Die Normandie,
Eine Region nördlich von Paris, welche sich die Westküste entlang erstreckt, gilt heute als begehrter Hotspot der Kriegsschauplätze des 2. Weltkriegs.
Zur Normandie zählen die französischen Départements Calvados, Eure, Manche, Orne und Seine-Maritime.
Hier locken
- unzählige Militär-Friedhöfe,
- historische Schauplätze,
- Denkmäler
- usw.
Der Himmel auf Erden, wenn man sich auch nur ansatzweise für Kriegsgeschichte interessiert.
Aber nicht nur das…
Auf unserem Roadtrip haben wir festgestellt, dass die Normandie weitaus mehr als nur berühmte Kriegsschauplätze zu bieten hat! Es locken attraktive Strände, historische Architektur und leckeres Essen.
In diesem Artikel stellen wir dir unsere persönlichen Highlights, sowie Stellplätze zum Übernachten im Camper-Van vor. Los geht’s!
1. Etretat
Hier hatten wir zuerst keine Ahnung wo wir genau hinfahren. Tascha hatte im Internet nach dem wohl berühmtesten Küstenpanorama mit dieser skurrilen Felsformation gesucht und herausgefunden, dass es die Kreidefelsklippen von Etretat sind.
Also, auf nach Etretat! Ist es ein Dorf, eine Stadt, oder einfach nur ein Aussichtspunkt mitten in der Natur? Wir wussten es nicht.
Das Navi schickte uns über die Landstrasse, durch urige Dörfer und die Strassen wurden immer enger… Auf einmal wurde die Anzahl der Wohnmobile auf der Landstrasse deutlich höher. Hier gibt es wohl etwas zu sehen!
Wir fuhren am Ortsschild Etretat und an den ganzen gebührenpflichtigen Parkplätzen vorbei. Dabei folgten wir dem „Parking gratuit“-Schild, was uns den Weg durch den doch sehr engen Ortskern zeigte.
Dann kam die Enttäuschung!
Den Parkplatz gab es…das Höhenlimit allerdings auf 2 Meter begrenzt. Betty liegt, grob geschätzt, ganz knapp drüber!!! Das Risiko uns die Solarzellen ungewollt vom Dach zu montieren wollten wir nicht eingehen. Wir fuhren weiter bis zu einem Campingplatz.
Dort nahmen wir uns die Freiheit Betty einfach auf den Parking vor deren Rezeption abzustellen um uns zu Fuss zurück zum Ortskern zu machen.
Etretat ist ein hübscher, kleiner Küstenort, den es sich nicht nur wegen dem berühmten Panorama lohn zu besuchen. Die alten Gebäude, in denen vorwiegend Hotels, Bed & Breakfasts oder Restaurants ihren Platz gefunden haben, sind absolut sehenswert! Hier lässt es sich aushalten…
Nach einem kleinen Bummel durch den Ort und die unzähligen Souvenirläden begaben wir uns Richtung Meer und da waren sie…
die berühmten „Falaises d’Etretat“.
Auch wir machten unsere obligatorischen Schnappschüsse, fanden noch heraus dass der Maler Claude Monet viel Zeit hier verbracht hat und begaben uns dann langsam wieder zurück zum Van. Es war Zeit für uns wieder aufzubrechen.
2. Die Küstenorte Deauville und Trouville-sur-Mer:
Knappe drei Autostunden von Paris entfernt gelten die Orte Deauville und Trouville-sur-Mer als die Badedestination Nummer 1 der Pariser. Dass beide Orte nur durch einen Kanal getrennt sind, war für uns schon die erste Überraschung vor Ort! Witzig ist, dass man den Kanal bei Ebbe per Fussgängerweg durchqueren kann. Somit erspart man sich einen Umweg und Zeit…
Denkste!
Der Einlass wird dir nur gegen ein Endgeld von 0,50 € gewährt. Da wir ein strenges Tagesbudget befolgen, haben wir uns für den Umweg entschieden und somit noch viele tolle Restaurants und einen urigen Ortskern entdeckt.
Neben den leckeren Fischrestaurants haben die Orte Deauville und Trouville-sur-Mer aber noch ein anderes Highlight zu erkunden:
die alte Strandpromenade aus Holz mit ihren angrenzenden Villen aus der Belle-Epoque…wunderschön!
Hätte das Wetter an jenem Tag mitgespielt, wären die Bilder sicherlich noch besser geworden. Wir waren aber auch bei Windböen und Nieselregen total begeistert von den schönen Bauten!
Stellplatz über Nacht: Gare SNCF, Deauville
Zuerst haben wir einen gratis Wohnmobil-Stellplatz angesteuert. Dieser hat uns aber nicht gefallen und war eh voll. Danach haben wir über die Park4Night-App den Parkplatz des Bahnhofs gefunden. Dieser ist tagsüber gebührenpflichtig, zwischen 19 und 9 Uhr aber kostenlos. Perfekt für uns!
Adresse: 2 Place Louis Armand F-14800 Deauville
3. Honfleur
Zwei Faktoren im Internet haben uns dazu veranlasst diesem Ort einen Besuch abzustatten:
- „absolut sehenswert“
- „nette Künstlerabsteige“
Klingt doch einladend, oder?
Wir fuhren am Morgen in Deauville los und waren nach einer knapp 30-minütigen Fahrt schon am Zielort angekommen. In der Tat…wir wurden nicht enttäuscht!
Honfleur, kleine Hafenstadt im Départemenet Calvados.
Hier mündet die Seine in den Ärmelkanal und berühmte Maler, Schriftsteller und Musiker liessen sich ab 1824 in dem Küstenort nieder um Inspiration zu finden. Bis heute ist der „Vieux Port“/Alte Hafen ein beliebtes Panorama für Maler aus aller Welt.
In Honfleur gibt es noch intakte Häuser aus dem 18. Jahrhundert zu bestaunen. Hier braucht man nicht viel Phantasie um sich das Leben von damals vorzustellen… Viele Aussenfassaden scheinen fast noch unberührt.
Am „Vieux Port“ spielt sich das bunte Treiben ab. Viele Restaurants bieten ihre Spezialitäten entlang des Beckens an, nicht zu vergessen, die kleinen Läden mit heimischen Produkten wie dem Calvados.
Wir haben unsere Entdeckungstour durch den kleinen Ort sehr genossen, bis der Regen dann wieder einsetzte…
Am frühen Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg Richtung Mont-Saint-Michel.
Stellplatz über Nacht: Camping Les Haliotis
Camping Les Haliotis ist der perfekte Ausgangspunkt um, mit dem Fahrrad oder zu Fuss, zum Mont-Saint-Michel zu gelangen (Distanz 18km hin und zurück). Für 21,88 Euro (inkl. Tourismustaxe) bekommt man hier schnelles Wifi, Strom, Duschen und Zugang zum Pool! Wir sind gleich ganze fünf Tage geblieben um vom Internet Gebrauch zu machen und arbeiten zu können.
Adresse: Boulevard Patton F-50170 Pontorson
4. Le Mont-Saint-Michel
Bei einem Roadtrip durch die Normandie ist ein Besuch des Mont-Saint-Michel ein Muss!
Wer kennt nicht das Bild dieses gewaltigen Felsens im Wattenmeer…umringt von Wasser, Sand oder Nebel.
Der Mont-Saint-Michel ist in der Tat eine Gemeinde, welche um die 40 Einwohner zählt. Die Gemeinde des Mont-Saint-Michel besteht schon seit dem Jahre 708! Die Insel umfasst zirka 55.000 km² und wird von der Abteianlage dominiert, welche noch bis in den 60er Jahren von den Benediktinern bewohnt war.
Heute zählt der Mont-Saint-Michel zum UNESCO Weltkulturerbe und wird von zahlreichen Touristen besucht.
Wir fanden den Andrang am Tag unseres Besuches nicht so schlimm. Es lag aber vielleicht auch daran, dass wir schon September haben und die Hauptsaison bereits zu Ende ist.
Die Abtei war schon zu Beginn unserer Wanderung aus der Ferne zu sehen. Somit war es schwer die eigentliche Entfernung einzuschätzen. Die Insel wirkte näher als sie es in Wirklichkeit war.
Während unserer Tour wurde die Abtei dann immer grösser und grösser bis wir an der Brücke mit den Schleusen ankamen und dachten, wir hätten unser Ziel erreicht…
Doch auch von der Brücke aus war die Entfernung nicht einzuschätzen. Der Holzsteg, welcher sich von der Brücke bis zum Eingang der Insel zieht, ist noch gute zwei Kilometer lang! Hier kann man aber auch einen gratis Shuttle-Bus nehmen um dorthin zu gelangen.
Von uns bekommt der Mont-Saint-Michel auf jeden Fall einen Daumen nach oben!
Somit geht unser Roadtrip durch die Normandie zu Ende. Als nächstes geht’s weiter nach Süden…
Unser Favorit in der Normandie?
Der Mont-Saint-Michel: definitiv ein sehr beeindruckendes Stück Normandie!
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