulisse hat dem Ganzen noch einen drauf gesetzt. Wow!
In Colmar gibt es insgesamt 5 kleine Weihnachtsmärkte.
Sie sind gut ausgeschildert. Doch auch ohne Beschilderung sind sie nicht zu verfehlen.
- Place des Dominicains
- Place Jeanne d’Arc
- Place de l’ancienne Douane
- Petite Venice (Kinder Weihnachtsmarkt)
- Koïfhus (Kunsthandwerksmarkt)
Neben dem grossen Essens- und Getränkeangebot gibt es noch viele andere Verkaufsstände. Wer hier kein Weihnachtsgeschenk findet, ist selber Schuld!
Als Abendessen gönnten wir uns einen Teller Spätzle mit Munster-Käse…Mmmmmh lecker.
Was den Preis des Glühweins betrifft, war dieser in Colmar mit EUR 2 (+ EUR 1 Becherpfand) wesentlich günstiger als in Luxemburg. Und auch noch viel besser!
Stellplatz:
Eigentlich wollten wir ja auf den offiziellen Wohnmobil-Stellplatz. Doch dieser war leider schon voll… Im Nachhinein sind wir ganz froh darüber, nicht in diesem Getummel gestanden zu haben. Denn wir fanden einen besseren Platz!
Nicht weit vom offiziellen Stellplatz entfernt befindet sich der Fussball-Stadion. Gegenüber gibt es einen Parkplatz mit einer 2,10 Meter Höhenbegrenzung.
Unsere Betty passte darunter, der Parkplatz war leer und kostenlos…alles perfekt!
Am nächsten Morgen haben wir noch in Ruhe auf dem leeren Parkplatz des Stadions gefrühstückt, dann ging der #PataschasXmasRun weiter in’s nächste Land…
LAND #3: SCHWEIZ
Zürich
Wir haben Zürich am frühen Nachmittag erreicht. Laut unseren Recherchen lockte hier einer der grössten Indoor-Märkte Europas!
Wir spazierten am Zürchersee entlang zum Stadtkern. Hmmm, von Weihnachten war hier noch nicht sehr viel zu sehen… Wir gingen weiter bis zur Altstadt. Dort begrüssten uns die ersten Weihnachtsstände und der erste Glühwein.
Der Preis des Glühweins toppte natürlich alles: CHF 6,50 für einen Pappbecher Glühwein! Immerhin gab es 30 cl und lecker war er auch noch. Ja, wir würden fast sagen, einer der besten Glühweine auf unserer bisherigen Tour.
Danach machten wir uns zum Hauptbahnhof. Denn dort waren wir verabredet mit Sandra und Eike von Everywhere Travellers. Mit den beiden erkundeten wir den Indoor-Weihnachtsmarkt und zogen dann weiter zum Wienachtsdorf am Bellevue (dem Opernhaus).
Hier genehmigten wir uns einen weiteren Glühwein und ein leckeres Käse-Raclette mit Kartoffeln.
Der Indoor-Weihnachtsmarkt ist eher der Klassiker. Hingucker sind der grosse Weihnachtsbaum mit 7.000 Swarovski-Kristallen und der grösste, interaktive LED-Kronleuchter Europas.
Das Wienachtsdorf am Bellevue punktet mit einer aussergewöhnlich grossen Vielfalt an internationalen Speisen. Was uns natürlich auch sehr gut gefallen hat.
Stellplatz:
Übernachtet haben wir mit unserer Betty am Mythenquai, einem gewöhnlichen Parkplatz am Zürchersee. Maximale Parkierdauer sind 15 Stunden und über Nacht ist es kostenlos. Tarif: CHF 0,50/Stunde.
Bis zum Stadtkern ist es knapp 1 Stunde zu Fuss. Für diese günstige Parkgelegenheit nimmt man das aber gerne in Kauf.
Den Stellplatz hatten wir zufälligerweise während der Grand Tour of Switzerland im Sommer entdeckt.
Doch bevor wir die Schweiz verliessen, mussten wir uns noch mit lokalen Produkten eindecken. Wir können doch nicht ohne Käsefondue und Bündner Nusstorte abfahren!
Allerdings blieb unser Stop im Supermarkt nicht unentdeckt…wir wurden am Zoll gestoppt.
Nachdem wir dem deutschen Zollbeamten unsere Käsefondue-Sucht gestanden hatten, lies dieser uns mit einem Schmunzeln durchfahren.
Somit waren wir im nächsten Land:
LAND #4: DEUTSCHLAND
Rothenburg ob der Tauber
In Rothenburg sind wir bereits im September gelandet, als wir auf der Romantischen Strasse unterwegs waren. Leider war unser Aufenthalt dort etwas kurz… Aber, uns wurde damals schon mitgeteilt, dass es zur Weihnachtszeit in Rothenburg besonders schön sein soll.
Davon wollten wir uns natürlich überzeugen und planten den Reiterlesmarkt fest in unsere Weihnachtsmärkte-Tour mit ein.
Wir kamen am späten Nachmittag in Rothenburg o.d.T. an und stürzten uns gleich in’s Vergnügen! Es ging zu Fuss in die Altstadt.
Die Mittelalter-Stadt hat generell schon eine verträumte Kulisse: Fachwerkhäuser und kleine Kopfsteinpflastegassen. Kombiniert man diese mit vielen Lichterketten, ein paar Weihnachtsbäumen, Holzständen und Weihnachtsmusik…dann ist der winterliche Weihnachtszauber fertig!
In Rothenburg wurden wir mit der wohl grössten Auswahl an Bratwürsten ganz schön überfordert. Schlussendlich fiel unsere Wahl auf eine äusserst leckere Wildschwein-Bratwurst, eine Bratwurst-Schnecke und eine Tüte heisser Maronen.
Glühwein gab es natürlich auch! Hier lag der Preis bei durchschnittlichen EUR 3 (+ Tassenpfand) und es wurde zwischen trocken und lieblich unterschieden.
Zum Schluss konnten wir es nicht lassen und statteten dem Käthe Wohlfart Weihnachtsdorf einen Besuch ab. In diesem Weihnachtsfachgeschäft feiert man 365 Tage im Jahr das Fest der Liebe! Zu Weihnachten ganz okay, aber ansonsten ist uns das dann doch too much… Den asiatischen Touris schien es allerdings sehr zu gefallen.
Stellplatz:
Wir haben unsere Betty auf dem offiziellen Wohnmobil-Parkplatz abgestellt. Allerdings auf der normalen PKW-Parkfläche. Somit haben wir uns dann auch mit dem normalen PKW-Stundentarif durchgemogelt und nur EUR 2,50 bis morgens 9:30 Uhr gezahlt (denn über Nacht war es kostenlos).
Dies gilt allerdings nicht für die Womo-Parkfläche… Hier zahlt man auch die Nacht durch, respektiv nimmt sich sofort ein Tagesticket für EUR 10.
Wir haben es einfach riskiert und niemand hat etwas beanstandet.
Nachdem wir uns am nächsten Morgen beim TÜV-Service Center eine Umweltplakette geholt hatten, machte die Weihnachtsmärkte-Tour erstmal Pause.
Denn bis nach Münster waren es noch einige Kilometer und die wollten wir nicht am Stück fahren. Also verzichteten wir diesen Tag auf die stressige Autobahn und fuhren bei schönstem Sonnenschein auf den Landstrassen weiter.
Am Abend machten wir Halt in der Nähe von Kassel. Hier landeten wir durch Park4night auf dem Parkplatz einer Therme. Und es gab sogar einen kleinen Bereich für Wohnmobile.
Da wir ohne Weihnachtsmarkt leider auf’s Buden-Essen verzichten mussten, wurde die Vanküche angefeuert. Es gab eines unserer Leibgerichte: Burger!
Am nächsten Morgen wurde ausgiebig, bei wohligen 20 Grad im Van, gefrühstückt. Ja, das Loch in der Rückwand scheint sich dann doch als sehr hilfreich zu erweisen. Durch die Standheizung in der Fahrerkabine kommt jetzt wesentlich mehr Wärme nach hinten.
Unterwegs hielten wir noch an der Autobahn-Raststätte zum Duschen an und dann ging’s auch schon weiter zum nächsten Weihnachtsmarkt, nach
Münster
Hier hatten wir erneut einen Gastgeber und weiteren Weihnachtsmärkte-Tourguide!
Stef und Dirk von Fluchtwagen haben sich spontan bereit erklärt uns die 5 Weihnachtsmärkte der Stadt Münster zu zeigen. Diese Einladung konnten wir nicht abschlagen. Zumal unsere Betty für die Nacht einen kostenlosen Privat-Stellplatz vorm Haus der Fluchtwagen-Crew hatte. Vielen Dank dafür!
Es ist schon sehr angenehm, wenn man im Weihnachtsmärkte-Trouble einer Stadt keinen Parkplatz suchen muss.
Wie gesagt, Münster zählt 5 Weihnachtsmärkte:
- Platz des Westfälischen Friedens (Rathaus)
- Aegidii
- St. Lamberti
- Giebelhüüskesmarkt
- Kiepenkerl
Kleiner Nachteil der ganzen Sache: die meisten Leute hatten wohl ihre Friday-Afterwork-Party auf den Weihnachtsmarkt verlegt… Es war gegen 16 Uhr schon ziemlich voll!
Also sind wir, zusammen mit Dirk, von einem Weihnachtsmarkt zum nächsten getingelt und haben unterwegs immer mal einen Glühwein-Stop eingelegt.
Dazwischen wurde sich mit Tortellini und einer Räuberfleisch-Pfanne gestärkt. Irgendwann waren die Strassen dann so brechend voll, dass man nichts mehr von den Weihnachtsmarkt-Ständen sehen konnte.
So beschlossen wir die Weihnachstmärkte-Tour vorzeitig abzubrechen und zogen das Kaminfeuer der Fluchtwagen-Homebase vor. Dort liessen wir den Abend dann gemütlich bei einem netten Gespräch ausklingen.
Am nächsten Morgen wurden wir dann noch mit einem richtig geilen Frühstück versorgt, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
Der #PataschasXmasRun war nämlich noch nicht zu Ende! Es fehlte noch:
LAND #6: BELGIEN
Das „Village de Noël“ (Weihnachtsdorf) zählt zu den ältesten Weihnachtsmärkten Belgiens. Des weiteren wurde dieser Weihnachtsmarkt uns schon mehrmals von Freunden an’s Herz gelegt. Also, nichts wie hin!
In Lüttich angekommen mussten wir uns erstmal einen Parkplatz suchen. Die Wahl fiel auf das Expo-Gelände am Kanal. Hier kann man kostenlos stehen und es war auch nicht sonderlich viel los dort. Wir begaben uns zu Fuss zur Place St. Lambert. Es wehte ein eisiger Wind und es war ziemlich kalt…
Doch der Spaziergang am Kanal entlang war gar nicht mal so übel. Vorbei an ein paar Hausbooten und Fischern, wobei wir uns fragten, ob die bei der Kälte nichts Besseres zu tun hätten?!Das Village de Noël ist ziemlich gross und zieht sich über die Place St. Lambert und Place du Marché. Aussergewöhnlich ist dabei die Anordnung der Stände. Diese befinden sich vorwiegend an den Bars und Restaurants des Platzes.Es gibt beheizte Terrassen, wo man sich durch die unzähligen belgischen Biere durchkosten kann. Oder man geniesst einen warmen Portwein. Auch mal was Neues!
Wir mussten unbedingt die Boulets Liégeois probieren, sozusagen das lokale Nationalgericht.Hierbei handelt es sich Fleischbouletten, ertränkt in einer typisch belgischen Sosse. Hauptbestandteil der braunen Sosse ist das Sirop de Liège, ein süsser Sirup aus Äpfeln und Birnen. Natürlich wird das Ganze mit belgischen Fritten serviert. Lecker!
Kurzum, im Village de Noël liegt der Fokus definitiv auf der Gastronomie. Denn man kann Essen und Trinken bis der Notarzt kommt. Zum Schluss holten wir uns noch zwei Lütticher Waffeln (Gaufres de Liège). Und dann hiess es Abmarsch, bevor auch hier die ganzen Menschenmassen zum abendlichen Abfeiern eintrafen!Ach ja, der Preis des Glühweins lag in Lüttich ebenfalls um die 3€
Fazit
Der schönste Weihnachtsmarkt war für uns in Colmar im französischen Elsass. Hier hat einfach alles gestimmt! Die Kulisse, gutes Essen, bezahlbarer und leckerer Glühwein, schöne Verkaufsstände zum Weihnachtsgeschenke-Shoppen + kostenloser Parkplatz.Ganz hoch im Rennen war auch noch der Reiterlesmarkt in Rothenburg ob der Tauber. Dieser ist auf jeden Fall auch einen Besuch wert.Wir haben vorerst mal genug von Weihnachtsmärkten und Glühwein und müssen zugeben, dass so ein XmasRun doch ganz schön anstrengend sein kann…
Aber, wir haben es ja so gewollt.