Barcelona war also das nächste grosse Ziel…
Da wir aber eher im Slow-Travel Modus umher fahren, sind wir nicht sofort von Roses nach Barcelona gesputet. Nein, ein Plan zur Erkundung dieser offensichtlich so tollen Stadt musste her…
Ein paar Recherchen im Netz und die Park4Night-App verrieten uns, dass es einen zentralen Stellplatz ( den Platz gibt’s leider nicht mehr „2021“) in Barcelona geben soll: den CityStopBCN. Es handelt sich dabei um einen Stellplatz für Busse, LKW’s und Womo’s mit Sanitäranlagen, Waschmaschinen, direkter U-Bahn Verbindung und sogar Wifi.
Es gab nur einen Haken: der Preis für 24 Stunden belief sich auf stolze 35 Euro, Wow! Ganz schön viel Kohle für uns…
Wo übernachtet man mit dem Campervan in Barcelona?
Wir suchten nach Alternativen. Allerdings wurden wir nicht wirklich fündig. Und Dank unserer letztens erhaltenen Haussitting-Spende, entschieden wir uns dann doch für den Stellplatz inmitten der City.
Aber nun erstmal zurück zur Route. Wir blieben noch bis Mittag in Roses und statteten dem kleinen Künstlerdorf Cadaqués noch einen Besuch ab. Die Bucht von Cadaqués mit seinem alten Ortskern ist definitiv einen Besuch wert. Weil der Ort uns sehr stark an Ibiza’s Altstadt erinnert, tauften wir den Ort gleich mal in das „katalanische Ibiza“ um. Übrigens, die Strasse zwischen Roses und Cadaqués ist ein Muss für jeden Roadtrip-Fan. Hier hat man wunderschöne Panorama-Aussichten. Später am Nachmittag machten uns dann auf den Weg zu einem neuen Stellplatz für die Nacht. Die Wahl fiel auf den kostenlosen Stellplatz der Stadt Sant Feliu de Guíxols.
Unterwegs noch schnell ein paar Besorgungen gemacht und dabei ein ganz neues Kassensystem der Spanier erlebt. Vor den Kassen waren Bändchen gespannt, wie man sie aus Freizeitparks oder von grösseren Flughäfen kennt. An den Kassen angekommen wurde man vor einem Bildschirm gestoppt und musste erstmal abwarten. Über den Bildschirm wurde man dann zu einer bestimmten Kasse gebeten…äusserst interessant! Übrigens, es war ein Supermarkt der Carrefour Kette.
Wir erreichten den Stellplatz in Sant Feliu de Guíxols am frühen Abend. Zu unserer Überraschung war der Stellplatz fast voll. Und das in der Nebensaison! Doch Betty fand noch ein Plätzchen zwischen den grossen Weissen.
Am nächsten Tag stellten wir fest, dass es noch einen angrenzenden Parkplatz gab. Dieser hatte eine Höhenlimit von 2,20 Metern und war komplett leer! Hätten wir das mal früher gewusst…
Küstenstrassen lohnen sich immer!
Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort lautete der grobe Plan Barcelona wieder ein Stückchen näher zu kommen. Da der Weg ja bekanntlich immer das Ziel ist (zumindest bei einem Roadtrip), wollten wir eine schöne Strecke fahren.
Also programmierten wir unser Navi mit lauter kleinen Küstenorten. Und dies hat sich sowas von gelohnt! Wir fuhren die Küstenstrasse entlang den Orten Pola-Giverola, Tossa de Mar und Lloret de Mar bis nach Blanes. Hier legten wir nach über zwei Stunden kurvenreicher Fahrt eine Pause ein. Viel gab es in Blanes nicht zu sehen und es war auch nicht sonderlich viel los.
Also suchten wir über Park4Night einen Stellplatz für die Nacht. Dieser sollte so nah wie nur möglich an Barcelona liegen, damit wir am nächsten Tag zeitig auf dem CityStopBCN-Stellplatz einchecken konnten. Schliesslich wollten wir so viel Zeit wie nur möglich in Barcelona verbringen und auch am Abend noch etwas von der Stadt sehen.
Die Wahl fiel auf den offiziellen Stellplatz der Stadt Tordera. Hier gab es Wasser Ver-und Entsorgung und sogar eine öffentliche Toilette. Am Morgen stattete die Polizei uns einen Besuch ab…oder eher gesagt dem öffentlichen Klo. Ausser einem freundlichen Hola kam sonst nix.
Bevor wir den Stellplatz aber am nächsten Morgen verliessen, wurden wir noch auf eine Fahrzeug-Waage aufmerksam. Wie cool! Wir wollten schon immer mal wissen wie schwer unsere Betty eigentlich ist. Resultat: 2.500kg
Auf nach Barcelona!
Von Tordera waren es nur noch knapp anderthalb Stunden bis nach Barcelona. Wir erreichten den Stellplatz gegen 10 Uhr, checkten kurz die Lage und stürzten uns auch gleich ins Getümmel der Stadt.
Die U-bahn Station La Pau ist gleich um die Ecke. Dort kauften wir uns ein Tagesticket für 8,20 Euro. Mit diesem Ticket kann man sich unbegrenzt für 24 Stunden durch die Stadt bewegen. Wir fuhren auf direktem Wege mit der Linie L2 zur Sagrada Familia und staunten nicht schlecht. Was für ein faszinierendes Gebäude! In Echt noch viel schöner als auf den Bildern.
Die nächste Sehenswürdigkeit, welche wir unbedingt besuchen wollten war der Park Güell. Wir machten uns zu Fuss auf den Weg. Beim Anstieg hinauf zum Park kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Denn es waren schönster Sonnenschein und wohlige 20 Grad.
Park Güell
Am Eingang angekommen studierten wir erst einmal die Hinweistafeln. Es ist wie folgt: möchte man die Bauten des Parks sehen, welche als UNESCO Weltkulturerbe klassiert sind, wird ein Eintrittsgeld von 8 Euro verlangt. Es sei denn, du kommst erst ab 18:15 Uhr, dann ist der Eintritt frei. So steht es zumindest auf den Tafeln geschrieben.
Das heisst, nur der Mittelpunkt des Parks ist kostenpflichtig. Der restliche Teil, welcher noch recht gross ist kann auch ohne Ticket betreten werden.
Wir entschieden uns dafür Eintritt zu zahlen und sich anzuschauen, was der Mittelpunkt so zu bieten hat. Gut, die Bauwerke sind aussergewöhnlich und dienen als super Fotokulisse. Sogar die Asiaten machen hier ihre Hochzeitsbilder!
Nichtsdestotrotz sind wir der Meinung, dass man sich das Eintrittsgeld auch sparen könnte. Vor allem in der Hauptsaison, wo hier wahrscheinlich die Hölle los ist! Stattdessen ist ein ausgedehnter Spaziergang durch den äusseren Teil des Parks mindestens so lohnenswert. Denn hier spielt die Musik: von Musikern bis hin zu anderen Künstlern und Hammer-Aussichten auf die Stadt.
Die Ramblas und das älteste Viertel Barcelonas
Nach dem Besuch des Park Güell irrten wir ein bisschen in der Stadt umher. Eigentlich wollten wir zum Meer und zur Barceloneta, dem Stadteigenen Strand…doch dann landeten wir mitten auf der Ramblas, Barcelonas Shoppingmeile. Auch gut! Wir schauten uns ein wenig um. Einige Gebäude hier im Umfeld sind echt sehenswert. So wie der Palau Güell, entworfen vom katalanischen Architekten Gaudì. Auch dieses Gebäude zählt zu dem UNESCO Weltkulturerbe „Werke von Antoni Gaudì“.
Was uns allerdings noch besser gefiel als die Ramblas, ist das Barri Gòtic. Das älteste Viertel Barcelonas zählt einige bekannte Gebäude, Kathedralen und Monumente. Sehr schön sind die vielen kleinen Plätze, die zum Verweilen und Beobachten des bunten Treibens einladen. Es ist wie eine Reise zurück in die Zeit.
Von dem Barri Gòtic gelangten wir dann auch zum Yachthafen und der Barceloneta. Mittlerweile war es schon dunkel. Trotzdem flanierten wir ein bisschen herum bis uns der Hunger packte.
Tapas oder Paëlla?
Wer in Barcelona das traditionelle Essen auslässt ist selbst Schuld… Einfach so an all den Leckereien vorbei zu gehen wäre ein Verbrechen!
Es fiel uns schwer eine Entscheidung zu treffen: Tapas oder doch lieber Paëlla?
Das Restaurant Mi Burrito y Yo im Barri Gòtic hatte die Lösung. Hier gab es ein traditionelles Menu mit Tapas und Paëlla zu einem unschlagbaren Preis. Unsere Entscheidung war gefallen!
Das Menu war vorzüglich und es gab auch noch Wein und Kaffee obendrauf. Das Essen in Frankreich war ja schon der Hammer, doch auch die Spanier wissen wie man gut und viel isst…
Tapas gibt es in Barcelona an jeder Ecke. Ja sogar Snacktüten mit Serrano-Schinken kann man sich mit auf den Weg nehmen. Ein Traum!
Fazit Barcelona:
Barcelona ist eine richtig coole Stadt, ganz nach unserem Geschmack! Hier lässt es sich verweilen. Wir haben an diesem Tag ganze 25 Kilometer zu Fuss gemacht um auch so viel wie nur möglich von der Stadt mitzubekommen. Abends sind wir völlig fertig ins Bett gefallen…
Möchte man wirklich jede einzelne Attraktion sehen, braucht man einen gut gefüllten Geldbeutel und viel Zeit! Trotzdem gibt es viele andere Möglichkeiten die Stadt auch für wenig Geld zu erkunden.
Wo die Reise als nächstes hin geht, wissen wir noch nicht. Nur eins steht fest: es geht die Küste entlang, immer weiter nach Süden. Also dranbleiben! Das nächste Abenteuer lässt bestimmt nicht lange auf sich warten…